Thursday, September 27, 2007

intimacy: art - KUNSTRANKING´07,3: KATEGORIE "REPORTAGE-KUNST"


In der dritten Kategorie des qualitativen intimacy: art - Halbjahres-Kunstrankings 2007 (für die Kategorien I "Touristen & Eventattraktion" und II "Sammler und Sammlungen" scroll down bzw. click archive August 2007, September 2007 rechts von diesem Text!), juriert von der intimacy: art-Redaktion, geht es um jene Ausstellungen, worin Künstler die Rolle von Journalisten übernehmen und weltrelevante Themen - von der Umwelt, Politik bis zum gesellschaftlichen Zusammenleben - aufarbeiten und reflektieren. Wir nennen diese Kategorie "Reportage-Kunst". Im Grunde arbeitet sie großteils auf dem Prinzip der Konzept-Art, um sich öffentlich relevanten Themen zu nähern. Dieser Begriff scheint uns aber zu begrenzt und zu verkünstelnd verschleiernd, weshalb wir diesem Zugang den profanen Titel Reportage-Kunst geben. Schon weil diese Werke, ästhetisch gesehen, das Verständnis von "Kunst" (abgeleitet von der Definiton des formalen Könnens) verlassen. Dafür artikulieren sie in der freien Zone der Kunst instinktiv Behauptungen, die ein Journalist ohne eindeutige Belege nie aussprechen dürfte. Die Begründung fußt bei Künstlern viel mehr auf subjektiven Ängsten und Emotionen sowie fantasiereichen Assoziationen, was einerseits eine treffende Tendenz (begründete Angst) für die Zukunft vorwegnehmen kann, andererseits auch als hysterische Fehlinterpretation (unbegründete Angst) in die Irre leiten kann - auf alle Fälle ist sie dann aber ein Signal für die Existenz einer gesellschaftlichen Unsicherheit (es sei denn, ein Künstler will damit nur Aufmerksamkeit erheischen). Jene Museen und Galerien, die öfter brisante Themen präsentieren und zur Sprache bringen (im Sinne von Gatekeepering), gelangen im Ranking ins Spitzenfeld, wobei es darauf ankommt, dass sie den Zahn der Zeit treffen oder dass sie - umgekehrt - wichtigen Minderheiten(anliegen) ein Artikulationsforum bieten. Hinzu kommt die Aufbereitung und Präsentation als Ausstellung, wobei hier der Inhalt aber immer über der Form stehen muss: gemäß der präsentierten Kunst selbst. Sinn macht das "laute, direkte Spektakel", denn hier soll ja der Inhalt ins Volk gelangen, sowie die differenziert-außergewöhnliche Umsetzung als künstlerisch hochwertiger Akt. (Die derzeit invasionsartigen, wichtigen Themenausstellungen über die weltweite Klima- und Ökologie-Problematik (siehe Ankündigungen unten) können wir erst im Ganzjahresranking mitbewerten.)


intimacy: art -
HALBJAHRES-KUNSTRANKING 2007,
KATEGORIE III "REPORTAGE-KUNST"

Platz 1
KUNSTHALLE WIEN für DIE TOTEN / THE DEAD - Hans-Peter Feldmann. RAF, APO, Baader-Meinhof: 1967-1993, 16. März – 29. April 2007 im Schwerpunktthema des Jahres LIEBE, TOD und TRAUMA

Platz 1 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": Die Kunsthalle Wien mit DIE TOTEN, worin Hans-Peter Feldmann Todesopfer-Zeitungsbilder der Terristengruppe RAF gesammelt und mit Todesdatum versehen hat. Hier Ausschnitt mit RAF-Führer Andreas Baader, der sich am 18.10.1977 im Gefängnis erschossen hatte: Foto © VBK, Wien, 2007, Courtesy: Hans-Peter Feldmann, Düsseldorf

Begründung: Direktor Gerald Matt trifft auf urbanem Niveau das gefühlsmäßige Jetzt.
Es ist zwar fakt, dass Deutschland schon viel früher über die RAF sprach - denn die Ausstellung über die gesammelten Toten-Bilder von Hans-Peter Feldmann sorgte dort zuerst für Tumult - doch liefert das Überdenken der Motivation dieser Terrorgruppe mehr als nur eine lehrreiche Parallele zum jetzigen Al-Kaida-Terrorismus und seinen Umgriffen unter Immigranten und Intellektuellen. Bei einer umfassenden, journalistischen Aufarbeitung mit historischen Zeitungs- und Videodokumenten, sowie Rahmendiskussionen, hat die Kunsthalle Wien ganze Aufklärungsarbeit geleistet. - Selbst wenn es künstlerisch umstritten ist, wenn jemand einfach nur Toten-Bilder aus Zeitungen sammelt und deren Todesdatum darunter schreibt. Dem Effekt der Beachtung hat es keinen Abbruch geleistet. Dazu paßt als weltmachtpolitischer Rahmen allen Übels: das gesellschaftliche Porträt aus künstlerischer Sicht am Anfang des Jahres bei der Ausstellung AMERICANS - Meisterwerke amerikanischer Fotografie von 1940 bis heute, worin Robert Frank in 13 Bildstrecken amerikanischer Fotografen die US-Gesellschaft in ihrer jüngsten Geschichte mit ihren "Wunden" zeigte. Im Gegensatz dazu wurde der große Für- und Gegenspieler Asien, ebenfalls mit seinen Unsicherheiten präsentiert: in ELASTIC TABOOS - Koreanische Kunst der Gegenwart; wobei LUCA FACCIO in eigener Ausstellung ornamentale Massenstaatsbilder der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik den individuellen Portraits seiner Bewohner gegenüber stellte. Mit dem chinesischen Avantgardistn CHEN ZHEN (1955–2000) wurde wiederum die fragil-bedachte Seele eines großen, poetischen Künstlers und damit des buddhistischen Volkes offenbart, indem Zhen aus echtem körperlichem Langzeitschmerz heraus werkte - mit Blick auf den Tod. Der Tod und die Ohnmacht ist also bis zur Mitte des Jahres allzeit präsent; er wird im Todesmonat November mit zwei Ausstellungen noch einmal einen poetisch-literarischen Höhepunkt erfahren; doch zuvor kommt es zum alles überstrahlenden Liebes-Aufbruch durch TRUE ROMANCE im Oktober. Ob das Besprechen des Todes die zuletzt vermehrten Freitode in der Kunstszene erhöht, oder ob Selbstmord tatsächlich ein Symtom für eine gegenwärtige Zeitstimmung ist - diese Fragen bleiben offen. Sie sind aber auf alle Fälle da, und gehören von denen, die verstehen-wollen, analysiert, um gegebenenfalls entgegen zu steuern.


Platz 2
GALERIE HOHENLOHE WIEN für RÜCKBLICK - Galerie Hohenlohe 1999 – 2007, anläßlich des Freitods von TERESA HOHENLOHE bis 31.12.2007, und vor allem für deren noch kuratierte Ausstellungen mit CORNELIA SCHMIDT-BLEEK - The Simple Task Of Tenacity, 30.03. – 19.05.2007 und MICHAEL KIENZER - Details, 16.02. – 24.03.2007

Platz 2 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": GALERIE HOHENLOHE für CORNELIA SCHMIDT-BLEEK und MICHAEL KIENZER, bevor die Galeristin Teresa Hohenlohe sich selbst mit ihrem Freitod zum ergreifendsten Report machte - derzeit ziert das Bild Wolke (2002) des von ihr betreuten Künstlers Simon Wachsmuth das Cover der Homepage mit Ausstellungsankündigung Rückblick

Begründung: Eine geschmackvoll verantwortungsbewußte Frau als bitteres Fallbeispiel.
Das Echte ist immer die größte Reportage - und sie ist das schrecklich Bestätigendste eines allgemeinen Gesellschaftsgefühls. Die sehr geschätzte Galeristin, Teresa Hohenlohe (geb. am 19. Juni 1964 in Mailand als Teresa Bulgarini, hinterläßt eine 17- und eine 8-jährige Tochter aus erster Ehe mit dem Journalisten Karl Hohenlohe), nahm sich nach einem unbegründbaren Panikanfall am 22. August 2007 das Leben - obwohl sie kürzlich erst ihren Co-Galerieleiter seit Ende 2005, Kunsthistoriker Franz Seilern, geheiratet hatte. Sie ist damit hoffentlich der letzte Todesfall in der Kunstszene (denn nach jedem Tief muß ja das Hoch kommen ... und in den jetzigen optimistisch-utopischen Themen-Ausstellungen ist es bereits da!). Dafür gibt es aber nicht den zweiten Preis im Reportage-Kunstranking, sondern für Teresa Hohenlohes selbstkuratierte Ausstellung The Simple Task Of Tenacity (or How can you not plant roses when the forests are burning?) von CORNELIA SCHMIDT-BLEEK. Die Künstlerin setzt in poetisch-romantischer Form Pflanzen mit gesellschaftlichen Entwicklungen und Modellen in Beziehung, wobei sie sich insbesondere mit "Defiant Gardens" - trotzigen und widerspensigen Gärten - gegen die extremen sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen aufbäumte. MICHAEL KIENZER verkehrte indessen in der Ausstellung Details, wie gewohnt, gesellschaftliche Wahrnehmung ins Gegenteil, und in der Galerie auf besonders minimalistische Weise durch Verkehrung von Aluminium und Holz, und damit Kälte und Wärme, totem und lebendem Material. In diesem Sinne steht das für die gesellschaftliche Revolution und Neuorientierung durch ihre Gegenstände, die aus vertrautem Umfeld von Dekonstruktion über Transformation, Verfremdung bis zur Rekonstruktionin in einen neuen Kontext gestellt werden.


Platz 3
LENTOS KUNSTMUSEUM LINZ für FUTURESYSTEMS : RARE MOMENTS - Die Zukunft in der Gegenwart träumen, 17.3. bis 10.6.2007, ex aequo mit GENERALI FOUNDATION für EXIL DES IMAGINÄREN - Politik Ästhetik Liebe, 18.1. bis 29.04.2007

Platz 3 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": LENTOS LINZ für FUTURESYSTEMS : RARE MOMENTS, wo Künstler wie hier, Martin Walde, in Frog Chorus eine utopisch hoffnungsfrohe, idyllische Welt erschufen

Begründung: Kunst als Utopie voll von Zuversicht.
Das Lentos Linz präsentierte mit FUTURESYSTEMS : RARE MOMENTS - Die Zukunft in der Gegenwart träumen als eines der wenigen Ausstellungshäuser Österreichs Kunstwerke als Utopien, die aus politischen Freiheitskonzepten schöpfen bzw. politische Alternativen mithilfe der Kunst vermitteln. - Das stärkt einerseits die Stellung von Kunst als selbstbewußter Hoffnungsträger für die gesellschaftliche und kunst-eigene Zukunft, andererseits bringt sie Charme, Witz und Leichtigkeit ins kulturelle Klima, auch formal. Auf der harten Elektrogitarren-Installation From Here To Ear von Céleste Boursier MOUGENOT (F) sitzen etwa poetisch-zarte Singvögel, Martin WALDEs (A) Frogchorus enthält lustige, fröhlich schwimmende, frisch-grüne Frösche; weitere Arbeiten von Carolina CAYCEDO (GB); Olafur ELIASSON (DK), Leandro ERLICH (ARG), Michael KIENZER (A), Job KOELEWIJN (NL) geben vor allem mit Wahrnehmungskonventionen störenden Wandflächen zu denken. Dass das Lentos außerdem reportagemäßig themenvielfältig-visionär auf vorbildlichem Weg ist, beweisen die Ausstellungen 2007: VIDEO AS URBAN CONDITIO im April/Mai, worin die schleichende Präsenz des Videos im öffentlichen Alltag als Ware, Identitäts- und Sehn-Suchtspender beleuchtet wird, MUSEEN IM 21. JAHRHUNDERT: Ideen, Projekte, Bauten (eine übernommene Ausstellung des Art Centre Basel) Anfang des Jahres, wo die Architektur von 27 Museen in vier Kontinenten und deren "religiöse Macht" als Ruhepol im unsicheren Globalismus präsentiert wurde, sowie zuletzt die Ausstellung mit dem polnischen Künstler MARKO PELIJHAN als Featured Artist der ARS ELECTRONICA, der sich mit Radiowellen auf Basis gesammelter Messdaten Gedanken über die globale Telekommunikation und ihre Auswirkung auf Wetter, Klima und Migration macht, einschließlich einer Expeditionsdokumentation zu Arktis und Antarktis - das fällt aber nicht in die offizielle Berechnung, da sie erst im September anlief.

Platz 3 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": GENERALI FOUNDATION für EXIL DES IMAGINÄREN - Politik, Ästhetik, Liebe, weil schon Anfang 2007 Hoffnung durch politikkritische Liebe im Konzeptualismus gespendet wurde, wie durch Andrea Geyer im 16min-Video Reference over Time, worin eine Schauspielerin eine 2004er-Interpretation mit der Suche nach dem aktuell-historischen Ton für Bertold Brechts Text "Konversation unter Flüchtlingen" von 1940 probt

Die Generali Foundation hat indessen schon Anfang des Jahres proklamiert, was Galerien wie die Bawag Foundation zum Beispiel erst jetzt mit der laufenden Ausstellung Romantischer Konzeptualismus bis Ende 2007 angegegangen sind: Romantik in den oft trockenen, eher wortreichen als bildklaren (politischen) Konzeptualismus zu bringen und dabei sogar von Liebe und Ästhetik zu sprechen. Auch wenn die ausstellungsmäßige Umsetzung und Werkauswahl in der Bawag Foundation dann geschmackvoller und gezielter wirkte. - Weshalb die Kuratorin der Bawag Foundation, Dr. Christine Kintisch, wahrscheinlich künftig auch die Ausstellungen der Generali Foundation unter dem Namen "FOUNDATION(s)QUARTIER" bespielen wird, nachdem sich beide Unternehmen ab 1.1.2008 als kulturelle Partnerschaft unter demselben neuen Namen zusammen legen werden. Dr. Sabine Breitwieser wird nicht mehr zur Verfügung stehen, obwohl sie - wie gesagt - 2007 thematisch in EXIL DES IMAGINÄREN - Politik, Ästhetik, Liebe, konzipiert von der Gastkuratorin Juli Carson, die Nase vorn hatte. Für diese indirekte Zuversicht und Betonung der Liebe als kritisches Medium in politisch turbulenten Zeiten, mit Werken von Andrea Geyer, Ken Gonzales-Day, Sharon Hayes, Adrià Julià, LTTR, Dorit Margreiter, Stephanie Taylor, Kerry Tribe, Bruce Yonemoto, Dolores Zinny/Juan Maidagan, im vielfach todesstimmigen Kunstjahr 2007 bekommt sie Platz 3. Was bei ihr leider immer schwer verständlich ist, sind die sprachlichen Vermittlungen. Kürzer und klarer wäre besser als diffuse Bleiwüsten. Worum es im Kern ging, war die Suche nach dem „Konzeptuellen Unbewussten“ - wo auf poetische und surreale Weise Kunst und ihr Verhältnis zur Politik hinterfragt wird. Wahlkampfpolitik, Immigration, Vietnamkrieg, Rassismus und aktuelle politische Tendenzen in den Vereinigten Staaten, kulturelle Transformation und Institutionskritik schlugen sich in den Medien – Skulptur, Performance, Gesang, Film, Video und Fotografie – nieder.


Platz 4
BAWAG FOUNDATION für CANDICE BREITZ - Working Class Hero (A Portrait of John Lennon), 15.12.2006 - 14.3.2007 und RODNEY GRAHAM - Lobbing Potatoes at a Gong, 30.3. - 16.6.2007

Platz 4 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": BAWAG FOUNDATION für CANDICE BREITZ - Working Class Hero, wo John-Lennon-Fans aus aller Welt auf makabre Weise, aber echt gefiebert, zu dessen Songs per Kopfhörer laut mitsingen. © Candice Breitz Stills 2006, Länge: 40 min

Begründung: Klar vermittelter Konzeptualismus mit Witz und Gefühl.
Hat die Generali Foundation - wie in Platz 3 erwähnt - das Gefühl im Konzeptualismus vorweg genommen, so bestach die Bawag Foundation Anfang des Jahres dabei durch Witz: die Reportage-Film-Dokumentation von CANDIZE BREITZ, worin er verschiedene Fans aus aller Welt, in nebeneinander aufgestellten Monitoren gleichzeitig John-Lennon-Songs nachsingen ließ, war umwerfend komisch und vermittelte, wieviel Emotion der Mensch in seinen einsamen Stunden in eine musikalische Projektionsfigur verlagert. Einerseits ist das erschütternd, andererseits rührend, weiters unterhaltend. Dazu gab es monumentartige Fotos von den singenden Fans. Und auch die Folgeausstellung RODNEY GRAHAM war eine ironische filmisch-fotografische Auseinandersetzung als Trilogie des Künstlers und Musikers aus Kanada mit Bands der 70er Jahre und deren Bezüge zur Geschichte, worin sich Rodney in jene Zeit versetzt, verkleidet und abbildet, um so den künstlerischen Hype zu jener Zeit zu konterkarieren. Humor in den Konzeptualismus zu bringen, darin lag bisher die Glanzleistung der Bawag Foundation. - Mit ROMANTISCHER KONZEPTUALISMUS geht es derzeit nun romantisch-nüchtern bis 1.12.2007 weiter: und auch das hat mit Werken von Bas Jan Ader, Robert Barry, Ross Birrell, Lygia Clark, Didier Courbot, Tacita Dean, Felix Gonzalez-Torres, Tomislav Gotovac, Rodney Graham, Henrik Håkansson, Mathilde ter Heijne, Susan Hiller, Douglas Huebler, Kollektiven Aktionen, Louise Lawler, Yoko Ono, Kirsten Pieroth, Allen Ruppersberg, Frances Stark, Jan Timme, Andy Warhol, Lawrence Weiner, Cerith Wyn Evans durchaus seinen politisch relevanten Witz, weil hier zwei gegensätzliche Ansätze auf paradoxe Weise auf einen Nenner kommen.


Platz 5
SECESSION für insbesondere ANTJE SCHIFFERS - Grosses Bauern-Theater, 6. 7. – 9.9. 2007, neben dem beinah gesamten Jahresprogramm

Platz 5 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Reportage-Kunst": SECESSION für ANTJE SCHIFFERS - Grosses Bauern-Theater. In der abgebildeten Installation schafft ein in einen Nutzkarren eingebauter Fernseher eine gegenpolige Spannung von ländlicher Weltfremdheit zu weltmedialer bzw. künstlicher Aktualitätshektik

Begründung: Konzeptualismus vermengt sich unkonventionell mit ländlichem Alltag.
Abgesehen davon, dass die Secession im Grunde nur Poltik-, Wirtschafts- und Ökologieforschung in ihren Ausstellungen betreibt, um Gefahren der Welt - stets aus sehr individueller Sicht einer Künstlerpersönlichkeit - mit provokanten Kommentaren zu konfrontieren, gelang heuer mit ANTJE SCHIFFERS und ihrem Grossen Bauern-Theater nicht nur stilistisch eine schöne und originelle Objekt-Komposition, sondern mit dem Bauernumfeld als Natur-Gegensatz zur Kunst auch ein neuer, subtiler Zugang. Die viel reisende, sprachbegabte Künstlerin arbeitet sich in die Lebenswirklichkeiten verschiedener Gesellschaftsgruppen ein, um deren ökonomische, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen – auf lokaler wie globaler Ebene – aus distanziertem Kunstblick zu hinterfragen. In diesem konkreten Fall schafft sie eine interessante Diskussion, indem sie nach Aufenthalt bei Bauern in Niederösterreich ländliche Utensilien und Nutzgegenstände mit künstlichen Fortschrittsmedien kombiniert - das irritiert bis zur komischen, bühnenbildhaften Wirkung. Ansonsten wartete die Secession heuer mit JUDITH HOPFs aus gesellschaftspolitischem Unbehagen heraus entwickelten, theorielastigen, sehr abstrakt-objekthaften Co-Produktionen mit anderen Künstlern auf, ANDREA BOWERS´ rührender Dokumentation The Weight of Relevance über Beaufsichtiger des "Aids-Quilts", einem politischen Aktivismus-Resultat in Wechelwirkung von Politik und Kunst, LEOPOLD KESSLERs öffentlicher Raum-Interventionen in Form von Skulpturen im Film, die Lücken im Gemeinschaftsraum zeigen, Filmen über das derzeit ideologische Vakuum des litauischen Künstlers DEIMANTAS NARKEVIČIUS in Bezug zur kollektiven, osteuropäischen Geschichte, JENS HAANINGs Arbeit über Wert und Bedeutung des Geldes anhand eines ausgerechneten Jahreseinkommens eines österreichischen Durchschnittsbürgers, und im Sommer mit einer Objektinterventionen im Secessionsgarten als kritisch-ironische Auseinandersetzung mit dem historischen Secessiongebäude, wo Künstler AZRA AKŠAMIJA eine Kunstmoschee "aufstellte", BAUMÜLLER / HOFMANN Die Wursthaberer und TATZU NISHI Hier entsteht ein Hotel. Derzeit befaßt sich Däne TUE GREENFORT in assoziationsreich pfeilscharfer und doch subtil-eigenwilliger Weise mit Ökologie-Phänomenen, sowie Pole PIOTR UKLAŃSKI über eine trashige Rieseninstallation mit Hollywood-Schauspielikonen neben russischen Staatsrelikten und dem Hintern seiner kuratorischen Freundin.


Platz 6
KUNSTHALLE EXNERGASSE im WUK für QUANTITY AS QUALITY; 1.02.2007 – 03.03.2007 und für A FOREST AND A TREE, 15.03.2007 – 14.04.2007

Begründung: Irritation durch Gegen-Klischee-Läufe.
Mit der Behauptung in Quantity as quality, dass Quantität durchaus Qualität bedeuten könnte, falls das billig erzeugte Massenprodukt in seiner breiten Verfügbarkeit zum sozialen Gemeinschaftserlebnis wird, ist dem WUK ein eigenwilliger Zugang als Diskussionsauftakt gelungen. Die Künstler Pawel Althamer, Carol Bove, Deborah Ligorio, Wolf von Kries, Tilman Wendland, Cathy Wilkes und Andreas Zybach spielten sich mit dem Paradoxon von Seltenheit und Massenerlebnis, Eitelkeit des Konsums und Fragilität eines gemeinsam geteilten Erlebnisses. In a forest and a tree bestachen dann Yael Bartana, Phil Collins, Esra Ersen, Jakup Ferri, Emily Jacir, Ahmet Ogut, Sislej Xhafa durch die provokante Anklage innerhalb des Kulturbetriebes, als Nicht-westliche-Länder-Künstler in Ausstellungen hauptsächlich auf ihre kulturelle Herkunft hin reduziert und dadurch zur Marke der "Anderen" gestempelt zu werden. Derzeit läuft die Ausstellung NACHVOLLZIEHUNGSANGEBOTE mit Werken zur Klima-Debatte als Angst-Industrie von Ursula Biemann, Tue Greenfort, Anne König/ Jan Wenzel/ Jan Caspers/ Alexander Hempel, Kristina Leko, René Lück, Lars Mathisen, Ariane Müller, Nils Norman, Dan Peterman, Aasa Sonjasdotter, Simon Starling, Ingo Vetterzur.

Platz 7
GALERIE IM TAXISPALAIS - Tirol für ARMIN LINKE / RENATO RINALDI / PIERO ZANINI - Bruchstücke einer Alpen-Analyse, 23.6. – 5.8.2007, CHARLOTTE SALOMON - Leben? Oder Theater?, 16.3. – 3.6.2007, und ROMAN ONDÁK, 19.1. – 4.3. 2007

Begründung: Dreimal andere lebens- und alltagsnahe Unkonventionalität.
Die tiroler Galerie im Taxispalais hat sich bis zur Jahresmitte dreimal neu erfunden, indem sie jedesmal einen ganz anderen unkonventionellen, thematischen Zugang gefunden hat, dabei aber durchgehend von allgemeinem Interesse blieb: ROMAN ONDÁK fängt zu Jahresanfang auf subtile Weise gesellschaftliche Verhaltensformen, Wünsche, Ideen oder Fantasien ein, indem er etwa in der Serie Futuropolis (2006) seine Freunde und Verwandten Bilder von ihrer Vision einer Megalopolis der Zukunft zeichnen oder Menschen in Performances "sittenwidrig und doch üblich" durch eine Ausstellung oder in ein Ausstellungsfenster blicken lässt. Die Arbeiten von CHARLOTTE SALOMON sind ganz anders ein Geschichtsdokument aus autobiografischen Lebensablauf-Zeichnungen, die die Künstlerin als Bild-Theater-Zyklus mit Text während iher Emigration als Jüdin zwischen 1940 und 1942 geschaffen hat, bevor sie in Auschwitz ermordet wurde. Und mit dem Autorentrio um ARMIN LINKE machte die Galerie mit einem filmischen Work-in-Progress-Projekt und Installationsessay auf das Alpin-Ökologiesystem aufmerksam.

Platz 8
THYSSEN-BORNEMISZA ART CONTEMPORARY für SHOOTING BACK, 6.6. - 16.12.2007

Begründung: Einblick in Randgruppenwahrheiten und -identitäten
Folklore, Rituale und Spiritualität von Künstlern aus aller Welt, die unter gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen und Mächten vorwiegend über filmisch-ethnographische Arbeiten in ur-eigenster Reflektion und Unsicherheit gegenüber Tradition und Neuaufbruch bis zum gefühlten Werteverlust sprechen, sind die Hauptthemenfelder in Francesca von Habsburgs Thyssen-Bornemisza Art Contemporary im ersten Wiener Bezirk. Die Bespielung der früheren Wohnung der Familie - einschließlich des Dachbodens mit dem Projekt des indischen RAQS MEDIA COLLECTIVEs, das über 18 Fernseher ein hinduistisch-mythenreiches Rätsel umsetzt - verströmt einen unbefangenen, lausbübischen Charme von Privatheit, was wiederum eine überhöhte Präsentation der Werke als Besonderheiten verhindert. Man nimmt die Vielzahl der Werke mit fast hysterisch orientierungslosem Staats-, Traditions- und Leitfiguren-Mißtrauen letztendlich nicht ernst, schon weil vieles - auch formal - nicht ausgereift scheint. Die Ansätze sind aber immerhin bemerkenswert eigenwillig: Libanese AKRAM ZAATARI setzt sich mit Fotos von küssenden (homosexuellen) Menschen um 1958 auseinander, was im Land jedoch verboten war. Seit Landsmann WALID RAAD betont die Einschußlöcher von Häusern in Kriegszeiten mit Riesenpunkten. Amerikaner SEAN SNYDER beschäftigt sich mit der Ikonografie von Kriegsbildern. Indio-Amerikaner BRAD KAHLHAMER zeichnet (gut) ein Totenkopfgemälde in indianisch-kultischer Tradition. Bei Rumänin ANETTA MONA CHISA & Slowakin LUCIA TKACOVA sind in Film-Perfornances Auseinandersetzungen mit Karl Marx und Geschlechter-Erbe vorzufinden. Kroatin SANJA IVEKOVIC befriedigt sich, für die Allgemeinheit unsichtbar, selbst am Balkon, während 1979 Staatsherr Tito einfährt, woran sie ein dachstationierter Polizist aus Gefährdung öffentlicher Sicherheit hindert. Serbe ZELIMIR ZILNIK zeigt im Film, wie sehr überlieferte, ungarische Balladen im emotionalen Alltag des einfachen Volkes heute noch verfestigt sind. Amerikanerin CATHERINE SULLIVAN macht sich in Musicalprobenpraxis auf vier Bildschirmen Gedanken über Russen und Tschetschenen. Taiwanese CHEN CHIEH-JEN entschlüsselt eine öffentliche Hinrichtung als ikonographischen Ausgangspunkt für ekstatisch-religiöse Fotografien. Die Inder RITU SARIN und TENZING SONAM intenisiveren die eintrichternde Lehrpraxis von Buddhistischen Mönchen im Film durch einen schreienden Lehrer und einen einfältigen Schüler. Türke KUTLUG ATAMAN bewegt sich provokant als Bauchtänzerin, womit er mit Homosexualität und männlicher Einfühlung in eine Frau in der Türkei provoziert.

Platz 9
SAMMLUNG ESSL für CHINA NOW - Kunst in Zeiten des Umbruchs bis 25.02.2007 ex aequo mit KUNSTHALLE KREMS für JAPAN - Meiji-Kunst der Sammlung Khalili und Japonismus von Van Gogh bis Schiele, 25.2.- 3.6.2007; für ROMA & SINTI - 'Zigeuner-Darstellungen' der Moderne, 17.6. - 2.9.2007; und für CHRISTINE und IRENE HOHENBÜCHLER - ...ansehen als..., 11.3. - 3.6.2007

Begründung: Ethnolight auf Asien und Minderheiten.
Ähnlich wie die Kunsthalle Wien mit "KOREA" heuer ein breites Spektrum über die dortige Gegenwartskunst, quer durch alle medialen Sparten gezogen hat, so ist das zuvor schon in der Sammlung Essl bei CHINA geschehen. 100 Werke von 42 KünstlerInnen wurden gezeigt, zum Grossteil aus der Sammlung Essl und teilweise formal hochwertig. Vor den jüngsten gesellschaftlichen Umbrüchen von Kommunismus zu Kapitalismus, Globalisierung, von der Masse zum Individuum, zeigt sich die chinesische Avantgarde mit sozialkritisch-hyperrealer, rebellischer Foto- und Comic-Nähe wie von ZHANG BIN, CHI PENG, YUE MINJUN und WANG DAJUN bis zu Performance-Art, auf dem Weg vom Underground zur internationalen Beachtung. Die Kunsthalle Krems schuf indessen Durchblick über die Welt der SINTI und ROMA, und die Art des Blicks darauf seitens historischer bis heutiger Kunstwelt, nachdem sie zuvor schon "JAPAN" ähnlich breit dokumentierte. Mit den HOHENBÜCHLER-Zwillingsschwestern aus Wien gelang denn quer durch viele mediale Wege der Blick auf Randgruppen wie aus Psychiatrie und Gefängnis.

Platz 10
WIEN MUSEUM für GANZ UNTEN - Die Entdeckung des Elends - Wien, Berlin, London, Paris, New York, 14.6. - 28.10.2007

Begründung: Wiens Geschichte und Eigenheiten.
Dass EMIL KLÄGER - ganz der Anwaltsjournalist - 1904 mit dem Amateurfotografen HERMANN DRAWE die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens durchstreifte, um dann darüber zu berichten, ist heute noch spannend, weil es bahnbrechend für einen Typus des Journalismus wurde. Dem stellt das Wien Museum die internationalen Antworten gegenüber, indem etwa eine KÄTHE KOLLWITZ Plakate zur Bekämpfung der Armut in Berlin zeichnete. Vom Elend des jüdischen Wiens bis zur New Yorker Szene ist da die Rede, wo im Zuge der Urbanisierung alles zusammen zu brechen schien, was wiederum die Neugier für "Unten" in der Kunstwelt anheizte. Die Ausstellung ist sowohl poetisch - mit Begehungszonen aus Ton und Bild - als auch "echt" reportagemäßig aufgezogen. Das war auch schon der Zugang in Flucht nach Wien, Ungarn 1956 zu Jahresbeginn. Im Wirtshaus - Eine Geschichte der Wiener Geselligkeit ist dagegen inhaltlich zwar aufschlußreich, ästhetisch allerdings überladen. Und Am Gänsehäufel - Ein Strandbad wird 100 hat die Atmosphäre einer Elisabeth T. Spira-Alltagsgeschichte zugeschlagen, das trifft daher wirklich nicht jedermanns Geschmack.


Laufende und nachzulesende "Reportage"-Ausstellungen

* True Romance - Allegorien der Liebe von der Renaissance bis heute * Von: Kunsthalle zu Kiel in Kooperation mit der Kunthalle Wien und dem Museum Villa Stuck, München * Ort: KUNSTHALLE wien, halle 1 * Zeit: 05.10.2007 - 03.02.2008
* Viva la muerte - Der Tod in der hispanischen Kunst * Ort: KUNSTHALLE wien, halle 2 * Zeit: 17.10.2007 - 17.02.008
* Ricky Swallow * Ort: KUNSTHALLE wien project space * Zeit: ab 09.11. 2007
* exitus - tod alltäglich * Ort: k/haus * Zeit: bis 6.1.2008

* Rückblick - Galerie Hohenlohe 1999 – 2007 * Ort: Galerie Hohenlohe, Bäckerstraße 3, Wien 1 * Zeit: bis 31.12.2007
* Ursula Mayer - Zeitkristalle | The Crystals of Time 5 * Ort: Lentos Linz * Zeit: 12.10.2007 - 17.2.2008
* Anna Oppermann - Ensembles * Ort: Generali Foundation Wien * Zeit: 27.9. - 16.12.2007
* Romantischer Konzeptualismus * Kurator: Jörg Heiser * Ort: Bawag Foundation * Zeit: 14.9. – 1.12.2007
* Tue Greenfort - Medusa und Piotr Uklański - A Retrospective * Ort: Secession Wien * Zeit: 20.9.-18.11.2007
* KORPYS / LÖFFLER - Mediale Politik-Repräsentations-Hinterfragung * Ort: Secession Wien * Zeit: 29.11.2007-27.1.2008
* Nachvollziehungsangebote * Kuratorinnen: Sophie Goltz und Vera Tollmann * Ort: Kunsthalle Exnergasse im WUK * Zeit: 20.09. - 20.10.2007
* Waypoint´s like Sharon Stone´s * Afrikanische und afrikanisierte Handlungsräume in Bezug zu Wien * Ort: Kunsthalle Exnergasse im WUK * Zeit: 8.11. - 8.12.2007
* There is no border, there is no border, there is no border, no border, no border, no border, I wish * Ort: Galerie im Taxispalais, Tirol * Zeit: 1.9. – 14.10.2007
* Heidrun Holzfeind - Mexico 68 - Moderne Architektur Sicht auf die Studentenbewegung 68 in Mexico & Kateřina Šedá - „Je to jedno“ („Es ist alles egal“, 2005 – 2007) - Grossmutter-Auseinandersetzung * Ort: Galerie im Taxispalais / Tirol * Zeit: 24.11.2007 - 20.1.2008
* Shooting Back * Ort: tba-21, Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Himmelpfortgasse 13, 1010 Wien * Zeit: bis 16.12.2007
* Ganz Unten - Die Entdeckung des Elends - Wien, Berlin, London, Paris, New York * Ort: Wien Museum Karlsplatz * Zeit: 14.6. - 28.10.2007
* Baby an Bord - Mit dem Kinderwagen durch das 20. Jahrhundert * Ort: Wien Museum Karlsplatz * Zeit: 18.10. - 13.1.2008
* ACTIVE AGENTS * Co-Produktion mit "steirischer herbst" + Medienturm Graz * Ort: Kunstverein Medienturm Graz * Zeit: 25.09.- 24.11.2007
* asphixia in memoriam anna politkowskaja * Performance-Matinée zu Programmreihe im Kontext „Auseinandersetzung mit Geschichte“ * Ort: MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark * Zeit: Sonntag, 7.10. 2007: 11h
* archdiploma 2007 - die Architekturbiennale der TU WIEN zeigt die besten Diplomarbeiten: analog + DIGITAL * Ort: KUNSTHALLE wien project space karlsplatz * Zeit: 4.-30.10.2007
* Omer Fast – The Casting * Genial-surreales Fantasie-Doku-Video * Ort: MUMOK in der Factory * Zeit: 5.10.2007- 20.1.2008
* Keren Cytter – The Victim * Kurzfilm über Medien und ihre Rollenbilder * Ort: MUMOK* Zeit: 1611.2007- 20.1.2008
* Fotograf Kurt Kaindl – Die unbekannten Europäer * Texte von Karl-Markus Gauß und Fotos * Ort: Museum für Volkskunde Wien * Zeit: bis 23.3.2008

Sunday, September 02, 2007

intimacy: art - KUNSTRANKING´07,2: KATEGORIE "SAMMLER & SAMMLUNGEN"


Die zweite Kategorie des qualitativen intimacy: art - Halbjahres-Kunstrankings für 2007, juriert von der intimacy: art-Redaktion, kreist um das Thema "Sammler & Sammlungen", wobei auf Permanentausstellungen und hauseigene Sammlungen einzelner Institutionen kaum geachtet wird. - Sie fallen in die Kategorie 1 "Touristen-Event-Attraktion" (scroll down!), da sie meist kulturelle Reiseziele darstellen. Außer sie werden so außergewöhnlich präsentiert und kombiniert, dass sie jenseits der Routine liegen. Das Hauptaugenmerk liegt - was somit höher bewertet wird - auf den neuerdings in Mode gekommenen Privatsammlern - Unternehmen oder Einzelpersonen -, deren Sammlungen von Museen eingeladen und ausgestellt werden. Bei den Sammlern lassen sich solche ausmachen, die mit ihrem - auf einem Konzept beruhenden - gezielten Spürsinn selbst so etwas wie Künstler darstellen, indem sie innerhalb ihrer Sammlung eine ästhetische und inhaltlich kulturrelevante Linie erkennen lassen, solche, die eher markt- und profitorientiert sammeln, und wiederum solche, die einen sehr kuriosen, eigenwilligen, nur bedingt kunstgeschichtlichen Zugang bei der Aneignung ihrer Werke ausdrücken. - Auch das kann seinen Reiz haben und einen neuen Input in festgefahrene Gesellschafts- und Wahrnehmungsmuster sowie Kunstgeschichte-Fixiertheit bewirken. Und noch einmal auf- und abgewertet werden diese Sammlungen, je nachdem, wie sie letztlich in den Museen und Ausstellungsorten aufgestellt und aufgehängt werden. Hier also die Top-Ten, die sich der Öffentlichkeit seit Anfang 2007 offenbaren.


intimacy: art -
HALBJAHRES-KUNSTRANKING 2007,
KATEGORIE II "SAMMLER & SAMMLUNGEN"

Platz 1
SAMMLUNG ESSL im Essl-Museum und im Schömer-Haus für PASSION FOR ART - 35 Jahre Sammlung Essl, 15.03. bis 07.10.2007 (Ausstellungshalle), einschließlich DAMIEN HIRST/DAVID BAILEY mit The Stations Of The Cross, 2004 von 16.03. bis 28.05.2007 und PAUL McCARTHY mit Tokyo Santa, 1996/2004 von 01.06. bis 07.10.2007

Platz 1 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Sammler & Sammlungen": Die Sammlung Essl mit der 35-Jahre-Jubiläumsausstellung Passion for art, wo dem internationalen unbezahlbaren Damien Hirst ein Extra-Raum gewidmet wurde. Hier Ausschnitt aus der Hirst-Bailey-Serie The Stations of the Cross, Jesus is Taken Down from the Cross (2004), 14-teilig, C-Print, 182 x 122 cm, Foto: David Bailey, London © Damien Hirst & David Bailey)

Begründung: Essl sammelt anti-elitär und macht Kunst zum Allgemeingut.
Mit sechs kunsthistorisch geschulten Kuratoren, die offensichtlich die neuesten Strömungen am Markt mit den internationalen Senkrechtstartern beobachten, repräsentiert die Sammlung Essl mit ihren Ankäufen schon lange nicht mehr "nur" die persönlichen Vorlieben des Sammler-Ehepaares Karlheinz und Agnes Essl. Umso spannender ist nun die von Karlheinz Essl kuratierte Jubiläumsschau, worin er die traditionelle Ordnung der Werke nach stilistischen, sammlungs- oder kunstgeschichtlichen Kriterien ignoriert. Sie stellt viel mehr einen Mix dar, aus Essls früher - nach formal-harmonisch schöngeistigen, narrativen Kriterien - ausgewählter Kunst mit den neuesten tabubrechenden (und hoch dotierten) In-Werken in Extraausstellungen von DAMIEN HIRST/DAVID BAILEY mit der fotoinszenierten Kreuzweg-Irritiation The Stations Of The Cross, 2004, über PAUL McCARTHY mit der Performance-Fotoserie Tokyo Santa, 1996/2004, bis zu Mexikaner GABRIEL OROZCOs bemalter Skelett-Installation Dark Wave. Zwischen Natur- und Tierkräften, politischen Umbrüchen, formal-farbigem Spiel und Architektur-Raum-Interventionen stellen zum Beispiel JÖRG IMMENDORFF, GOTTFRIED HELNWEIN, JAKE UND DINOS CHAPMAN, ANSELM KIEFER, ANTONI TÀPIES, HERMANN NITSCH (mit Malerei!), JOSEF MIKL, SAM FRANCIS, GERHARD RICHTER, SIEGFRIED ANZINGER, ALFRED KUBIN, KATRIN PLAVCAK und GEORG BASELITZ eine Mischung aus formaler Brillanz und jenen Künstlern dar, von denen Österreich und die ganze Welt gerade spricht. Die Einzelwerke scheinen sehr konkret ausgewählt zu sein, sodass man nicht einfach "irgendetwas" von einem namhaften Künstler kauft. Die insgesamt 400 Kunstwerke der 160 international renommierten KünstlerInnen – von Hauptwerken der Sammlung bis zu noch nie gezeigten Neuankäufen - repräsentieren eine Schau zwischen Marktrelevanz und individuellem Geschmack, die vorbildhaft und motivierend auf den Normalbürger wirkt, mit dem Sammeln aus purer Lust zu beginnen. Sie sagt: Jeder hat mit seinem Geschmack zu jeder Zeit Recht. Die Sammellust fußt sichtlich auf Leidenschaft mit Konsequenz, die nicht auf schulischem Bildungs- oder politischem Nutzungsstreben basiert. Kunst macht hier Spaß, ist lebensnah, stiftet existenziellen Sinn im Jetzt und bejaht unverzerrend und zuversichtlich den "Kunstmarkt", selbst wenn sie ihn kritisiert.


Platz 2
SAMMLUNG VERBUND für Held Together With Water - Kunst aus der Sammlung Verbund im MAK, 9.5. bis 16.9.2007

Platz 2 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Sammler & Sammlungen": Die Sammlung Verbund für Held Together With Water - Kunst aus der Sammlung Verbund im MAK. Hier die in der Schweiz geborene Asiatin Loan Nguyen, die sich auf poetische Weise im Raum platziert: Tennis + moi, 2000, C-Print, auf Aluminium kaschiert, 126,2 x 158 cm © Loan Ngyuen

Begründung: Verbund sammelt zum Unternehmen passend, illusionär und exquisit.
Die Betonung der Präsentation von "Werkgruppen" ist in Bezug auf die darin vorkommenden Künstler zwar eine Manipulation ihrer proklamierten "freien Kunst" und damit eine "Lüge" - denn kein Künstler (außer er zeichnet selbst als Gruppe), wird seine Arbeit in Hinblick auf die Zuordnung in eine Gruppe schaffen (da könnte er ja gleich eine Werbekampagne für ein Unternehmen kreieren) - diese Schubladisierung von Einzelkünstlern unter einem Thema oder eine Zeitperiode bewirkt im Betrachter aber eine Intensivierung von Ideen und Erfahrungen. Hinsichtlich Ausstellungs- und Sammelkonzepts der Sammlung Verbund ist diese, erst seit 2004 angekaufte Kunstkollektion daher eine Perle. Außerdem sind die Themen "Feminismus" und "Lebens-Raum", unter denen die jungen Formen Videokunst, Performance, Fotografie und Installation eingereiht werden, ausgesprochen passend zum Energie-Unternehmen Verbund. Denn die Frauen sind in der Arbeitswelt wirklich noch benachteiligt, und die Energie ist für den Lebensraum essentiell. Die von ihrer Herkunft die künstlerisch hochentwickelten Länder repräsentierenden Kuratoren - Sammlungsleiterin Gabriele Schor arbeitet in Wien, Sean Rainbird ist Direktor der Staatsgalerie Stuttgart und Philipp Kaiser Kurator des Museums für Gegenwartskunst in Basel und im MOCA, Los Angeles - schlägt sich auf die Auswahl nieder: die Werke sind exklusiv ausgewählt, jene von Stars und Newcomern aus Amerika, Europa und auch von Österreich/der Schweiz. Der Betrachter erfährt bei jedem Werk ohne groß ausgeführte Theorie einen ästhetischen, niemals zufälligen Eindruck, und erkennt sofort die inhaltliche Schärfe, die das Alltagsleben mit seinen Problemen aufwirft. Die frühen feministischen Performance-Fotos von CINDY SHERMAN, VALIE EXPORT, HANNAH WILKE, ELEANOR ANTIN, BIRGIT JÜRGENSSEN (Fotoserie Totentanz mit Mädchen 1979!) und im Gegenzug dazu die frühen männlichen oder schwulen Inszenierungen von DAVID WOJNAROWICZ (Fotoserie Arthur Rimbaud in New York, 1978/79, 2004!), URS LÜTHI, GILBERT & GEORGE, etc. beeindrucken vor allem wegen ihrer formalen Ernsthaftigkeit, thematisch sind sie grossteils überholt. Wirklich spannend und repräsentativ für heute sind die jüngeren Werke der Engländerin GILIAN WEARING mit der Serie Signs that say what you want them to say and not Signs that say what someone else wants you to say, 1992-93, worin etwa ein scheinbar gut situierterter, bürgerlicher Anzugträger ein Schild mit der Aufschrift "I´m desperate" vor sich trägt - was für die große Trauer unter der materiellen, wohlstandsgesellschaftlichen Fassade steht. Und der in Mexiko-City lebende Belgier FRANCIS ALYS hat eine Videoinstallation aus mehreren Filmteilen, verstreut in der ganzen Ausstellungshalle, geschaffen, worin er die unkontrollierte Wahrnehmung eines Hundes oder eines Menschen beim Spaziergang nachstellt; dramaturgisch und rhythmisch greift er jedoch ein, sodass daraus über die Dokumentation hinaus unterhaltsame Filmkunst mit Pointe wird. Ebenso sind die zwei gezeigten Filme in Kabinen, von MARKUS SCHINWALD und AIDA RUILOVA, formal und dramaturgisch detailreich als poetische Kurzfiktionen erarbeitet, wo innere Zustände bzw. Gefühle zwischen Leben und Tod mit musikalischem Rhythmus und grafischem Können transparent werden. Die menschliche Sehnsucht nach der Illusion spielt in dieser Ausstellung eine größere Rolle als existenzielle Sorgen. Am schönsten zeigt das wohl die Fotokunst der in der Schweiz geborenen Asiatin LEON NGUYEN, deren Selbstbildnisse im Raum an impressionistischer Poesie kaum zu überbieten sind. - Schön, echt und aktuell ist diese Ausstellung, trotz wirtschaftlich vereinnehmendem Mantel.


Platz 3
SAMMLUNG THYSSEN-BORNEMISZA für Meisterwerke der Europäischen Klassischen Moderne im LEOPOLD MUSEUM, 27.06.2007 bis 27.06.2011

Platz 3 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Sammler & Sammlungen": Die Sammlung Thyssen–Bornemisza im Leopold Museum. Man merkt, dass der Baron aus purer Liebe sehr gezielt sammelte. Hier: Edvard MUNCH: Das kranke Kind, 1896, Lithographie in zwei Farben, auf Velinpapier gedruckt, 42,1 x 56,5 cm © Thyssen-Bornemisza-Collections

Begründung: Baron, der nur um "seiner geliebten Kunst" willen sammelt
Erstens ist es eine schöne Geste der Tochter Francesca Habsburg, des legendären Sammlers, Baron Hans Heinrich Thyssen–Bornemisza (1921 – 2002), dessen Kollektion der Klassischen Moderne bzw. der familiären Stiftung - vom Expressionismus über Kubismus bis zum russischen Konstruktivismus - für vier Jahre dem Leopold Museum zu leihen, wovon nun 16 Werke im Obergeschoss zu sehen sind, zweitens ist diese Auswahl äußerst erlesen und wertvoll. Schon in der voraus gegangenen Leopold-Ausstellung Kunst des Deutschen Expressionismus stachen die Expressionisten aus jener Sammlung im Vergleich zu den anderen - für jene Epoche repräsentativen - Werken als am stärksten hervor. Die Qualitätsanforderung an jedes einzelne Werk, wobei aber auch ein starkes, persönliches Gefühl beim Kauf zu erkennen ist, war bei diesem Kunstfreund also absolut ausgeprägt. Man merkt, dass die ursprüngliche Sammlertradition der Familie auf alten Meistern beruht. Die 16 Werke setzen sich aus dem ersten modernen Bild Thyssen-Bornemiszas überhaupt zusammen, EMIL NOLDEs Junges Paar, ca. 1931-1935, FERNAND LÉGERs Mann und Frau, 1921, AUGUST MACKEs Spaziergang zu dritt, 1914, EDVARD MUNCHs Das kranke Kind, 1896; und u.a. auch LUCIAN FREUDs wunderbarem Porträt des Barons H.H. Thyssen-Bornemisza (Mann im Stuhl), 1985. - Letzteres wurde mit Sommerende jedoch durch ALEXEJ VON JAWLENSKYs Hauptwerk Kind mit Puppe von 1910 ersetzt. - Die Werke werten die 5000 Exponate des Sammler-Ehepaars Rudolf und Elisabeth Leopold sichtlich - international - noch einmal auf.


Platz 4
ÖSTERREICHISCHE GALERIE BELVEDERE für Gustav Klimt - DER BEETHOVENFRIES, Dauerausstellung in der SECESSION

Platz 4 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Sammler & Sammlungen": Die Galerie Belvedere mit ihrer Dauerleihgabe in der Secession: Gustav Klimts Beethovenfries. Hier der Ausschnitt aus Die feindlichen Gewalten, mit Gigant Typhoeus (als Ungeheuer); seinen Töchtern, den drei Gorgonen, über deren Häuptern Krankheit, Wahnsinn, Tod lauert. - Ein Weltwerk! - Casein paint on stucco, 220 x 635 cm © Vienna, Österreichische Galerie

Begründung: Das einzelne Epochale, das viel Beliebiges schlägt
Klimts Jugendstil-Beethovenfries ist mit erster Veröffentlichung 1902 zwar uralt, er ist aber noch immer so faszinierend, dass es für ihn "alleine" mindestens so lange Zeit zum Verweilen beansprucht, wie andere Ausstellungen mit 400 Werken. Inhaltlich spricht das Werk als Mythologie den Sinn des Lebens mit allen Gefahren der Menschheit an, technisch ist es mit den exklusivsten Materialien, feinsten Linien in formaler Folge in musikalischem Erzählrhythmus von puren Linien auf Weiss zu dunkler bis goldener Fülle und Fläche höchst musisch; und mit "Freude schöner Götterfunken" insgesamt ein Plädoyer für den Sieg des Guten mithilfe der Künste. Klimts monumentaler Wandzyklus ist für sich allein ein Gesamtkunstwerk aus Literatur, Musik, Bildender Kunst, Philosophie und wahrscheinlich das grösste Kunstwerk aller Zeiten, dessen Werdegang sich mit - trotz Publikumsansturm - Entrüstung der Kunstkriitik bei seiner Entstehung, sowie sein Besitzerwechsel im Laufe der Jahre einschließlich 2. Weltkriegs, wie ein Krimi liest. Und müßten wir als Medium nicht für Ermutigung im Fortschritt einstehen, wäre der Beethovenfries die Nummer Eins der Sammler-Kategorie geworden. Obwohl das eine Dauerausstellung ist. Denn dieses Werk ist einfach weltbewegend. Mit der Betonung seiner Exklusivität im Sinne von "Weniger ist Mehr" soll es den gegenwärtigen Sammler (und manchen nachfolgenden im Ranking) aber auch ermahnen, wirklich genau zu überlegen, "was er nun sammelt", denn momentaner Marktwert oder Gruppenvervollständigungswahn (kein einziger Künstler ist auf alles stolz, das er macht!) sind keine hehren Ziele, die der Verfeinerung der Kunstentwickling bestmöglich dienen.


Platz 5
SAMMLUNG DAKIS JOANNOU, ATHEN für Traum und Trauma im MUMOK und in der KUNSTHALLE WIEN, 29.6.bis 4.10.2007

Platz 5 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Sammler & Sammlungen": Die Sammlung des Griechen Dakis Joannou, der sich dem Traum/atischen verschrieben hat. In der Kunsthalle ist unter anderem zu sehen: Gregory Crewdsons Untitled (Eggs and Chick), 1994, Cibachrome print, © Courtesy The Dakis Joannou Collection, Athens

Begründung: Illusion in einer desillusionierten Zeit
Wir leben in einer Zeit der Fantasielosigkeit, in jener des materiellen Überlebens, einer Zeit, in der man schnell zu Geld kommen muss, wo die Menschen sogar die Liebe (wie zu Monarchiezeiten) erst unter materiellem Gesichtspunkt in sich aufkommen lassen. Erst die Materie führt zur Liebe, sozusagen. Träume als Lebensziel sind "Hollywood" und somit Fakes, und selbst wenn man dort hin kommt, unerreichbar. Falls aber doch noch jemand träumt, ist es selten, dass ein Zweiter denselben Traum träumt. Deshalb haben die Träume der realistischen Menschen (der visionsarmen Künstler) von heute auch die Form der Groteske, der Überzeichnung, die jene Träume als Lüge entlarven, oder zumindest als Ängste vor der Wahrheit hinter dem Schein. Die Träume werden zu Schocks. Ergo: Künstler träumen heute nicht (mehr). Aber immerhin versuchen Einzelne von ihnen ästhetisch, also mit einer Ernsthaftigkeit im Umgang mit der Technik formal "überhöht " und damit träumerisch zu sein. - Deshalb sind die zeitgenössischen Werke des griechischen Mäzens und Sammlers Dakis Joannou, den Träumerisches und mehr noch Traumatisches fasziniert, sehr "in". Viele seiner Werke, die er in der Deste Foundation for Contemporary Art, Athen, hortet, sind inhaltlich (also mit ihrer Theorie) interessanter, als die Werke für sich selbst. Vieles ist ohne Theorie sogar unverständlich. Und vieles hat den Charakter einer reinen Modeerscheinung, wo man mit der Sensation zur schnellen Aufmerksamkeit gelangen will. - Also wieder ein Abbild unserer (medialen) Zeit. Trotz gehypter Namen - wie JEFF KOONS mit gezeichneter hyperrealer Torte Cake, 1995-97, CINDY SHERMAN, PAUL McCARTHY mit verzerrten Maskenbildern, TIM NOBLE/SUE WEBSTER und OLAFUR ELIASSON mit Installationen, worin Projektionen etwas anderes spiegeln als die Objekte, von denen sie kommen - konnten nur wenige Künstler nachhaltig überzeugen: in der Kunsthalle malerisch etwa Brite NIGEL COOKE (geb. 1973) und Amerikaner MATT GREENE (geb. 1972), skulpturhaft mit Materialexperimenten Schweizer URS FISCHER (geb. 1973). und fotografisch Amerikaner GREGORY CREWDSON (geb. 1962). Alles in allem hat die Ausstellung trotz spannender und sicher berechtigter Thematik vergänglichen Eventcharakter, da die Greifbarkeit und Ernsthalftigkeit im Umgang mit dem Leben zu kurz kommt.

Platz 6
NORDICO - Museum der Stadt Linz - für KUNSTANKÄUFE DER STADT LINZ 2003-06, 27.7. - 23.9.2007

Begründung: Nicht nur Vorhandenes ausstellen, auch Neues kaufen
Eine Extra-Austellung mit und über die jüngsten Kunstankäufe eines Hauses zu machen, ist als Signal nach außen äußerst wichtig und verantwortungsbewußt. Um € 125.000 wurden in drei Jahren vom Linzer Kunstbeirat Werke von 74 Künstlerinnen angekauft, wo von den KuratorInnen Ulrike Matzer und Ingrid Pohl (2003/04) sowie Jeanette Pacher und Markus Riebe (2005/06) neben den arrivierten Techniken wie Malerei, Zeichnung, Fotografie oder Objekte vor allem auf Installation, Film, Video, Soundarbeiten oder performative Ansätze geachtet wurde. Die Werke der etablierten KünstlerInnen der Linzer Szene wurden nach Sammlungslogik ausgewählt, die "emerging artists" aus Motivationsgründen "gefördert". - Da die intimacy-art-Redaktion die Ausstellung nicht persönlich begutachten konnte, bewerten wir allein die Initiative.

Platz 7
SAMMLUNG GERLINGER für Expressiv! Die Künstler der "Brücke" in der ALBERTINA, 1.6.-28.8.2007

Begründung: Vollständigkeit vor Erlesenheit
Die Ausstellung selbst scheint mit 260 Werken ziemlich umfassend zu sein und ist eine repräsentative Auswahl eines jeden Brücke-Künstlers. Neben den Brücke-Werken der Stiftung Moritzburg, des Kunstmuseums des Landes Sachsen-Anhalt, der Albertina sowie Werken aus privaten Sammlungen und Wiener Museen, stechen die Gerlinger-Werke jedoch nicht immer als die Gelungensten hervor. - Die Sammlung Thyssen–Bornemisza hat da schon bessere (auch im Lepold Museum, siehe oben) in petto. Gerlinger erzählte während der Pressekonferenz, dass es ihm - trotz Verkaufs seines mittelständischen Unternehmens - selten möglich war, die teuersten Werke aus jener Schaffenszeit zu erstehen. Schön ist aber die Vielzahl der Holzschnitte - sowohl als Skulptur, als auch in gezeichneter Nachahmung. Da sich die Brücke-Künstler bewußt gegen die akademische Malerei richteten, müssen aber auch die offensichtlichen "Versuche" als Kunstwerke gesehen werden. Vor fünf Jahren begann die Welt - ausgehend von Frankreich - sich wieder für diese Stilrichtung von 1905 bis 1913 zu interessieren. Anfänge mit Holzschnitt-akten - wo auch afrikanische Skulpturen als Inspiration dienten -, Zeichnung, Lithografie, Radierung und Ölbildern von KARL SCHMIDT-ROTTLUFF, ERICH HECKEL, FRITZ BLEYL, ERNST LUDWIG KIRCHNER, dann die kubistischen und Kriegs-Einflüsse, sowie die Nachkriegszeit mit Neuer Sachlichkeit und Art Deco mit gesonderten EMIL NOLDE- und OTTO MUELLER-Räumen, gliedern die Ausstellung.

Platz 8
MAK für ELKE KRYSTUFEK: LIQUID LOGIC - The Height of Knowledge and the Speed of Thought, bis 1.4.2007 in der MAK-Halle

Begründung: Fade Sammlungsobjekte, aber spannende Intervention
Blickt man allein auf die Sammlung des MAK, käme sie wahrscheinlich nicht einmal ins Ranking. Denn hier handelt es sich hauptsächlich um Angewandte-Kunst-Objekte, wie Designs und archäologische Nutzgegenstände. Elke Krystufeks innige Intervention war aber so spektakulär (siehe Platz 1 in der Kategorie I "TOURISTEN-EVENT-ATTRAKTION"), dass es im qualitativ höher wertigen Bereich des Sammel-Ausstellungswesens zumindest für Rang 8 reicht. GUDRUN KAMPLs Behängung mit Textilien von Johann Lukas von Hildebrandts Skulpturen im Belvedere ist vergleichsweise nur ein äußerlicher Abklatsch.

Platz 9
LENTOS für AUFMISCHEN. Neu-Hängung der Sammlung, 29.6.-28.10.2007, sowie GROSSE MALEREI, 28.6. - 28.10.2007

Begründung: Intervention zum Geburtstag mit grossspuriger Garnierung
Zum 60. Jahrestag der ersten Ausstellung der Sammlung Gurlitt in Linz, woraus das Lentos Kunstmuseum Linz werden sollte, wurden die historischen bis neuzeitlichen Bestände aus dem Blick der Gegenwart in die Kunstgeschichte in sechs Räumen neu gehängt, womit wiederum sechs zeitgenössische KünstlerInnen in Dialog treten. Ende Juni dachten sich etwa der Linzer Maler und Filmemacher DIETMAR BREHM (mit einer Frisurenserie unter dem Motto "Arbeitspause") und das Konzept- und Objektpaar LOIS und FRANZISKA WEINBERGER (mit Sprachtexten und elf Gehstöcken unter dem Motto "Wegwarte") intellektuell-witzig Reduziertes und Pointiertes aus. Im zweiten Halbjahr folgen der deutsche Fotokünstler BERNHARD PRINZ, Multimedia-Künstler LOIS RENNER, Malerin und Filmerin MARIA LASSNIG sowie Fotokünstlerin EVA SCHLEGEL. Und unter dem Motto Grosse Malerei durchforstete das Kuratorium die Sammlung nach großformatigen Meisterwerken der Malerei und Grafik. Da findet sich alles, quer durch die Geschichte, auch sehr Aktuelles, aber auf jeden Fall "Hochkarätiges": Werke von Uli Aigner, Herbert Brandl, Franz Gertsch, Peter Hauenschild/Georg Ritter, Johanna Kandl, Kurt Kocherscheidt, Markus Lüpertz, Vanessa Jane Phaff, Wolfgang Stifter, Otto Zitko.

Platz 10
GENERALI FOUNDATION für SAMMLUNG in der Generali Foundation, Wien, 24.5. bis 26.8.2007 und FOR A SPECIAL PLACE: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Austrian Cultural Forum (ACF), New York, 21.2. bis 3.5.2007

Begründung: Das Wort siegt über das Werk
Eine renommierte deutsche Tageszeitung schrieb anläßlich der Generali-Sammlung-Ausstellung: "FRANZ WEST, EDWARD KRASINSKI, JASON RHOADES: Wenn ein Österreicher, ein Pole und ein Kalifornier in einer Ausstellung zusammenkommen, dann geht es um guten schlechten Geschmack, um eine Menge Müll und um die unbegrenzten Möglichkeiten der Kunst." - Nicht dass wir etwas auf andere Wertungen geben, aber in einem stimmen wir jedenfalls zu: Eine Ausstellung in der Generali Foundation ist immer mühsam und so boden- und orientierungslos wie das Studentenleben. Da wird gerne polemisch politisiert, d.h. um des Schreiens selbst willen kritisiert, manchmal auch zurecht. Auf jeden Fall ist hier das Sprechen über Inhalte wichtiger als die Kunst an sich. Formalitäten und optische Wirkung spielen so gut wie keine Rolle. Dabei sind die mittlerweile historischen Sammlungsgegenstände an gesammelter Konzeptkunst, die in Wien nun gezeigt wurden (z.Bsp. Walter Pichler, Krasinski, Valie Export), in der Regel formal noch eindrucksvoller als aktuelle Experimente unter diesem Deckmantel. Die Generali Foundation ist daher wohl eher ein journalistisches Medium als ein "Museum" oder ein "Mäzen", wo das Wort überdimensional zur gezeigten Kunst steht. Wie das gelebte Konzept-Art-Motto: Die Idee allein ist schon Kunst. - Diese Kunstdefinition sehen wir aber als (inzwischen) überholt an. Deshalb nur Platz 10 im Ranking. Selbst wenn die Generali Foundation eine Sammlungsauswahl im Austrian Cultural Forum in New York oder auf der Documenta 12 in Kassel zeigt.


Aktuelle und nachzulesende Sammlung-Ausstellungen:

* Kunst aus der Sammlung Verbund * Held Together With Water * Ort: MAK Wien * Zeit: bis 16.09.2007
* Sammlungen Bertha Pappenheims * Spitzen und so weiter * Ort: MAK Wien * Zeit: 3.10.2007 - 16.03.2008
* Aktuelles aus der Kunstsammlung der BA-CA * Wann immer vorerst* (*Michael Kienzer) * Ort: BA-CA Kunstforum, Wien * Zeit: 4.9.-7.10.2007
* Die Sammlung Batliner * Monet bis Picasso * Ort: Albertina * Zeit: 14.9.2007-6.4.2008
* Lentos Linz * Große Malerei * Ort: Lentos * Zeit: bis 28.10.2007
* Lentos Linz * AUFMISCHEN. Neu-Hängung der Sammlung * Ort: Lentos * Zeit: bis 28.10.2007
* Sammlung Dakis Joannou, Athen * Traum & Trauma * Ort: Mumok und Kunsthalle Wien * Zeit: bis 4.10.2007
* Gudrun Kampl : Johann Lukas von Hildebrandt * Zeitgenössische Interventionen im Belvedere * Ort: Oberes Belvedere * Zeit: bis 2.9.2007
* Nordico * KUNSTANKÄUFE DER STADT LINZ 2003-2006 * Ort: Nordico Linz * Zeit: bis 23.9.2007
* Sammlung Thyssen-Bornemisza * Meisterwerke der Europäischen Klassischen Moderne * Ort: Leopold Museum * Zeit: bis Juni 2011
* Sammlung Versicherungsgesellschaft Kooperativa, Tschechien * Tschechische Malerei: Grund, Mucha, Capek, Schikaneder * Ort: Leopold Museum * Zeit: bis 4.2.2008
* Galerie Belvedere * Gustav Klimt: Der Beethovenfries * Ort: Secession Wien * Zeit: Dauerausstellung
* Albertina - Kunst nach 1970 * Andy Warhal bis Anselm Kiefer * Ort: Albertina Wien * Zeit: 12.10.2007-6.1.2008
* Sammlung Essl * PASSION FOR ART - 35 Jahre Sammlung Essl * Ort: Essl-Ausstellungshalle * Zeit: 15.03. bis 07.10.2007
* Fotos Sammlung Essl * Paul McCarthy - Tokyo Santa, 1996/2004 * Ort: Sammlung Essl * Zeit: bis 07.10.2007
* Zeitgenössische Fotografie aus der Sammlung Essl * FOTO.KUNST * Ort: Sammlung Essl * Zeit: 07.09.2007– 25.11.2007
* Dieter und Gertraud Bogner Sammlung * OHNE WENN UND ABER - Schenkung der konstruktiven und konzeptuellen Kunst an das MUMOK * Ort: Mumok Wien * Zeit: 22.9-7.10.2007

Saturday, August 25, 2007

intimacy: art - KUNSTRANKING´07,1: KATEGORIE "TOURISTEN-EVENT-ATTRAKTION"


Zeit für das neue qualitative intimacy: art - Halbjahres-Kunstranking für 2007 in sechs Kategorien, juriert von der intimacy: art-Redaktion. Die Kategorie 1 "Touristen-Event-Attraktion" beurteilt jene Ausstellungs- und Museumsprojekte, die eindeutig spekulativ Touristen und Massen anlocken. Meist sind das Themen- und Personalausstellungen, die für die eigene kulturelle Landesidentität stehen, bzw. die Kultur anderer Länder repräsentieren. Künstler und ihre Werke werden hier von Ländern und öffentlichen Institutionen für Volksidentitäten und -bewußtmachung beansprucht, und zur Profilierung im Wirtschaftstreiben genutzt. - Diese Kategorie stellt - obwohl die meisten Kunstinstitutionen mit Projekten vertreten sind - nicht das höchste Ideal aller Ausstellungsethik dar, weshalb besonders heraus zu streichen ist, wenn eine Institution das Beste aus dem Gerangel als "Meistbesuchte" macht. Maßstäbe wie originelle Idee, kreative Umsetzung, Finden eines für die Welt, den Ort, wichtigen bzw. neuen, relevanten Kunstthemas (eines Künstlers), sowie außergewöhnliche Pressearbeit und Marketing sind die wichtigsten Gradmesser. Die Beurteilung bezieht sich schwerpunktmäßig auf eine oder mehrere konkrete Ausstellungen, berücksichtigt aber gleichzeitig die Ganzjahreshaltung eines Hauses bezüglich dieser Kategorie.


intimacy: art -
HALBJAHRES-KUNSTRANKING 2007,

KATEGORIE I "TOURISTEN-EVENT-ATTRAKTION"


Platz 1
MAK (Museum für angewandte Kunst, Wien) für ELKE KRYSTUFEK: LIQUID LOGIC - The Height of Knowledge and the Speed of Thought, bis 1.4.2007 in der MAK-Halle, sowie der Personale KÜNSTLER IM FOKUS #1 Arnulf Rainer - RAINER, sonst keiner!, bis 4.3.2007 in der MAK-Schausammlung Gegenwartskunst, mit einem Following-up von Rainer im MAK Center in Los Angeles, mit ARNULF RAINER - Hyper-Graphics, 17.5. - 26.8.2007

Platz 1 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Touristen-Event-Attraktion": Das MAK mit Elke Krystufeks Sammlungsintervention Liquid Logic, hier mit Monstranz/Monstrance© Elke Krystufek/MAK, Liquid Logic, 2006, Foto: Georg Schwarz

Begründung: Die dauerpräsente Elke Krystufek stellt in Österreich selbst keine große Überraschung im Kunstgeschehen dar. Doch sie hat mit ihrer sehr persönlichen Eigenart und intimen Auseinandersetzung mit der großteils sehr "trockenen" MAK-Sammlung, die Ausstellungsobjekte interessant aufgewertet. Der Betrachter beginnt sie, zeitgemäß und aus dem Leben gegriffen, neu zu überdenken. Hier besticht also nicht das wichtige Thema, das an sich höher einzustufen wäre, sondern die Originalität der Umsetzung. Hinzu kommt die verantwortungsvolle Haltung des MAK, Krystufeks Lehrer, den ersten Übermaler der Geschichte, Arnulf Rainer, nicht nur in einer Personale mit seinen Plakaten zu zeigen, sondern ihn auch als österreichischen Identitätsstifter in die USA (L.A.) zu bringen. Diese nahezu zeitgleiche Verbindung zwischen Wien und USA wirkt weit imposanter als eine obligatorisch beziehungslos bespielte Generali-Foundation-Collection, von Valie Export bis Franz West, im Austrian Cultural Forum, New York, vom 21.2-3.5.2007.


Platz 2
KUNSTHALLE KREMS für STYLIANOS SCHICHO - Malerei, 8.10.06 - 11.2.07 parallel zu REAL. Junge österreichische Kunst 2006, 5.11.06 - 11.7.07 & lobende Erwähnung für die GALERIE FEICHTNER Wien sowie GALERIE LISI HÄMMERLE in Bregenz.

Platz 2 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Touristen-Event-Attraktion": Die Kunsthalle Krems mit STYLIANOS SCHICHO - Malerei (hier: bitte nicht mehr anrufen, keine doppelberatung mehr mit anke und paul, Acryl auf Leinwand, 2mx3m © Stylianos Schicho), sowie REAL. Junge österreichische Kunst 2006 ...

Begründung: Insbesondere vor den historisch-(19. Jahrhundert)-lastigen Ausstellungen, JAPAN - MEIJI-Kunst der Sammlung Khalili und JAPONISMUS von Van Gogh bis Schiele von 25.02.–03.06.2007, ROMA & SINTI - `Zigeuner-Darstellungen' der Moderne von 17.06.–02.09.2007, sowie dem kommenden Blick auf BRASILIEN - Von Österreich zur Neuen Welt von 16.09.2007 – 17.02.2008, wobei der (historische) Bezug Österreichs zu den jeweiligen Kulturen mitbehandelt wird, ist die Zuspitzung auf eine zeitgemäße "österreichische" Einzelschau von STYLIANOS SCHICHO (geb. 1977 in Wien und Wolfgang-Herzig-Schüler) mit seiner monumentalen Perspektiven-Beobachtungsmalerei, sowie einer Gruppenausstellung aus zeitgemäß figurativer Realismuskunst in Malerei und Medien, mit den ausgezeichnet ausgesuchten, österreichischen Jungkünstlern, ANNA SCHREGER, BERNARD AMMERER, CHRISTOPH SCHWARZ, OLIVER KROPF, sowie den Malern KATHERINA OLSCHBAUR und NAZIM ÜNAL YILMAZ ein Geniestreich und höchst interessant. Da durch den Kontrast von Innen und Außen eine spannende Sicht von "Wir-jetzt und Die-früher" entsteht, die im Sinne einer offenen Frage zur Reflexion des Betrachters und seiner eigenen kulturellen Identität anregt.

... wovon die junge Bregenzerin, © Katherina Olschbaur (hier mit Rest eines Aufbruchs - Öl auf Molino, 150 x 200 cm, 2006; Ausschnitt), die engagierte Galeristin Lisi Hämmerle gleich zu einer Ausstellung mit Fotoarbeiten des Rollenspiels bewogen hat.

Dabei ist die in London und Israel gewesene Bregenzerin Olschbaur (geb. 1983, Attersee-Schülerin) medial so vielfältig, dass sie auch gleich von der Bregenzer Galerie LISI HÄMMERLE zur Rollenspiel-Ausstellung mit sich als orientalischem Mann auf Foto, von Mai bis Juni geladen wurde. Diese rasche Auffassungsgabe zu allen wichtigen Kunstereignissen bezüglich Qualität, steht exemplarisch für die Galeristin, die auch die schönsten Presseaussendungen verschickt, selbst wenn es sich nicht direkt um ihre eigenen Künstler (aus Vorarlberg) handelt, die sie offiziell betreut. Bis 1.9.2007 stellt Hämmerle etwa parallel zum Kunsthaus Bregenz (bis 30.9.2007) ULRIKE LIENBACHER mit Das dritte Bild aus.

... wovon der in Istanbul vor Wien studierte © Türke, Nazim Ünal Yilmaz (hier mit Vienna -Öl auf Leinwand, 160 x 140 cm, 2006; Ausschnitt), den Galeristen Lukas Feichtner gleich zur Austellung Istanbul Now bewegt. Denn Yilmaz frühe, abstraktere Arbeiten sind fast noch interessanter!

Und der 1981 in der Türkei geborene und vor Wien (bei Peter Kogler: Malerei und Constanze Ruhm: digitale Medien) in Istanbul studierte Nazim Ünal Yilmaz hat mit herausstechendem, narrativem Stil und politischem Inhalt wahrscheinlich Galerist Lukas Feichtner, der sonst österreichische Top-Figural-Spezialisten wie Martin Schnur und Deborah Sengl hortet, in Zusammenarbeit mit dem Kremser Kunsthaus-Chef Dr. Tayfun Belgin, zum ersten Mal im österreichischen Kunstgeschehen zu einer Ausstellung über das "heutige Kunst-Istanbul" inspiriert: Istanbul Now, von 14.9.-25.10.2007. Zehn Künstler, die nur zu einem Drittel figural, also hauptsächlich abstrakt arbeiten, heben sich vom lifestyligen Wiener Hochglanz- und Ikonografie-Realismus-Stil um eine formal ausgedrückte, tiefgründige, radikal-philosophische Note ab. Die Künstler sind: Bubi, Burcu Percin, Canan Tolon, Erinc Seymen, Güclü Öztekin, Hale Tenger, Inci Eviner, Irfan Önurmen,Kezban Arca Batibeki, Murat Morova, Nazif Topcuoglu, Selda Asal, Taner Ceylan, Seda Hepsev, Sedef Hatapkapulu, Zeki Arslan.


Platz 3
MUMOK (Museum für Moderne Kunst, Wien) für FRANZ GERTSCH: Retrospektive: Das malerische Werk bis 11.2.07 ex aequo mit ALBERTINA für FRANZ GERTSCH: Holzschnitte und Gemälde 1986 - 2006, 20.10.2006 - 7.1.2007

Platz 3 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Touristen-Event-Attraktion": Ex-aequo ALbertina mit MUMOK für die Kooperationsausstellung: © Franz Gertsch. Hier: Johanna II, Acryl auf ungrundierter Baumwolle, 330cm x 290, 1985/86

Begründung: Wie bei Platz 1 ist das Thema, der Künstler Franz Gertsch, nicht der entscheidende Punkt für die hohe Bewertung - obwohl der schweizer Maler (geb. am 8. März 1930 im Kanton Bern) mit seinem popigen Fotorealismus momentan international stark besprochen wird und auch den Österreichern samt Touristen näher zu bringen war -, sondern die stilbewußte, stimmige Kooperation der beiden Museen bei diesem Thema. Der Besucher ging mit stimuliertem Forscherdrang in beide Häuser und schaute sich gleich auch die "Neben-Ausstellungen" an.

Hinzu kommt die gleichwertige, anspruchsvolle Ganzjahresarbeit der beiden Touristen-Hochburgen, wobei das MUMOK mit der SIGMAR-POLKE-Retrospektive und dazu harmonierender MARKUS-HUEMER-Kleinausstellung Hätte auch wieder eine gute Ausstellung werden können, 22.6.-16.9.2007 - als junger Österreich(Linz)-Repräsentant, der in Berlin lebt - thematisch, und die Albertina mit dem umfassenden Zeitabbild BIEDERMEIER - Die Erfindung der Einfachheit samt Grafik-Zeichenkunst von PETER FENDI (Peter Fendi und sein Kreis 22.3.2007 - 3.6.2007) technisch und informativ, jeder für sich, noch einmal punkten. (Anderes in der Albertina wie BASELITZ, ABORGINAL-ART, ANDY WARHAL wurde dagegen thematisch und formal als zu stylisch, trendy-spekulativ, plakativ und oberflächlich empfunden - Minuspunkte.)


Platz 4
WIEN MUSEUM KARLSPLATZ für PHOTO. BARBARA PFLAUM - Bildchronistin der zweiten Republik. Bis 18.2.2007 und für WHO IS MARIE-LOUISE VON MOTESICZKY? - Eine Malerin zwischen Wien und London. 8.3.-20.5.2007

Platz 4 im intimacy: art-Kunstranking, Kategorie "Touristen-Event-Attraktion": Das Wien Museum mit der Ausstellung über Fotografin Barbara Pflaum. Hier mit Der österreichische Schauspieler Oskar Werner, 1970; © IMAGNO / Barbara Pflaum

Begründung: Das WIEN MUSEUM zeigt zwei Wiener Frauen, die in ihrer Zeit außergewöhnliche Persönlichkeiten waren und darüberhinaus international beachtenswerte Werke schufen: Reportage- und Porträt-Fotografin Barbara Pflaum (1912-2002) und Malerin Marie-Louise von Motesiczky (1906-1996). Mit der genauen Beschreibung ihres Lebens im Wiener Großbürgertum, schafft es das Wien Museum, dass sich der Besucher in deren Persönlichkeit einfühlt. Die Innigkeit der Ausstellungsgestaltung wirkt bei Themen wie IM WIRTSHAUS - Eine Geschichte der Wiener Geselligkeit oder AM GÄNSEHÄUFEL - Ein Strandbad wird 100 dagegen nicht, sondern kippt ins vollgestopft Provinzielle - vor allem im Ausstellungsstil. Außerdem betont das Wien Museum generell (seine) SPÖ-Sympathie und betreibt suggestiv Parteipolitik. Das senkt die insgesamte Wertung.

Platz 5
KUNSTHALLE WIEN für ELASTIC TABOOS - Koreanische Kunst der Gegenwart, halle 2, 23.2. - 10.6.2007

Begründung: Das Thema ist spannend und zeigt die politisch-philosophische Welt, in der sich zeitgenössische Künstler (Süd)koreas bewegen. Die sehr bunte und medial vielfältig gezeigte Ausstellung veranschaulicht die orientierungslose, aber nicht lebenspessimistische Suche der Koreaner nach einer eigenen Identität als Mensch, Künstler, und Koreaner oder koreanischer Kosmopolit, wobei auch westliche Klischees über den Osten aufgearbeitet werden. - Wichtig für Wien und den Westen, da Korea samt asiatischem Raum immer beachtenswerter wird. Einen schönen Weltmacht- und Lebensstil-Gegensatz dazu bilden die vorausgegangenen US-lastigen Ausstellungen RAYMOND PETTIBON - Whatever it is you're looking for you won't find it here, bis 25.2 2007 und AMERICANS - Meisterwerke amerikanischer Fotografie von 1940 bis heute, bis 04.2.2007. Minuspunkt bringt, dass kein ausgestellter koreanischer Künstler - so rar wie jeder gezeigt wurde - weder individuell, noch qualitativ bzw. kunsthistorisch bedeutsam wirkt.

Platz 6
LENTOS KUNSTMUSEUM LINZ für STIFTUNG HERBERT BAYER, 7.12.-9.4.2007

Begründung: Die Vorstellung des - und Betonung als neben Alfred Kubin bedeutendsten, aus Oberösterreich stammenden - Künstlers, Herbert Bayer (1900-1985), ist nicht nur für das Bundesland wichtig, sondern für ganz Österreich. Für die Touristen ist er obendrein eindrucksvoll. Gezeigt wurden u.a. 50 Werke, die die Witwe des Bauhaus-Künstlers von Weltbedeutung (der in die USA emigierte), dem Lentos stiftete. Mit den Personalen unterschiedlichster Stilrichtungen von relevanten oberösterreichischen Künstlern wie HERWIG KEMPINGER (*1957), HELENE FUNKE (1869-1957) sowie einer gut ausgesuchten, wenn auch - bis auf das geniale Maler-Duo Peter Hauenschild/Georg Ritter - überraschungsarmen Schau GROSSE MALEREI auf Werke nach 1945 bis heute, zeigt das LENTOS insgesamt berechtigten Stolz auf und Geschmack bei "seine(n)" Künstler(n).

Platz 7
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM NIEDERÖSTERREICH für das Langzeit-Projekt KUNST IM PARK. Schlosspark Grafenegg

Begründung: In Anlehnung an die Eröffnung des Musikfestivals Grafenegg, hat sich das Land Niederösterreich eine künstlerisch exklusive und internationale Bespielung des historisch, im Stil des 19. Jahrhunderts, wiederbelebten Schlossparks einfallen lassen. Nach dem am 25.8.2007 eröffneten Buchsdom Tower voll von märchenhaftem Kleintiersterben und Pilzebefall von MARK DION (geb. 1961, Massachusetts) werden in den kommenden Monaten noch Catrin Bolt (geb. 1979 in Kärnten), Marjetica Potrč (geb. 1953 in Slowenien) und Little Warsaw (András Galik und Bálint Havas, geb. 1970 bzw. 1971 in Ungarn) ungewöhnliche Assoziationen in vielfältigen Medienformen aufstellen.

Platz 8
BELVEDERE für GARTENLUST - Der Garten in der Kunst, 22.3.-24.6.2007

Begründung: Die Öffnung des Belvedere-Kammergartens, sowie die betonte Einladung der Öffentlichkeit ins Untere Belvedere waren Grosstaten der neuen Direktorin Agnes Husslein-Arco. Die gezeigten "Garten"-Werke von Monet, Klimt bis Munch und Macke waren zwar alle bekannt, solch perfekte, alte Kunst schaut man aber immer wieder gerne an. Ebenso ist es mit FRITZ WOTRUBA bis 23.7., und mit GUSTAV KLIMT und die Maler-Compagnie bis 2.10.2007. Originell - allerdings nach Elke Krystufek - kommt GUDRUN KAMPLs Sammlung-Intervention, dagegen echt fad ist die Schau MITTELALTERLICHE MEISTERWERKE aus dem NATIONALMUSEUM WARSCHAU - wahrscheinlich eine wohlwollende Geste zugunsten österreichischer Außenpolitik. Doch weder ist die Schau für das heutige Polen repräsentativ (bis auf den dort dominierenden Katholizismus), noch ist sie spannend aufgezogen.

Platz 9
KÜNSTLERHAUS k/haus für ROBERT HAMMERSTIEL - Hommagen, Turm des Lebens, 1.6.-15.8.2007

Begründung: Nachdem das Leopold Museum letztes Jahr ROBERT HAMMERSTIEL ernsthaft zeigte, ließ ihn das k/haus Unmengen an klar erkennbaren Hommagen auf alte Künstler und ihre Stile ausstellen. Das ist einerseits witzig, andererseits zeugt es für die starke Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte des 1933 in Ex-Jugoslawien geborenen und in Wien studierten, farbenprächtigen Malers, doch ist es wieder nicht bedeutend genug, um die alte Kunst hinter sich zu bringen. Gelungen ist die Hammerstiel-Stil-Verhüllung des Ringturms der Wiener Städtischen. Toll, dass man einmal etwas anderes in dieser Projektgattung als Attersee-Fassaden sieht.

Platz 10
Ex-aequo LEOPOLD MUSEUM und BA-CA-KUNSTFORUM für den Ausstellungsschnitt bis August 2007

Begründung: Das BA-CA Kunstforum hat mit CHAGALL - Meisterwerke 1908-1922 bis 18.2.2007 zwar andere Werke gezeigt als einige Zeit davor die ALBERTINA bei Chagall. Gegen deren Aufarbeitung und Sensibilität gegenüber dem gefühl- und fantasievollen Maler kamen die BA-CA-Kuratoren aber nicht an. EROS - In der Kunst der Moderne bis 22.7.2007 wirkt vom Thema her sehr spekulativ und abgedroschen, durch die kuratorische Hinwendung zur Begierde und zum Unterbewußten sowie die proklamierte Kooperation mit der renommierten Fondation Beyeler, wird es aber wieder sehr interessant. - Obwohl man alle präsentierten Künstler von Toulouse Lautrec bis Schiele, Klimt und Picasso schon hinreichend kennt. - Eine echte Touristenstätte für den Durschnittskunstkonsumenten eben ist dieses Haus.

Das LEOPOLD MUSEUM hütet sehr viele ausgezeichnete Maler und Zeichner, hängt in der Regel aber zu viel und ohne allzu großen Tiefgang auf. Die Ausstellung DEUTSCHE EXPRESSIONISTEN bis 29.01.2007 ist dennoch zeitdokumentarisch, politisch hintergründig und aufschlußreich, und auch berührend gelungen, wo eine KÄTHE KOLLWITZ (noch immer) am meisten zu verblüffen vermag. Mit der Konzentration auf einige Künstler und deren Beziehungen zu einander, wird es zwischenmenschlich und biografisch, sowie länderübergreifend interessant. Da HERMANN HESSE - Dichter & Maler danach bis 3.6. aber wirklich eine Zumutung war - denn dieser brillante Dichter ist ganz evident kein Maler (wie etwa sein Goldmund)! - bekommt das Leopold Museum für diese Chuzpe ein ganz dickes Minus für das heurige Halbjahr.


Top-Ausstellungen:

* MALEREI Der Kuss der Sphinx - Jugendstil und Symbolismus in Belgien ... * Ort: BA-CA Kunstforum Wien * Zeit: 16.10.07-3.2.2008
* MIXMEDIA China - Facing Reality * Ort: MUMOK * Zeit: 26.10.07–10.02.08
* MALEREI Zwischen den Kriegen - Österreichische Künstler 1918 - 1938 * Ort: Leopold Museum * Zeit: 21.09.2007 – 28.01.2008
* MEDIAMIX True Romance - Allegorien der Liebe von der Renaissance bis heute * Ort: KUNSTHALLE wien, halle 1 * Zeit: 05.102007- 03.02.2008
* AUSSTELLUNG-MEDIAMIX Viva la muerte - Der Tod in der hispanischen Kunst * Ort: KUNSTHALLE wien, halle 2 * Zeit: 17.10.2007-17.2.2008
* MEDIAMIX exitus - tod alltäglich * Ort: k/haus * Zeit: Eröffnung: 19.10.: 19h - 01.01.2008
* MALEREI Brasilien. Von Österreich zur Neuen Welt * Ort: Kunsthalle Krems * Zeit: 16.9.2007-17.2.2008
* PERSONALE MARKUS SCHINWALD - AUGARTEN CONTEMPORARY* Ort: Belvedere Augarten * Zeit: bis 27.1.2008
* MALEREI - WIEN-PARIS - Van Gogh, Cézanne und Österreichs Moderne bis 1960 * Ort: Unteres Belvedere + Orangerie * Zeit: bis 13.1.2008
* MALEREI internationale art brut - sybille * Louis Soutter * Neue Präsentation der Gugging-Künstler * Ort: Museum Gugging * Link: www.gugging.org * Zeit: bis 6.4.2008
* ARCHITEKUR-INSTALLATION COOP HIMMELB(L)AU - BEYOND THE BLUE* Raumerlebnis im MAK des Architektenduos * Ort: MAK Wien * Zeit: 12.12.2007 - bis 11.5.2008


Laufende Ausstellungen:


* PERSONALE KÜNSTLER IM FOKUS #3 Padhi Frieberger - Ohne Künstler keine Kunst * Ort: MAK-Schausammlung Gegenwartskunst * Zeit: 23.10.2007-30.03.2008
* MALEREI ZWISCHEN DEN KRIEGEN - Österr. Künstler 1918 - 1938 * Ort: Leopold Museum * Zeit: bis 28.01.2008
* VIDEOINSTALLATION The Little House * Von: VICTOR BURGIN * Ort: MAK Center L.A. * Zeit: 29.10.2007-27.01.2008
* TEXT-FOTO Anna Oppermann - Ensembles * Ort: Generali Foundation * Zeit: 27.9.-16.12.2007
* MALEREI Andy Warhol bis Anselm Kiefer * Kunstgeschichte ab 1970: Im "Gespräch": Baselitz mit Richter, Polke mit Lüpertz, Alex Katz mit Roy Lichtenstein oder die Leibziger Künstlerin Christine Baumgartner mit Franz Gertsch. Einzelpositionen mit: Arnulf Rainer, Maria Lassnig, Robert Longo, William Kentrige* Ort: Albertina * Zeit: 12.10.2007-12.3.2008
* VIDEO Ursula Mayer * Ort: Lentos Linz * Zeit: 12.10.2007 bis Jan. 2008
* MEDIAMIX Baby an Bord - Mit dem Kinderwagen durch das 20. Jahrhundert * Ort: Wien Museum, Karlsplatz * Zeit Eröffnung: 17.10.2007-13.1.2008
* FOTO Kulturleben der 70iger Jahre-Fotos Karin Mack (Arbeitstitel) * Wien Museum, Karlsplatz * Zeit: Eröffnung: 24.10.-18.11.2007
* LESUNG bei Finnisage - Barbarella Maier * Ort: Gallerie Hämmerle, Bregenz * Zeit: 11.11.2007: 17h
* MALEREI-FOTO Johannes Girardoni * Ort: Lukas Feichtner Galerie, Seilerstätte 19, 1010 Wien * Zeit: Vernissage: 16.11.2007: 18h, dann bis 12.1.2008
* INSZENIERUNG HAUS-RUCKER-CO LIVE again * Ort: Lentos Linz * Zeit: 16.11.2007 - 16.3.2008
* FOTO DAVID DOUGLAS DUNCAN * Vintage-Prints und Werke von Picasso * Ort: Galerie WestLcht, Wien * Zeit: 4.12.2007-27.1.2008
* MALEREI - MARKUS PRACHENSKY - Frühe und späte Werke * Ort: Sammlung Essl, Klosterneuburg * Zeit: bis 13.1.2008
* MEDIAMIX JONATHAN MEESE - FRÄULEIN ATLANTIS * Ort: Sammlung Essl, Klosterneuburg * Zeit: bis 03.02.2008


Vergangene Ausstellungen:

* ARCHITEKTUR archdiploma 2007 * Ort: KUNSTHALLE wien project space * Zeit: 05.10.-30.10.2007
* MALEREI-FOTO Istanbul Now * Ort: Lukas Feichtner Galerie, Seilerstätte 19, 1010 Wien * Zeit: Vernissage: 13.9.2007: 18h, dann bis Nov.2007
* INSTALLATION MEMORY XS - über den Dramatiker Wolfgang Bauer * Von: Gert Jonke, Christian Ludwig Attersee, Herbert Achternbusch, Max Droschl, Franz Ringel, Barbara Frischmuth, Gottfried Helnwein, Alfred Kolleritsch, Olga Neuwirth, Paulus Manker, Heribert Sasse, Ulrich Schulenburg, Heinz Sichrovsky, Peter Weibel, Heidi und Jack Bauer * Ort: MAK-Ausstellungshalle * Zeit: 19.9. - 13.10.2007
* SKULPTUR Buchsdom Tower * Von: Mark Dion * Ort: Schloßpark Grafenegg
* MALEREI Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie * Ort: Oberes Belvedere * Zeit: 20.6-2.10.2007
* MALEREI Sigmar Polke - Eine Retrospektive * Ort: MUMOK Wien * Zeit: bis 7.10.2007
* MALEREI Markus Huemer - Hätte auch wieder eine gute Ausstellung werden können ... * Ort: MUMOK Wien * Zeit: bis 16.9.2007
* MEDIAMIX Im Wirtshaus - Eine Geschichte der Wiener Geselligkeit * Ort: Wien Museum, Karlsplatz * Zeit: bis 23.9.2007
* MALEREI-ZEICHNUNG Ulrike Lienbacher - Das dritte Bild * Ort: Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz * Zeit: bis 1.9.2007
* MALEREI Helene Funke * Ort: Lentos Linz * Zeit: bis 11.9.2007
* MALEREI Große Malerei * Ort: Lentos Linz * Zeit: bis 28.10.2007