Friday, June 20, 2008

AUSBILDUNG IN GLOBALER GEFAHR - ÖSTERREICHS MUSIKER & TÄNZER VERSUS FILMER DAVID LYNCH & FORSCHER ERICH KANDEL

Mit geeinten Musikerfäusten gegen Bologna-Vereinheitlichung (v.li.n.re): Alexander Steinberger (Wiener Philharmoniker), Peter Paul Skrepek (Musikergewerkschaft), Hanns Stekel (Johann-Sebastian-Bach-Musikschule), Peter Siakala (Wiener Symphoniker)


POLITIKER NEIGEN IM ZUGE GLOBALER ZUSAMMENARBEIT DAZU, EINFACHE MUSTER FÜR DEN WAREN- UND BILDUNGSAUSTAUSCH DER LÄNDER ZU ENTWICKELN - IM FALL VON BOLOGNA MIT FATALEN FOLGEN FÜR DIE QUALITÄT UND BESTÄNDIGKEIT DERZEITIGER VORZEIGEMUSIKER.
- GENERELLE FRAGE : LIEGT HINTER DEM WILLEN, ERFOLGREICH ALS NATION ZU BESTEHEN, EIN GRUNDSÄTZLICHER MANGEL IM AUSBILDUNGS- BIS POLITISCHEN ENTSCHEIDUNGSSYSTEM? - DIE TANZSZENE KLAGT AN.
FÜR MEDIALE FURORE UND GLEICHZEITIG FÜR ZWIESPÄLTIGE SKEPSIS SORGTEN IM KONTRAST DAZU ZWEI GLOBALE, VON DEN USA GEPRÄGTE UNIVERSITÄTSPROJEKTE, DIE IM KERN JEDOCH EBENFALLS FÜR KREATIVITÄT DES INDIVIDUELLEN MENSCHEN, STUDENTEN UND FORSCHERS EINSTEHEN
- EINE ANALYSE ZUR BESTÄNDIGKEIT ÖSTERREICHISCHER ELITE-FIGUREN IM GLOBALEN ZEITALTER, WOFÜR DIE BEDINGUNGEN DERZEIT KAUM ROSIG AUSSEHEN


VON DER AUSBILDUNG KÜNSTLERISCHER UND WISSENSCHAFTLICHER KORYPHÄEN IM GLOBALEN ZEITALTER

Längst ist Globalisierung kein Begriff mehr, mit dem nur Politik- und Wirtschafts-Verantwortliche für ihren jeweiligen, im Wettbewerb stehenden Kontinent entscheiden. Sie entscheiden im Sinne gegenseitigen Wohlwollens, während sie nach eigenen Vorteilen suchen, damit ihr Kontinent mit den anderen möglichst gleich gut - oder vielleicht doch noch ein bißchen besser - Handel treiben kann: Im (jetzt nahe liegenden) Fußballchargon hieße das: Amerika mit USA, Canada, Lateinamerika ... gegen Europa mit CEE, EE, CE, NE ... gegen Asien mit (vor allem) China, dem russischen und arabischen Gebiet ... gegen Australien ... und gegen Afrika, das (noch nicht ernst zu nehmend) als Newcomer in Entwicklung steht. Nein, die Globalisierung gelangt mit ihren Fühlern längst in die Lebenswelt jedes einzelnen Bürgers dieser inkludierten Länder, der sich mit jenen Entscheidungen abzufinden hat, die mit logischer und damit in grossräumiger Distanz gefällt wurden. Er muss sich nicht nur abfinden: er sollte unter ihnen auch noch erfolgreich sein oder - weltweit - zu den Besten zählen.

Was für höhere Trophäen gibt es da für Staaten und Kontinente zu holen, als durch elitäre Repräsentanten aus Kunst und Wissenschaft. Denn sie sind die einzigen Garanten für echten Wert, der für Wissen, Beständigkeit, "Wachsen der eigenen Kultur" und Beeinflussung anderer Länder stehen kann. Nur das bedeutet Macht und Leading-Potential. Doch ironischerweise erhalten Tätige in diesen Bereichen ihre tatsächliche Qualität erst durch Differenzierung und Detailbewußtsein - der komplette Gegensatz zum großflächigen Globalisierungsdenken. Am anschaulichsten wird das in der Kunst, und ganz besonders in der Musik: durch deren Fähigkeit zum Eindringen ins Unterbewußte des Individuums, ihre Eigenschaft als Identitäts- und damit Heimatstifter, ist sie am hochwertigsten, wenn sie absolut eigenständig, unverwechselbar, sprich keine einheitliche Massenware, sondern ein singurlares Ikon ist, das lediglich "der Masse gefällt". Das von der Regierung beschlossene Bologna-Modell mit seinen global-einheitlichen Ausbildungsschemata an den Unis zwecks Anrechenbarkeit von Zeugnissen für kosmopolitische Austauschstudenten kann so ein Ikon aber kaum hervor bringen, da dabei der Mittelbau mit seinen spezialqualitativ ausgerichteten Konservatorien und Musikschulen eingestellt werden soll. Das heißt: jene Musiklehrer, die zumeist aktiv in Vorzeigeorchestern oder als führende Bandmusiker arbeiten, verlieren nicht nur ihre Existenzgrundlage, sondern auch die Möglichkeit, ihr außergewöhnliches Können weiter zu geben. Und das Argument, jenes als Alternative halt privat(wirtschaftlich) tun zu können, scheint sehr kurzsichtig, da solche teuren Privatstunden für eine Familie oder einen Studenten nicht leistbar sein werden. - Abgesehen davon, dass das um Vieles wachsende logistische Denken im Alltag letztendlich auch jene "noch selbständiger" zu sein habenden Musiklehrer zwangsläufig als Top-Künstler schwächt. Also darin, worauf das Vaterland eigentlich stolz ist. Folglich wird eintreten, wovor sich alle fürchten: noch mehr unglückliche, arbeitslose Musiker und noch mehr Massenware für die internationale Abspielstation Österreich.

Peter Paul Skrepek (Gitarrist, Komponist und Präsident der KMSfB - Sektion Musik, sowie der Musikergilde): "Wissenschaftliche Abschlußarbeiten als Ausbildungszwang, machen aus Musikern Manager und theoretische Erbsenzähler, keine Virtuosen mit Liebe zur Musik."

ÖSTERREICHISCHE MUSIKGRUPPEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH HINTEN NACH

Nun könnte man optimistisch einwänden: der Konsument wünscht nur internationale, möglichst hochqualitative Einheitsware, was ja die fortschreitende Konzentration von Globalkonzernen und ihr wachsender Absatz beweist. Was aber für die Industrie gilt, gilt noch lange nicht für den Musikmarkt, auch wenn die Popindustrie - derzeit noch - das Gegenteil zu zeigen scheint. Man könnte dazu auch noch qualitativ argumentieren: um das hohe Niveau einer international erfolgreichen (d.h.: genre-gewohnte Hörbedürfnisse befriedigenden) Band zu erlangen, braucht es ja auch Einiges, um (wenigstens) das zu schaffen. Wer am ersten Mai zufällig im Prater auf das von Planet Music unter Muff Supper initiierte Wettbewerbskonzert International Live Award stieß, worin nach längerem Auswahlverfahren die zehn besten Bands Zentraleuropas mit Schwerpunkt Österreich gegen einander antraten (zum Anhören siehe Links unter diesem Artikel), um dann von einer Jury und dem Live-Publikum zum Sieger gewählt zu werden, konnte gut erkennen, dass die zwei gegen acht Österreichische Bands antretenden Gruppen aus Tschechien (United Flavour mit lateinamerikanischer Hiphop-Reggea-Sängerin) und der Slowakei (Alalya mit Rock-Sängerin) sowohl in der Show, im Musikaufbau als auch im Konzertverlauf, um Vieles ausgereifter waren, selbst wenn letztendlich die oberösterreichische Rockband Sympathy For Nothing (mit noch ausbaufähiger, Melissa-Etheridge-tendierender Rock-Sängerin) wegen der mitgebrachten, stimmstarken Fangemeinde gewann. - Das lag also eher am Heimvorteil und steht einmal mehr für den punktuell, aber nicht langfristig wirkenden Fußball-Markt-Mechanismus. Das muß selbst jene abschrecken, die sich als globalorientierte Markt-Denkende Profit und Erfolg erhoffen. Denn wenn schon der breit ausgerichtete Pop-Rock nicht funktioniert, wie sollen dann erst jene hochwertigen, bisherigen Vorzeigegenre (Jazz, Klassik, Volkslied, Schlager, Alternative, Elektronik) funktionieren, wenn man sie genauso wie den - in diesem Land nicht funktionierenden - Pop-Rock ausrichten will? Der deshalb nicht funktioniert - oder wenn, dann höchstens noch im Bereich der ebenfalls Stadtfest-tauglichen 80er-Altkaliber wie Opus, Boris Bukowski, Wilfried; des Hypes "Russendisko" wie Russkaja; oder des Starmania-Markenkonstrukts Christl Stürmer -, da die letzten Jahre gegenüber der Musik weder die Medien, noch Politik, noch Eltern, noch Schulen aufmerksam waren. - Dabei zeigen Formationen, wie Chaos de Luxe, die einst von Hansi Dujmic gegründet und zu dessen Gedenken 2008 im Wiener Orpheum von seinen damaligen Mitgliedern durch eine brillante Instrumentalnummer wieder aufgeführt wurde, wie großartig eine Rock-Pop-Gruppe Österreichs auch heute noch sein könnte. - Die derzeit insgesamte Präsentations-Situation birgt in sich jedenfalls verheerende Folgen für das im Tourismus noch wirtschaftlich erfolgreiche Kultur- und vor allem Musikland Österreich.

Peter Siakala (Vorstand der Wiener Symphoniker): "Wenn schon mit Geschäftszahlen argumentiert werden muß: der Trumpf der Musik heißt Umwegrentabilität. Den Rest des Managements darf nur das musikalische Gehör ausmachen, das massiv schwindet."

HEIMISCHE MUSIK-AUSHÄNGESCHILDER WEHREN SICH GEGEN EU-GLOBALEN BOLOGNA-BESCHLUSS UND MEDIENBOYKOTT

Neben einem Öffnungsveto statt Bologna zur Instandhaltung bzw. Wiedererweckung eines generellen Musikgehörs im Volk, muß also zuerst der Medienmarkt in den einhelligen Augen heimischer Vorzeige-Musikschaffender gesetzlich reglementiert werden (wie der parlamentarische und branchenintern diskutierte Stand der Dinge sowie jener der derzeitigen Mediaplaner- und Medienmarkt-Situation ist, folgt demnächst auf intimacy: art). Das liegt auf der Hand, weil dieser auf Kurzfristigkeit ausgerichtete, profitorientierte Markt nur Gewohnheiten bedient, anstatt welche hervorzurufen und zu lancieren, womit er sich selbst und seine Künstler langfristig zerstört. Auftakt zur allgemeinen Aufklärung hat diesbezüglich Ende Mai 2008 Peter Paul Skrepek, Präsident der Musiker-Komponisten-AutorenGilde sowie der Musikergewerkschaft (KMSfB - Sektion Musik in der Kulturgewerkschaft), mit einem prominent besetzten Aufgebot österreichischer Musiker im Wiener Presseclub Condordia gegeben: mit Dr. Hanns Stekel, Direktor der Johann Sebastian Bach-Musikschule in Wien, Vize-Vorstand Alexander Steinberger und Pressesprecher Michael Bladerer von den Wiener Philharmonikern sowie Peter Siakala, Vorstand der Wiener Symphoniker, deren ablehnende Haltung gegenüber Bologna schriftlich von Franz Welser-Möst, designierter Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler, Vorstand des Instituts für Germanistik der Universtität Wien, sowie Dirigent und Concentus-Musicus-Leiter Nikolaus Harnoncourt bekräftigt wurde. Beanstandet wurden seitens Skrepek drei bereits bestehende Tendenzen als Auswirkung der Bologna-Vereinbarungen: "1. Massiver Abbau der Musikausbildung (mit Spitzenreiter im Musikschulsterben "Wien", wo außerdem über 25-jährige nicht zugelassen werden), 2. Verwissenschaftlichung der Kunst (zugunsten wirtschaftlich-bürokratischen Managements und rein theoretischen Schreibens, was intuitiv-kognitive Fähigkeiten verdrängt), 3. Amateurisierung und Marginalisierung der Musikkultur (mit Resultat der internationalen Wettbewerbsunfähigkeit)."

Michael Bladerer (Pressesprecher der Wiener Philharmoniker): "Die Wiener Philharmoniker bilden eine musikalische Spitze ohne Pyramide: Die Musikausbildung ist in Österreich mit Schlußlicht Wien so fatal, dass wir im Inland keinen Nachwuchs mehr finden, außer aus Oberösterreich ..."

ÖSTERREICH MUSIKERNACHWUCHS BEI PHILHARMONIKERN UND SYMPHONIKERN BEREITS IN DER MINDERHEIT

"Seit Bologna hat weltweit eine Nivellierung stattgefunden", kritisiert im O-Ton Steinberger, und Bladerer ergänzt, "noch haben die Wiener Philharmoniker ihre Vormachtstellung, doch ist sie mit dieser Entwicklung gefährdet. Sie ist eine Spitze ohne Pyramide, denn tatsächlich fehlt es schon jetzt an der Basis, an Musiker-Nachwuchs mit ausreichenden Qualitäten bei hochwertiger, heimisch tradierter Musik in den Musikschulen. Wien bildet das Schlußlicht, Oberösterreich (noch) das Leitlicht, sodass derzeit tatsächlich 20 Mitglieder des Orchesters aus Oberösterreich stammen. Wir fordern weniger Bologna und mehr Oberösterreich." "Ich sehe die Gefahr nicht nur in der Musik, sondern in der Bildung generell", meint Siakala, "im Sport etwa, der immer mehr reduziert wird, obwohl er genauso aggressionshemmend wirkt wie die Musik, die aber noch dazu Intelligenz fördert." Deshalb sei es das einheitliche - derzeit nicht extra subventionierte - Ziel der 250 österreichischen Orchester, Kinder in Schulen auf spielerische Weise zum Hören zu erziehen. Aus demselben Grund, nur eben in Bezug auf die breite Masse, würden die Philharmoniker etwa auch das Mega-Konzert in Schönbrunn - ohne Einkommen - abhalten. Schließlich betonen die Musiker noch die nicht zu unterschätzende direkte, wirtschaftliche Dimension: via Umwegrentabilität in Aufführungsorten, direkter Einnahmen oder Schaffung kurzfristiger Arbeitsplätze bei Bühnenaufbauten.

Dr. Hanns Stekel (Direktor der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule): "Wir registrieren in den Musikschulen eine Zweiklassengesellschaft, wo die Hälfte der Eltern keine musikalischen Grundkenntnisse mehr hat - das ist auch der Stand der breiten Bevölkerung. Sie ist es vor allem, die der konservatorische Mittelbau auszubilden hat."

SCHWINDENDES MUSIKGEHÖR IN ÖSTERREICHS GESELLSCHAFT MINDERT ALLGEMEINE INTELLIGENZ

Hanns Stekel siedelt das Problem dort an, wo es tatsächlich schon viel früher gegriffen haben mag: "Das grundliegende Musikwissen fehlt bereits den Eltern, die folglich auch keines weiter geben. Sodass wir selbst in der Musikschule eine Zwei-Klassengesellschaft registrieren: eine Hälfte mit musikgebildeten Eltern, eine Hälfte ohne. Die Selbstverständlichkeit von früher fällt also weg, sodass alles viel schwerfälliger geworden ist. Abgesehen davon, dass etwa Hackbrett und Zither überhaupt keiner mehr spielt." Und Skrepek - selbst Gitarrelehrer am Wiener Neustädter Konservatorium, das demnächst wegen Bologna seine Pforten schließen soll - meinte zur Leistungsanforderung künftiger Musikabsolventen, eine Wissenschaftsarbeit ablegen zu müssen, anstatt sich im engen Lehrer-Schüler-Verhältnis technisches Insiderkönnen bei persönlicher Motivation aneignen zu dürfen: "Ein Musiker sollte zuerst Musiker sein!" Dem Bologna-Vorhaben zum Trotz vergab er das von der MusikerGilde und der Musikergewerkschaft neu geschaffene "Gütesiegel für Musikschulen" an Hanns Stekels pädagogisch (noch) vorbildliche Johann Sebastian Bach-Musikschule in Wien. Summa-summarum seien aber nicht nur die künftigen Musiker gefährdet, die zu keinem eigenen traditionsgefärbten, unverwechselbaren Klang (wie etwa der Philharmoniker) mehr fähig sein würden. Sondern vor allem geht es auch um die breite Zuhörer-Masse, die nicht mehr in der Lage sein wird (ist), jene Qualität auch zu erkennen. Laut UNESCO wäre der Staat Österreich aber verpflichtet, das zu gewährleisten. Man könnte nun noch einwänden: Was man nicht hören kann, wird auch nicht vermißt, muß deshalb auch nicht gespielt werden. - So einfach ist das aber nicht: Denn das Ausland ist sehr wohl in der Lage, diese Tradition zu schätzen und zu lieben, weshalb die künftigen Musiker in Österreichs Vorzeigeorchestern nur noch aus Ausländern bestehen werden. Und Fakt ist schon jetzt: weit über 50 Prozent an diversen höheren Musikschulen und Universitäten sind ausländische Studenten (vor allem Asiaten).

Alexander Steinberger (Vize-Vorstand der Wiener Philharmoniker): "Das spektakuläre Schönbrunn-Konzert der Wiener Philharmoniker soll jährlich zur Volksbildung beitragen. Und der Ansturm ist gigantisch, was Hoffnung auf Bestand seitens Publikum gibt. - Hoffentlich nicht nur von Touristen."


UNDIFFERENZIERTHEIT ÖSTERREICHISCHER
KUNST- UND WISSENSCHAFTSBEWERTUNG SEITENS POLITISCHER ENTSCHEIDER

Weiteres Horrorszenario: Möglicherweise wirkt hinter dieser Entwicklung eines Bologna-Beschluß ja eine Spirale, die sich (irrtümlich) aus mehreren Facetten ergeben hat und weiterhin ergibt, und sich dabei ständig von Medien durch (Partei-)Politik, zu Künstlern und wieder zurück schlängelt. Primär fußt sie auf dem Phänomen der Schwarz-Weiß-Malerei von "intellektueller (sperrig-theroetischer) Kunst" als Höchstes der Gefühle, was scheinbar die linksliberal gerichtete Presse bewirbt, was wiederum (nur) linksliberal ausgerichtete Parteien fördern, und zwar strikt entgegen unterhaltsamer "Effektkunst", der scheinbar konservativ rechtsliberal gerichteten Presse und Politik. So mag es kommen, dass mancher Kunstbetreiber primär parteipolitisch orientiert ist, wodurch er in seinem Programm Dinge zeigt, die ihm eigentlich gar nichts sagen. Genauso wenig, wie sie dem Publikum etwas sagen, der eigentliche Gradmesser, selbst wenn sich auch der Publikumgeschmack bis zu einem gewissen Grad von der Presse und tendenziösen Stimmungen manipulieren lässt; was dann wiederum auf schnellen Erfolg ausgerichtete Künstler drängt, in jene (eigentlich wertlose Markthype-) Richtung zu gehen. Die Wahrheit ist zudem: Nicht jeder Journalist findet das, worüber er positiv schreibt, wirklich gut (besonders nicht in tendenziösen Medien. Oder Journalistenanfänger schreiben zunächst nur "werbend", um selbst verstehen und keineswegs kritisieren zu wollen, sowie um ihren Job sicher zu behalten); Fazit: Nicht jeder Politiker findet das, was er fördert, wirklich gut; Nicht jeder Künstler findet das, was er produziert, wirklich gut. - Vielleicht sollte man daher vor allem daran arbeiten, Menschen zu erziehen, die das tun, was sie wirklich gut finden. Dann würden wahrscheinlich weniger Geld und Menschenkarrieren aufs Spiel gesetzt. Was Österreich also fehlt, ist das Selbstvertrauen zur eigenen Wahrheit. Und dazu braucht es nicht nur Ermutigung, sondern auch Wille zur Mühe einer Differenzierung, vielleicht aber auch nur zur Mus(s)e, ein Kunstwerk wirklich beurteilen, spüren zu wollen. Denn sicher ist: nicht alles Theoretische ist große Kunst, nicht jedes Effektwerk ist automatisch platter Kommerz, und eine Spekulation dazwischen ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, es kann das aber sein.

Für das Bildungsanliegen ist es der Gewerkschaft unter Peter Paul Skrepek erstmals gelungen, Musikvertreter aller Richtungen an einem Strang ziehen zu lassen: Denn die globale Nivellierung ist in der Kunst kontraproduktiv und langfristig auch für die Wirtschaft, weil auch jene von Neuerung und Eigenheit angetrieben werden muss.

ZUGRUNDERICHTUNG DES KUNSTMARKTS DURCH ZURUFE BEI STADT-STAATLICHEN KUNSTFÖRDERUNGEN

Noch ist die Spirale der scheinbaren Oberflächengewißheit aber intakt, die auch in Film, Theater und Tanz registriert wird. Latent weltweit - wie an Festivals zu sehen ist (Konkrete Besprechungen zum Wiener Filmfestival Viennale 2007, von den Wiener Festwochen 2008, von TanzQuartier / ImPulsTanz bringen wir in folgenden Berichten auf intimacy: art), und ganz besonders in österreichischen Produktionen. Vor allem Kunstdarbietungen, die sich über den Begriff der Bildenden Kunst definieren, entsprechen immer dem Klischee der "intellektuell-theoretischen Kunst", sind aber höchstens zu 20 Prozent als wertvoll und ausgereift zu klassifizieren. Dass sie sich überhaupt durchsetzen, liegt daran, dass sie sich - da aus theoretischem Gebäude entwickelt - logisch und gut beschreiben lassen, und zwar gleichermaßen unter Veranstaltern wie von Journalisten (die selbst hauptsächlich schreibend denken und fühlen und nicht primär musisch intuitiv), was dann folglich - sich nicht selbst vorort überzeugende - Politiker fördern. Für den ausschließlichen Rezipienten, der sich höchstens einführend einliest, wird das zu wenig sein. Die Folge sind enttäuschte Zuschauer, die so schnell nicht mehr in eine Vorstellung gehen und die schlechte Mundpropaganda verbreiten. Die Frage ist aber auch, ob eine Bühne oder ein Bildschirm wirklich geeignete Foren für solche Bildende Kunstwerke sind oder ob dafür nicht etwas anderes geschaffen werden muss. Es heißt also auch hier: sich die Mühe zu machen zu differenzieren. Am besten wäre, der Künstler wäre selbst dazu in der Lage. Er sollte wissen, ob er ausschließlich Theoretiker sein will, oder vielleicht doch ein Künstler, dem die Instinkte nicht abhanden gekommen sind.
















Peter Siakala: "Und man darf ja nicht vergessen, dass Musik nicht nur die Intelligenz fördert, sondern wie der Sport auch die Aggression mindert, das große Problem der derzeitigen Jugend" ...



ÖSTERREICHS BLÜHENDE TANZSZENE - EIN MARKETINGGAG

Instinkte kommen auch da immer mehr abhanden, wo sie eigentlich am erforderlichsten wären: im Tanz. Und auch hier finden wir einen von vielen verärgerten "Kommilitonen", den international erfolgreichen Choreografen und Ex-Volksopernballettdirektor Giorgio Madia, der sich im Unterschied zu anderen, aus leidenschaftlich-künstlerischer Überzeugung offen "die Wahrheit" zu sagen traut: "Der dynamische Prozeß im Tanz hat in den letzten fünfzig Jahren weltweit zwar zu positiv zu sehenden, variationsreichen Theaterinstutionen geführt, doch eint sie die vermehrte Zahl an Amateuren, ungeeignetes Training, die Nicht-Existenz gut ausgebildeter Tänzer, geringe Aufführungsqualität und schwindende Zuseherzahlen. Ich denke, das ist das Resultat wenig fundierter, (politischer) Entscheidungen, die eher auf dramaturgischen und administrativen Vorteilen als auf Kunstwissen und -willen beruhen. Parallel wurden und werden Budgets gekürzt, sodass Tanzkompagnien eingestellt werden, obwohl die Tatsachen klar dafür sprechen, dass es generell ein immer größeres Publikum mit wachsendem Interesse an Theater, Musik, Oper und darstellender Kunst gibt. Dieser - tatsächlich "schizophrene" - Zustand beruht auf dem Qualitätsempfinden heutiger "Berufstänzer": Auf dem Glauben, dass subventionierter (ausschließlich theorielastiger) Tanz gut sein muss, der sich von der Art, die das Publikum sehen möchte, gänzlich unterscheidet. Diese Kluft wächst, indem sich beide Pole immer weiter von einander weg bewegen. Das halte ich für ein trauriges Zeichen, dem starke und tatsächlich vom Tanz kommende, für ihre künstlerischen Erfolge renommierte Persönlichkeiten in leitenden Funktionen entgegen wirken sollten." Jetzt sei die Situation so, dass perfekt ausgebildete Tänzer keine Arbeit mehr finden würden, weil Tanzkompagnien Tänzer suchten, die zu ihrem (oftmals qualitätsniedrigen) Profil passen müßten. Madia: "Diese Tragödie nimmt weltweites Ausmaß an, und besonders alarmierend ist sie in der österreichischen Tanzszene. Das ist die Folge einer Ausbildung unter jedem Standard, was keine Tänzer mit Profi-Qualitäten hervorbringen kann. Deshalb fehlt Wien eine Tanzszene von aufregender Weltklasse." Die Floskel von der angeblich "guten österreichischen Tanzszene", die andererseits immer wieder durch die Medien rast, bezeichnet wiederum das Gros der wichtigsten Tanzprofis und -Veranstalter Österreichs unter vorgehaltener Hand als "einziger, riesiger Marketinggag"...














.. das findet auch Kultfilmer David Lynch, der zur Bekämpfung der weltweiten Aggression aber lieber zum universi
tären Meditieren rät - etwas, das er selbst beim Regieführen und Filmen tut, und es den Österreichern nun näher brachte.


IMPULSTANZ-LEITER KARL REGENSBURGER: "AUSBILDUNGSKOMPETENZ WIRD ZWISCHEN BUND UND STADT HERUMGESCHOBEN"

"Was zweifellos fehlt, ist eine zeitgemäße Tanzausbildung, sodass wir eine solide Grundlage haben", gibt ImPulsTanz-Festival-Leiter Karl Regensburger zu. "Da haben wir in Österreich bzw. Wien einen riesigen Aufholbedarf. Ehrlich gesagt, ermüdet mich aber dieses Thema, weil ich es schon seit 25 Jahren predige. Und jedes Mal wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschwende, gerate ich in das Kompetenzproblem zwischen Stadt Wien und Bund, indem es vom Einen zum Anderen geschoben wird. Meine Aufgabe ist es schließlich nicht, den Job der Kulturpoltik zu machen", resigniert der Tanzbegeisterte, "ich habe diesbezüglich meine Kreise gedreht und muss mich darin nicht überholen." Dieses beschriebene System der Undurchdringlichkeit in den hohen Stellen Österreichs hat sein Pendant aber wahrscheinlich wieder im "bewahrenden Schulsystem, wofür das Pisa-Ergebnis ein echtes Abbild der Entwicklungen zeigt, indem pädagogisch zweifelhafte Lehrkräfte beschützt werden, die unkündbar sind", findet Regensburger: "Für einen Schulpolitiker ist es deshalb wahnsinnig schwer, dieses System zu durchbrechen und es neu zu entwickeln. Deshalb wird weiterhin Schindluder in Schulen getrieben, wo nachweislich Hochintelligente und spätere Doktoren ein- bis zweimal durchfallen gelassen werden. Das gehört also von der Basis her komplett umgewälzt. Wobei die Schüler heute ja noch zusätzlich zum psychischen Drill mit einer unsinnigen Stofffülle zugedröhnt werden. Es wird nur mehr, nicht besser."









Das Ausbildungsniveau ist allerdings nicht nur in der Musik fatal, sondern auch im
österreichischen Tanz: so ImPulsTanz-Leiter Karl Regensburger und Ex-Volksoper - Ballettdirektor Giorgio Madia (hier im Bild) - ein Zeichen des allgemeinen Dilemmas im politischen Entscheidungsverfahren.



SOZIALWISSENSCHAFTLER DIRK BAECKER: "ZERFALL DER GESELLSCHAFTLICHEN STRUKTURSICHERHEIT ALS CHANCE ZUR INDIVIDUELLEN STILISIERUNG"


Dass sich die soziale Wissenschaft hingegen sehr wohl Gedanken über Begabten-fördernden und überhaupt lernfreudigen Unterricht macht, behauptet der deutsche Soziologe Dirk Baecker während seines Vortrags über die Zukunft am 8. Juni 2008 im Rahmen der Wiener Festwochen, und zwar seit 30 Jahren: "Das war der Beginn von Montessori und Waldorf, konkrete Beispiele an Alternativen, wo Ermutigung des Lernens zentrales Thema ist. Seitdem fangen fortschrittliche Lehrer zuerst an, sich mit dem Lernen, nicht Lehren zu befassen. Ein guter Lehrer sagt nicht, "du mußt diesen Stoff lernen", sondern "ich weiß nicht, was aus Dir wird, wenn du was, wie und wann lernst ..." Diese Art von "Ungewißheit" ist für Baecker überhaupt in allen Lebenslagen des Menschen das Um und Auf, das den Reiz zur Motivation, zur Beständigkeit, des Fortlaufs ausmacht. Denn letztlich gehe es um das "intensive Leben", das "Erleben-wollen der Gegenwart", was nur durch das "Unbekannte" angetrieben werde: "Und das ist heute mehr denn je im Menschen verankert: in seinem Bewußtsein für die Komplexität der Gegenwart, indem er jeden Moment als Prisma erlebt." Damit spricht er die größere Zahl an Möglichkeiten an, die jeder heute im Blick hat, indem er sich traut, die Zukunft komplex zu sehen, die aber immer unbekannt sein muß, damit man sich noch um etwas bemüht. - Sei es in der Liebe, wo man nicht sagen dürfe, "wie lange sie noch dauert", denn dann wäre sie auch schon zuende. Die Ungewißheit sei der Kernpunkt der Demokratie, bezüglich Politikern und der vagen Wahrscheinlichkeit ihres Macht-Erhalts, oder wenn sie sich in amerikanischen Wahlen etwa zu 49-51 Prozent als "Zufälligkeitsprinzip" zu erkennen gibt, "was die Garantie des Politikers ist, sein Programm "irgendwie" formulieren zu können", sowie sich auch die Massenmedien durch täglich fortlaufende Nachrichten mit unbekannter Zukunft (ohne Ende) am Leben erhielten. Dasselbe gelte für die Wirtschaft, etwa die Mode: "Wenn ich wüßte, welcher Stil mir paßt, müßte ich nicht mehr in jeden Laden schauen", vereinfacht Baecker. "Wir sind also in allen Lebenslagen ständig gezwungen, uns neu zu stilisieren." Sodass selbst für die Wissenschaft gelte: "Forschen heißt, etwas zu suchen, was man noch nicht weiß." Und für die Kunst: "Kunst schöpft aus dem Unerwarteten, dem Künstler muß immer wieder etwas Neues einfallen, sonst sind die Zuschauer enttäuscht." (Anm. Red.: Was natürlich nur bedingt stimmt, da die Masse - nach wie vor - vornehmlich Bestätigung des Bekannten sucht.) Die allseits präsente "Unsicherheit" (bezüglich der Zukunft) sieht Baecker aber als Chance zu mehr Vielfalt: etwa durch den Computer. - Sinngemäß ist das wohl so zu verstehen, dass der Einzelne mehr Chancen hat, seine Eigenheit zu verbreiten, sodass sich viele kleine bis größere Netzwerke bilden können, was zu einer "Gleichzeitigkeit der Verhältnisse" führt, selbst wenn das Bewußtsein für die "Gegenwart flüchtig wird". Baecker: "Denn diese Komplexität der Gesellschaftverhältnisse bewirkt eine Beschleunigung." Und um "für alle Überraschungen bereit zu sein, stellen wir Ressourcen bereit", stellt der Sozialprofessor nun doch ein Quäntchen Sicherheit als Rahmen einer gelingenden Gesellschaft der Unsicherheit in Aussicht, deren Wahrnehmung sich um drei Punkte dreht: "1. Zeit, 2. Diversität, im Sinne von kultureller Vielfalt (emotional, nicht ethnisch gesehen), 3. Ökologie: im Sinne von in-Alternativen-Denken aller Parteien." Und Baecker schließt: "Nischen müssen sicher gestellt werden, damit das Kalkül der Gleichzeitigkeit aufgehen kann."

WELTWEITE REALITÄT DER AGGRESSION AUS ANGST VOR DER SOZIALEN UNSICHERHEIT UND BEI ÜBERFORDERTEN STUDENTEN / SCHÜLERN

Was hier so hoffnungsfroh skizziert wird, ist natürlich mit einer subjektiv gewollten Portion Optimismus eines Zukunftsszenarios versehen. - Denn tatsächlich könnte es sein, dass die Möglichkeit der derzeitigen Meinungsbefreiung des Einzelbürgers durch den Computer irgendwann durch die Mächtigen der Wirtschaft - wie zuvor in den Medienkonzentrationen im Nicht-Computer-Zeitalter - reglementiert wird, wenn anderweitig kein Geld mehr zu verdienen sein wird. Um das zu verhindern, bräuchte es wieder die Politik; - was auch Baecker einwirft. Er gibt auch zu, dass es selbst für ihn, als Teil der intellektuellen Elite der Gesellschaft, Zeit und Mut gekostet habe, seine eigene, kreative Meinung und Forschungserkenntnisse innerhalb der "starren" Wissenschaft zu äußern. Wie viel Kraft braucht dafür dann also erst ein geistig und gesellschaftlich weniger Gesegneter? Denn in Wahrheit leidet ja ein Großteil der Mittelschicht bzw. des Nachwuchses (in Schulen) an der Unsicherheit durch den Wertverlust, am Unvermögen, sich einen Stil innerhalb der vielen Möglichkeiten auszuwählen, geschweige denn, sich im Zeitalter der Unmusikalität, der Unkreativität, des technischen Nichtkönnens (siehe Musik- und Tanzausbildungsstand oben), einen eigenen Stil kreieren zu können. Eine Ahnung von der Verzweiflung heutiger entwurzelter junger (und alter) Menschen zeichnet Regisseurin Andrea Breth in ihrer Theaterinszenierung im Burgtheater (click zu Kritik auf intimacy: art: THEATER: ANDREA BRETHs THRILLER "MOTORTOWN" VON SIMON STEPHENS). Sie steht für die Aggression - offen in Massakern ausgelebt oder über Jahre heimlich ausgeübt -, die in regelmäßigen Abständen weltweit die Medien dominiert. Und genau hier zeigt sich aber die Möglichkeit, wo globales universitäres Denken sehr wohl Sinn macht, vielleicht sogar heilen kann:


GLOBALE VORAUSSETZUNGEN ZUR ENTFALTUNG INDIVIDUELLEN FORSCHERDRANGS - ZWEI MARKETINGWIRKSAME KORYPHÄEN AUS DEN USA


Konkret geht es da um zwei - für unser Presse- oder Marketingzeitalter typisch - star-stark beworbene Universitätsprojekte - deren US-geprägte Marktfreundlichkeit nicht zu leugnen ist. Vielleicht ist über sie aber wieder jene Ruhe und Mus(s)e) zur qualitativen Disziplin und Aufmerksamkeit zu finden, die die Beschleunigung durch die Komplexität der Gesellschaftsverhältnisse verhindert hat. Innerhalb des letzten halben Jahres traten in Wien (Österreich) der - unter den intellektuellen Kunstfilmfans gehypte - Kultregisseur David Lynch (der einen Doktortitel in Kunst hat) im Beisein höchster Universitätsrektoren, sowie der - unter den intellektuellen Wissenschaftfans gehypte - Nobelpreisträger der Hirnforschung, Prof. Erich Kandel, vor die staunende Medienzunft. Beide wollen die individuelle Kreativität und Forscherfreude von Studenten fördern, wenn auch unter anderem Vorzeichen. David Lynch setzt sich primär für die Aggressionsbekämpfung in der Welt ein, und zwar basierend auf der Technik der Transzendentalen Meditation (TM, Yoga) als Invincible Austrian University (Unbesiegbares Österreich) - ein ganzheitliches Erziehungssystem in einer Schule -, das Belastungssituationen, Stressfolgekrankheiten und chronische Erkrankungen bekämpft, mit nachweislich kohärenten, harmonischen und friedvollen Auswirkungen auf das Kollektivbewußtsein größerer Gruppen. Indem der Schüler / Student die ganzheitliche Ebene seines Bewußtseins erfährt (TM), arbeitet sein Gehirn integriert und ganzheitlich. Latente Gehirnreserven werden belebt und die verschiedenen Gehirnbereiche arbeiten besser zusammen. Mit dem Effekt wachsender Intelligenz, größerer Kreativität, besserer schulischer Leistungen, von Angstreduktion, Drogenrückgang, Selbstverwirklichung, erhöhter sozialer Kompetenz, und Verminderung des Burn-out Symptoms. - Der praktizierende Lynch ist selbst lebendes Beispiel für die Wirksamkeit dieses Effekts, den er rundum den Globus bewirbt und verbreitet. Mit kurios-assoziativen, das Unterbewußte ansprechenden Handlungssprüngen vermag er es in seinen Filmen außergewöhnlich individuell und ununterbrochen zu überraschen und dabei dennoch, in schönen bis grausamen Bildern eine vielschichtige Logik im Erzählduktus zu bewahren.

DAVID LYNCH FÜR GEISTIGE GESUNDUNG IN ÖSTERREICHS UNIVERSITÄTEN

Ansprechperson in Österreich ist der Allgemein- und Komplementärmediziner Lothar Krenner, der seinen Einsatz auf drei Behauptungen stellt: "1. Wissensverzicht und Unflexibilität zählen in unserer schwierigen Gegenwart zu jenen Faktoren, die Problemlösungen und erfolgreiches Handeln am meisten behindern. 2. Die Eliminierung von jedweder Art von Gewalt bildet die Grundlage für Gesundheit, wirtschaftliches Wachstum und dauerhaften Wohlstand in unserer Gesellschaft. 3. Die Vedische Friedenstechnologie ist – sowohl von der praktischen Anwendung als auch von der Seite des theoretischen Verständnisses her – wissenschaftlich umfassend abgesichert. Die Erzeugung von Ordnung, Kohärenz und Frieden in der Gesellschaft durch den Maharishi-Effekt ist heute eines der empirisch am besten untersuchten sozial-psychologischen Phänomene, die in der Soziologie bekannt sind." Und Maharishi Mahesh Yogi selbst meint: "Das heutige Bildungssystem ist nur berufsbezogen. Es bereitet Schüler und Studenten auf den lebenslangen Dienst bei einem Arbeitgeber vor, anstatt ihre wertvollsten Ressourcen zu entfalten: die menschliche Kreativität und den menschlichen Geist."

Wahrscheinlich ist es aber nicht so einfach, globale Univeritätsprojekte "als negativ" über einen Kamm zu scheren, da manche - wie hier David Lynchs indisch-geprägtes Invincible Austrian University - selbst individuelle Kreativitätsförderung zum Ziel haben.

ERICH KANDEL FÜR OFFENEN FORSCHERDRANG NACH INDIVIDUELLEN IDEEN ZUNUTZE GLOBALER INDUSTRIE UND POLITIK

Columbia-Universitätsprofessor Erich Kandel beschäftigt sich in seiner eigenen Forschung direkt und biochemisch mit dem Gehirn, macht sich aber auch stark für die von der Industrie subventionierte, eindeutig international geprägte und ebenso kooperierende, neue "Eliteuniversität" I.S.T. Austria (Institut für Grundlagenforschung, basierend auf einer Initiative von Universitätsprofessor Anton Zeilinger), situiert bei Gugging in Klosterneuburg. Ganz nach amerikanischer, offener Praxis plädiert er für interdisziplinäre Wissenschaftsfreiheit (was ansonsten auf Österreichs Universitäten seiner Ansicht nach nicht so einfach sei) von residierenden Wissenschaftlern aus aller Welt, um den Weg für neue Ansätze und Erkenntnisse zu öffnen. Selbst wenn das Forschen innerhalb dieses Rahmens letztlich einem wirtschaftlichen Nutzen dienen soll - denn die Gelder sollen langfristig (nach zehnjähriger, parallel laufender, staatlicher Subventionsphase) aus Industrie und Wirtschaft kommen -, so muss die Forschungsarbeit selbst völlig frei sein, damit der individuell-kreative Forscherdrang des Wissenschaftlers erhalten bleibt. Zitat: "Hier arbeiten außergewöhnlich innovative WissenschaftlerInnen, und selbst wenn an Bestellungen im globalen Kontext, so doch ausschließlich motiviert durch ihre persönliche Wißbegierde." (Anm. Red.: Zu hoffen ist, dass das kein Widerspruch sein mag!) Kandel selbst ist - ebenfalls wie Lynch - lebendes Beispiel für das überwältigende Resultat dieser Überzeugung, die "eigenen Ideen als Wissenschaftler zu verfolgen". Er nahm an, dass der Mensch emotional berührt sein muß, damit seine Erinnerung vom Kurzzeitgedächtnis zum Langzeitgedächtnis wird. Wie im ebenfalls in Wien beworbenen Porträtfilm von Petra Seeger, Auf der Suche nach dem Gedächtnis - Der Hirnforscher Eric Kandel zu sehen, geschah der Auslöser für ihn als Kind, als er ein Spielzeugauto geschenkt bekommen hatte und plötzlich nationalsozialistische Soldaten seine Familie aus unterer Mittelschicht aus der Wiener Wohnung vertrieben, sodass sie in die USA emigrieren mußte. Der Schmerz und die Verwunderung darüber waren so groß, dass er herausfinden "mußte", wie dieser psychologische Prozeß eines Volkes, "das Haydn liebt und gleichzeitig Juden umbringen kann", gehirnbiologisch funktioniert. Mit dem Resultat eines unbändigen Lernwillens bei Aufnahme unter 1400 Bewerbern an der Harvard University in Massachusetts, einer unglaublichen Karriere als Leiter des Howard Hughes Medical Institutes und erstaunlichen empirischen Erkenntnissen ...







Auch US-Gehirnforscher und Nobelpreisträger bzw. Wien-Emigrant Prof. Erich Kandel will an der Elite-Uni I.S.T. Austria möglichst frei und interdisziplinär forschen können - selbst wenn es zum globalen (von der Industrie bezahlten) Nutzen sein soll. - Entscheider sind also aufgerufen, sensibel und mit etwas Mühe zu differenzieren. (Fotos © Elfi Oberhuber)



AUFRUF ZUR MÜHE EINER DIFFERENZIERUNG


Bereits jede global ausgerichtete Forschungs- und Lehreinrichtung erfüllt somit einen - für sich - individuellen Sinn. Schon hier muß also differenziert werden. Eine globale Grundlage darf sich nur auf psychische, gesunde und finanzielle Parameter beziehen und nie auf konkrete Lerninhalte, da das hieße, den Stillstand einzuleiten. Darauf muß im Zeitalter des Nebeneinanders von Teilkulturen, dem Muß zum Schaffen von individuellen Lebensrealitäten oder gar von individuell-kreativ bestimmten, globalen Karrieren geachtet werden. Die Schlagworte dafür haben (im Aus/bildungssektor) daher auf jeden Fall zu lauten: Eingehen auf Individualität, Stärkung von Persönlichkeit, Berücksichtigung von kulturellen Traditionen, Gewährleistung der Vielfalt. Sonst sterben Wissenschaft und Kunst und überlebt nur Massenware, die am Ende selbst eingeht. Genau das also, was sich derzeit im Bereich der Massenmedien abzeichnet. Doch darüber mehr im demnächst folgenden Bericht über das geforderte Umdenken von Mediaplanern und Medien (ORF und Private im Computerzeitalter) vor der parlamentarischen Debatte zur Lage der Musik in Österreich.


Demnächst weiterführend zum Thema auf intimacy: art:

* Bericht über das geforderte Umdenken von Mediaplanern und Medien (ORF und Private im Computerzeitalter) vor der parlamentarischen Debatte zur Lage der Musik in Österreich
in aktuell / REALNEWS / WATCHER (= TIPPS)
* Gesprächsinterviews mit DAVID LYNCH und ERICH KANDEL
in artists / talks / politics
* Interview mit KARL REGENSBURGER, Leiter von ImPulsTanz Wien
in aKtuell / REALNEWS / INTERVIEW
* Interview mit HANS HURCH (Leiter Viennale), ERNST KIENINGER (Filmarchiv Austria)
in aKtuell / REALNEWS / INTERVIEW
* Analyse-Reihe (Arbeitstitel): "Tendenz der seltenen Glücksmomente und oftmaligen Unerträglichkeit von Kunstprojekten in Film, Theater, Musik durch Einfluß theorielastiger Bildender Kunst"
- anhand von Wiener Festwochen 2008-Schauspielbilanz, Beispielen zum Neuen Theaterschaffen in Österreich, von Filmen der Viennale 2007
in aktuell / REALNEWS / WATCHER (= TIPPS)



Links:
http://www.musikergilde.at
http://www.liveaward.com/ , www.internationalliveaward.com/cms/
http://www.ist-austria.ac.at
http://www.SchuleOhneStress.at , www.UnbesiegbaresOesterreich.at

Thursday, February 21, 2008

KUNST ODER KOMMERZ II,a: "FALCO SYMPHONIC" - THOMAS RABITSCH & PETER PAUL SKREPEK ARRANGIEREN (SICH / NICHT)

Österreich-Anreger: Falcos einziger Live-Auftritt mit Orchester in Wiener Neustadt 1994 wurde 2008 aus semiprofessionellem Material zur Top-DVD und -CD restauriert und dann morbid beworben ... (Falco Symphonic -Fotos © Curt Themessel)


DER TUMULT UM DIE SYMPHONISCHE FALCO-LIVE-KONZERT-RESTAURIERUNG ALS DVD UND CD FALCO SYMPHONIC IST - mit Doppelplatin im Juni 2008 bei wochenlanger Chartsanführung für über 20.000 verkaufte DVDs und über 20.000 CDs - VERBLÜFFEND:
1. WEIL ES SICH BEI DER DVD TATSÄCHLICH UM EIN INSGESAMT GUT ARRANGIERTES GLANZSTÜCK VON LIEBHABERWERT HANDELT;
2. WEIL DIESES LIEBHABER-WERK ÜBER EIN SENSATIONELLES MARKETING ZUM KASSENSCHLAGER GE-HYPE-T WIRD;
3. WEIL BEIDES EIN ABBILD UNSERER KOMMERZIELLEN KUNST- UND MEDIENZEIT IST: ZWISCHEN GEFÄLLIGKEIT, NETWORKING-ZWANG, MOBBING UND AUSGRENZUNG ECHTER KÜNSTLER - WAS HÄTTE FALCO DAZU GESAGT?


Am 19.2.2008 wäre Falco (Hansi Hölzel) 51 Jahre alt geworden. Doch nicht zu seinem Geburtstag, sondern anläßlich seines zehnten Todestags ("Unfall" am 6.2.1998) sprengte eine Reihe an Künstlern mit der DVD Falco Symphonic samt CD den Markt. Sogar nach seinem Ableben verfolgt den einzigen Popstar Österreichs, was er zu Lebzeiten in all seinen selbstgefertigten Texten durchblicken ließ. Das gesellschaftskritische Mißtrauen des selbstherrlichen Falken schleicht sich als ausgleichende Gerechtigkeit in das Umsetzungmotiv seiner einstigen Mitstreiter. - Angefangen von Bandleader und -Produzent Thomas Rabitsch, der heute allen (nicht nur) Bandmitgliedern hauptsächlich zur Mitwirkung bei (künstlerisch unbefriedigenden) ORF-Casting-, Dancingshow-Begleitungen, -Arrangements und Fernseh-Jingles verhilft. - "Besser das, als gar nichts", werden sie sich sagen. Falco hätte das wahrscheinlich nicht gesagt. - Deshalb mußte dieses Projekt jetzt sein: Falco Symphonic kommt genauso dekadent daher, wie es die überhebliche, und doch eigentümliche Aura, Größe und Eleganz des stolzen Falken war. Laut ist das Marketing vom bis auf Falcos Stimme neu und diffizil aufgenommenen Livekonzert am Wiener Neustädter Dom mit 10.000 begeisterten Fans und mit Band vor mächtigem Orchester.

Während des anspruchsvollen Unterfangens einer symphonischen Falco-Hits-Orchestrierung - was einem Frank Zappa etwa trotz Lebenswunsch nie vergönnt war - ruft ein voll motivierter und damit präsenter Falco in die Menge: "Das ist ein neues Rockerlebnis!"" Einmal zeigt er sich mit ironischer Theatralität und teuflisch-schriller Stimme, sein R rollt durch Jeanny und Dance Mephisto. Doch huschen momentweise Züge der Rührung über sein Gesicht. - Er ist von echten Glücksgefühlen getragen, sagen sie. Das rührt den verwirrten Betrachter, wissend: Hier fand etwas Besonderes statt. Diese Empfindung wird durch manch feines Arrangement bei melodisch verbesserter, narrativer Orchestrierung noch erhöht, mit neu aufgenommener, virtuoser Band-Solopassage - die gedämpft-lyrische Elektrogitarre von Peter Paul Skrepek läßt einen glatt wundern, warum dieses Instrument in der Klassik nicht öfter Verwendung findet. Aber auch die raren Jazzansätze der Rabitsch-Brüder suggerieren, was eigentlich in diesen Musikern stecken könnte. Und wenn Dirigent Raoul Herget im Hintergrund Einzelinstrumentengruppen wie die Violinen in rhythmische Spannung drängt, kann der Zuschauer nur noch "staunen".

Falcos Rock-Band züchtig mit Klassikinstrumenten - die Anzüge blieben, die Instrumente nicht: denn die Band rockte live zum klassischen Hauer-Orchester, wenn auch lyrisch wie Elektrogitarrist Peter Paul Skrepek (rechts), und unter Revoluzzer-Blick von Band-Kapitän Thomas Rabitsch (ganz links)

FALCO - ALS KOMMERZREPRÄSENTANT UND KOMMERZANKLÄGER OPFER SEINER EIGENEN KUNSTFIGUR

Noch spannender zu spüren ist jedoch dieses unterschwellige Gefühl: Jene Eitelkeit des verletzlichen Stolzes, wie sie Falco erhobenen Hauptes in sich trug, während er im Gegenteil den eitlen Stolz der unsensiblen, oberflächlichen Kommerz-Neureichen verfluchte und aus sich heraus rappte. Die modesüchtigen Kaufmenschen lebten das, was er (für sich) nur spielte. Sie leben es noch. Heute leben es noch häufiger die Musiker als "wir Menschen = mit modischem Weltbild", wir, "Helden von heut´" (Falco-Textzitat). Sogar solche Musiker, die Falco angeblich verehren und nachahmen, müssen es leben, weil sie nur auf diese Weise am musikalischen Gesellschafts- und folglich an einem eigenen, materiell gesicherten Familienleben teilnehmen können.

Falcos ehemalige Bandmitglieder veranschaulichen mit ihren Biografien allzu gut, wie Querdenker in der österreichischen Szene "nur" überleben lernen. Den künstlerischen Gewissenskampf zu gewinnen, ist dagegen nachvollziehbar schwer. Falco lebte vor, wie sich bescheidene Gefühlsreinheit und hoher Sinn für Ästhetik in äußerem Glanz verpuppen, wie sich Vertrauensseligkeit in Argwohn äußert. Und er überlebte damit nicht. Denn seine doch so präsente Naivität, seine sensibel durchscheinende Sehnsucht nach Urvertrauen, Hingabe und Verantwortungsbewußtsein als Mann, wovon er in den verschlüsselten, aber innigen Liebesliedern Jeanny und Nachtflug singt, wurden ausgerechnet von jener Menschheit (v)erkannt, die er am nächsten an sich heran ließ.

- Und selbst da, in seiner Privatsphäre, läuft das ironische Kontrastspiel von Verletzung und Kommerzialität fortan immer weiter. Indem etwa seine jahrelang untergejubelte, geliebte, als nicht-von-ihm-gezeugt-bewiesene "Tochter" von ihm als "Vater" medial profitiert, sei es über Buch-Veröffentlichung, Kaffeehaus-Gründungsklatsch oder Erbschaftsgerüchte; während sich wiederum Falcos geliebte, echte Verwandtschaft (Mutter) aus jeder Tonträger-(Neu)auflage Geldanteile erbittet, wofür selbsternannte Journalistenanwälte kämpfen (die sich unter vorgehaltener Hand ebenfalls finanziell etwas ausrechnen.) - Alles geahnt, alles verflucht, und erahnt tritt das Verfluchte ein. Falco wußte das, und schoß deshalb wahrscheinlich (lieber) ein: in höchster Dekadenz, zur Feier seiner ausklingenden, ästhetisch runden Lebensmitte.

Revolution und Kritizismus gingen von Falco aus, von seiner Persönlichkeit und von seiner künstlerischen Expressivität ...


MORBIDER ANLASS FÜR EINEN MORBIDEN KÜNSTLER, UND MORBID GEHEN ÖSTERREICHS MUSIKKÜNSTLER ZUGRUND´

Der Falke hat sich großspurig, frech, mit rundem Vierziger verabschiedet, auf Ohnmachtsflug in sein automobiles Cockpit begeben, als weltabtriftender "Kapitän" der Fantasie, wovon er in mehreren Abwandlungen sang. Überließ er sich im erotischen Nachtflug hoffnungsfroh der Führung seiner "Frau Kapitän", so urteilte er über die Menschen auf der todgeweihten Titanic: "Die Titanic sinkt in Panik ganz allanig - aber fesch; mit all den Millionen Cash und all der teuren Wäsch´; Die Titanic sinkt in Panik ganz allanig - aber gut, denn wer sich retten tut, der hat zum Untergang kan Mut; Decadence for you and me, decadence." Vielleicht zog Falco es vor, (lieber) dekadent zu sterben, als sich dekadent verkaufen zu müssen.

Mit den krummen Nebenerscheinungen nach dem 40-er können sich offensichtlich nur jene arrangieren, die den Argwohn nicht als nach außen deklarierte Identität ausgesprochen haben, selbst wenn sie ihn in ihrem Inneren hegen. - Thomas Rabitschs früheres Äußeres von einem androgyn-hinterfragenden Jungrevoluzzer zeigte noch sehr viel von jenem widerständerischen Sturm-und-Dränger. Heute wirkt er indessen eher - ein Schicksal, das bekanntlich auch Goethe teilte - wie der im Musikgeschäft zufrieden Eingebettete, der sich mit den Umständen mit und wegen gut situierter Familie abgefunden hat. Ab und zu, wie bei diesem besonderen Vorhaben einer Konzert-Restaurierung oder auch bei seiner - wenn auch auf so sehr auf kommerziellen Erfolg wie im Jazz nur möglich getrimmten - Band mit Hansi Lang und Wolfgang Schlögl The Slow Club, scheint in ihm jedoch noch der Künstler-Sturkopf durch zu brechen.

Nur Falcos Bandgitarrist Peter Paul Skrepek wurde - vor und nach Falco - durch und durch zum langjährigen, aktiven Kämpfer und Verfechter für das Recht einschlägig-authentischer Musik-Künstler in Österreich. Er begegnete dabei Kollegen, die ihn stützten, anderen, die ihn stürzten. Zuletzt in der AKM, mit dem fadenscheinigen Argument, mehr Gewerkschafter und kein Komponist zu sein, obwohl er allein in Falco Symphonic neben der Hälfte aller Nummern-Arrangements für das Orchester eine Ouvertüre komponierte.
- Und Skrepeks Einzug der Helden aus dem Jahr 1994 kann sich im zeitgenössischen Kollaps-Ende der Querflöte sehen lassen, womit er nach einem tradtionell-filmmusikalischen, Streicher- und Bläser-betonten Soloklarinetten-Spannungsaufbau niveauvoll und neugierde-anheizend Robert Pongers David-Bowie-Falco-Adaption Helden von Heute mit Gitarrensolo im selbstorchestrierten Teppich einleitet, als wären die Musiker aus einem Rausch erwacht, während die musikalische Ernsthaftigkeit des Songs gerade extra als komplette Ironie den fatalen Rausch der gesellschaftlichen "Helden von heute" bloßstellt. -
Für den jahrelangen Kampf - bzw. zur Abschreckung und Einschüchterung, sich nicht wieder im Widerstand zu betätigen, denn nur mit Mundtoten läßt sich die Tendenz von heimischem Musikanteil im ORF von 27% im Jahre 1990 zu derzeitigen 4% weiter mindernd verstärken! - belohnte man den keineswegs Großverdiener Skrepek nun gerichtlich gestützt mit einer horrenden Geldstrafe, sodass man sich fragen muss, wovon die Rechtsprechung wohl ihre "objektive Meinung" ableitet?! ... So eng ist also in der Musik österreichischen Staats das Verhältnis von Selbst- und Mord.

Deshalb paßt der morbide Anlaß, den Produzent Thomas Rabitsch für die Veröffentlichung wählte, doch allerbestens. Schon weil er selbst während der Falco-Live-Konzerte so gerne die dekadente Kapitänsjacke trug. Zur Feier des mordsmäßigen Selbst im zweifachen Jahr-Zehner, 40 Falco-Jahre plus 10 Todesjahre, programmierte er den Countdown von Falcos Nachtflug in den Tod. Mit dem Begleiteffekt, dass das Fragil-Dunkle dieses himmlischen Produkt-Duos betont wird, das ansonsten verborgen bliebe, weil es auf erstes Gehör sichtlich mehr um den energetischen Sound als um den bitterkritischen (auf DVD sogar zum Teil unverständlichen) Text geht. - Selbst wenn Falco auf DVD zusätzlich live Dada-, erotische und Liebestexte liest, worin abermals Falcos verletzlich-denkende Seite zum Vorschein kommt. Dann, wenn er während der Schlußpointe in Letzte Lockerung auf die Behauptung, es schlafe sich eben doch nicht besser mit einem Denkerich, sagt: "Na, i waß neet!"...

- Das anlaßbezogene "Todesschwarz" verfärbt nun den einen oder anderen kommerziellen Effekt noch einmal ins Künstlerische. Aber die Marketingmaschinerie rundum Falco Symphonic surrt so, als befinde man sich dennoch auf dem Tagflug zur Wiedergeburt: und mit der aufwändigen, ohne digitale Errungenschaften bisher unmöglich geglaubten Restaurierung 2007, ist Falcos einziges, orchestrales Konzert 1994 tatsächlich: eine neue Geburt.

... wo auch ein teuflischer Schalk durchbrechen konnte: etwa im doppeldeutigen Jeanny oder im eindeutigeren Dance Mephisto (Foto © Rainer Hosch).


VOM FALCO-KONTRAST ZUR TV-(WERBE)ZEITENVERMARKTUNG - NICHT-KONFORME WERDEN GESTÜRZT

Die Fülle an Falco-Kontrasten pauscht von Neuem das rauschhafte Klatschwesen an: aus der Not allgemein vorherrschender Verdienstunmöglichkeit in der Musikszene, kulminieren Neidgefühle voller Spekulationen, "Ahnungen" von einem Riesengeschäft, das einige wenige nun wohl machen, sodass neue Tandiemenstreitereien um Verlags- und Verwandtschafts-Rechte losbrechen; da beschimpft ein "echer Wegbegleiter" (Manager-Selbstbezeichnung: Horst Bork) einen "unechten" (sinngemäße Bork-Bezeichnung: Hans Mahr), weil jener (Mahr) "nur kurz" Falcos Produzent gewesen sei - eine Meldung, die von Mahr selbst kommen muss, wie es von tv-media abzuleiten ist. Und da schleudert eine Dolezal-Rossacher-Formation im Schlepptau mit einer vom Falco-Marketing anscheinend ignorierten Fellner-Tageszeitung Österreich ein DORO-Falco-Konkurrenz-Video mit live-on stage-Zusammenschnitten ins Verkaufsrennen, gekrönt von einem schlechten Skandalfilmchen titels Falco - verdammt, wir leben noch, das Falco als Drogenabhängigen preist, und in keinster Weise als vielseitigen Künstler. Und schließlich macht sich die Werbeszene den Hype für reine Werbzwecke zunutze, indem sie mit "Falco" nicht einmal mehr ein Falco-Produkt bewirbt, sondern allein das Unternehmen "Mediamarkt". - Die Falco-Manie wird so lange genährt, bis jeder Fußgänger Falcos über sein wird. Und das passiert binnen schnellster Kürze.

Doch das wird die Werbe- und Medienindustrie noch lange Zeit ignorieren, so wie sie auch Starmania und Dancingstars weiter spielt, obwohl beides eigentlich schon nach der ersten Staffel zum Gähnen ist. Weil aber erst mit der Wiederholung der Werbeeffekt eintritt, sodass ein Thema so tut, als handle es sich um etwas grundsätzlich Lebensnotwendiges, wird das Ganze bis zur völligen Ausreizung in der Schleife getrommelt, um am Ende den Wert des Themas (Falco) endgültig inflationiert und damit entwertet zu haben. Falco wird verkommen wie ein Heuschreck an der Börse. - So läuft das, seit in Österreich nur noch kaufmännische Direktoren und Werbezeitenverkäufer TV-Geschäftsführer bzw. -Intendanten werden; doch selbst eine - je nach angesagtem Wind - tendenziös drehende Nachrichtenzeitschrift Profil bedient sich dieses Musters. Herausgeber Dr. Christian Rainer meinte bezüglich des letzten journalistischen TV-Geschäftsführers in Österreich, Tillmann Fuchs (vor ATV Ex-Stellvertreter von Hans Mahr in der RTL-Informationsredaktion), nachdem sein Blatt mit einem fragwürdigen Artikel zu mobben begonnen und damit maßgeblich zu dessen Letting-Falling-Down beigetragen hatte: "Als Geschäftsführer ist Fuchs vor allem oberster Werbezeitenvermarkter. Selbst bei Minireichweiten sollte bei richtiger Vernetzung in Österreich etwas möglich sein. ... Ich persönlich mag Tillmann Fuchs gerne. Nicht nur, weil ich finde, dass ein gewisses Maß an Eitelkeit notwendig ist, um so ein Projekt voranzutreiben. Siehe Profil.")! - So viel zum Geheimnis, wie sich Leute selbst (dis)qualifizieren, oder wie ein Mord gesellschaftsfähig wird, oder, wie man jemanden "mag" und ihn gleichzeitig umbringt. - Doch auf wundersame Weise kommen sich über jene allseits goutierten Sitten Medien- und Musikpraxis in Österreich immer näher - ach, wie romantisch!


Wo gibt´s den narrativen Kritizismus noch? - In den Arrangements des früher androgynen Hinterfragers Thomas Rabitsch (Foto © privat) dominiert rhythmisches Formatdenken, Peter Paul Skrepeks (Foto © Elfi Oberhuber) leben innerhalb sich selbst. - Färbt Lebensführung auf den Kompositionsstil ab?

VOM WERBE- ZUM MEDIEN- ZUM MUSIKNETZ - WER DRINNEN IST, HAT´S GUT

Mit dem gefallenen Wort "Netz" gelangen wir allerdings jetzt zur länderspezifischen "Schweigespirale", die bestimmt, was und wer aufgefangen bzw. abgeschmettert wird. Und beim internationalen Netzwerk Sony BMG, das die Vermarktung von Falco Symphonic betreibt, wird man zugeben müssen: Wenn Falco Symphonic als echtes Kunststück bezeichnet werden kann, so ist es das Marketing schon lange. Unheimlicherweise schwirrt dabei - in diversen Zeitungen und auf Falco-Events - ein Mann umher, dessen Name bereits gefallen ist: Nanu, da ist er schon wieder? - Der "unechte Wegbegleiter", Hans Mahr.
- Kein Medium, in dem Falco nicht vertreten ist, und zwar nicht nur in einer Nummer, sondern über mehrere Nummern hinweg. Manches Medium scheint sogar extra zum Falco-Anlaß gegründet, vielleicht handelt es sich dabei auch nur um eine Einzelnummer eines Anzeigenkeilers, der damit das Minus seines Kontos ausgleichen will ...- Ansonsten: Coverstories in sämtlichen News-Verlag-Medien, Coverstories in sämtlichen Styria-Magazinen, Coverstories in Dichands Kronenzeitung, ein aufwändiges Hintergrundporträt in der deutschen Welt am Sonntag, wo zufällig ein Journalist auf Markus Spiegel, zwei Friseure mit Falco-Konnex und - ja, wen haben wir denn da? - auf Hans Mahr trifft (der den Journalisten höchst wahrscheinlich auch eingeladen hat!). - Selbstverständlich folgt nach der Story dann in der nächsten Ausgabe meist eine entsprechende Anzeige... d.h., der Vermarkter läßt sich die Vermarktung auch etwas kosten. Falco Symphonic auf DVD oder CD, jeweils um geschenkte 9,99 € bei Saturn, (bei Libro kostet es 14 €), wobei der Elektronikkonzern auch noch eine Eigenwerbung mit einem animierten Falco auftrumpft...

Dieses funktionierende, dicht ausgebreitete Werbenetz kann wahrscheinlich nur jemand wie Mahr geknüpft haben, weil kaum ein anderer zu so vielen Konkurrenzmedien und -firmen einen "guten Kontakt" hegt: Schließlich war der mediale Tausendsassa nicht nur einmal Falco-, sondern er ist heute (wieder) selbständiger Bertelsmann-Vorstandsmitglied-Gerhard-Zeiler-Berater. Und als Ex-Journalist und -Manager spannt er bis heute Beziehungen zur Dichand-Familie, zur RTL-Gruppe, zu weiteren österreichischen TV-Managern, und über Gerhard Zeiler und RTL, sprich Bertelsmann, eben auch zu bzw. "für" Sony BMG, das zu 50% Bertelsmann gehört. Damit löst sich das Rätsel um die Person Mahr, und das harmoniert wiederum in Promotionhinsicht dekadent und rund bestens mit Falcos Zehnern: alles potenziert sich zur Werbe-Runde.















... Denn Peter Paul Skrepek (Foto © Elfi Oberhuber) ist auch als Elektrogitarrist ein sehr individueller Denker und Erzähler: er spielt Rock verhalten und zärtlich, sodass etwa aus Nachflug oder Junge Römer tatsächlich erotische Liebesgeschichten werden ...


RAUSVERKAUF VON SCHROTT ODER GROSSER KUNST - ALLES DASSELBE?

Der Irrwitz ist leider nur, dass alles zu stark Vermarktete sogleich der muffige Dunstkreis von Billigkommerz umgibt; selbst wenn das nur eine Empfindung ist, genährt durch die Konsumentenerfahrung, nur "Schrott" müsse mit dem letzten Läuten rausverkauft werden. Hinzu kommt, dass an Wert der Besonderheit verliert, was jeder günstig erstehen kann. Da mag der Reflektierer aufgrund der Umstände noch so zugestehen, dass nur diese Art von Verkauf in Ansätzen hereinbringt, was der immense Aufwand zur Realisierung des Werkdoubles "DVD und CD" verschlungen hat; Das Auswägen zwischen kommerzieller Anbiederung und authentischer Exklusivität hört bei dieser Produktion einfach nie auf. Aber auch das resultiert im Paradoxon, das als Spagat wiederum die Kunstfigur Falco ausmacht. Zu hören ist das in den späteren Nummern, die nicht mehr Falco allein bzw. er zusammen mit österreichischen Komponisten schrieb, sondern musikkompositorisch die niederländischen Gebrüder Bolland dominieren.

Dass nun Thomas Rabitsch ausgerechnet jene Bolland-Nummern arrangierte, sprich The Sound Of Musik, Les Nouveaux Riches, Jeanny, Coming Home, Titanic (Text von Falco allein), Vienna Calling sowie Rock Me Amadeus (zusammen mit Peter Paul Skrepek sehr gelungen), mag ein Indiz für sein tiefstes Bekenntnis zur lautstarken und klaren Eindimensionalität, sprich, zum prinzipiellen Musikformat sein, das er als effizienter Arrangeur mit abwechselnd wiederholenden Passagen durchzieht. - Thomas Rabitsch verkörpert die unterhaltende Dynamik dieser Songs, die die typische, körperlich-getriebene Disco-Generation der 80-er repräsentiert, wie kein anderer der mitwirkenden Musiker. Das fällt in der CD umso stärker auf, wenn das Bild vom Ton nicht ablenkt. Die Abfolge des immer gleich lauten Tonpegels wird in der sechsten Nummer sogar als unangenehm empfunden, obwohl das Lied Les Nouveaux Riches an sich eine vielseitige Komposition mit inhaltlicher Anspielung auf Strawinskys Geschichte vom Soldaten (der Neureichen) ist, wo der Kriegsheimkehrer seine Seele an den Teufel (an die Mode, ans Geld) verkauft. - Dieser "Discolärm" wird heute insbesondere von der Jugend abgelehnt, die wieder die Singer-Songwriter-Mentalität bevorzugt.


... während es der körperliche Thomas Rabitsch gerne lautstark mag. - Der typische Stil der 80-er Disco-Generation. (Fotos © privat, www.conny.at) Heute harmoniert das immerhin noch mit den tonangebenden, werbeorientierten Medien. Ein finanzielles Glück für Thomas Rabitsch!

VON DER RETTUNG DER RABITSCH-RHYTHMIK DURCH ELOQUENTE SKREPEK-ARRANGEMENTS

Glücklicherweise treffen den Singer-Songwriter-Stil aber die vom inhaltlichen Text heraus erarbeitenden eloquenten, laut-leise, lyrisch-symphonisch atmenden Musik-Arrangements von Peter Paul Skrepek, der auch - wie erwähnt - als Solo-Gitarrist "elektronisch" außergewöhnlich fein-romantisch, und selten leidenschaftlich-hardrockig auftritt. - Seine Art, Dance Mephisto (Music: Bolland), Junge Römer und Helden Von Heute (Musik: Robert Ponger), Nachtflug (Musik: Harald Kloser) bzw. Ganz Wien (Text & Musik: Falco) zu arrangieren, mag auch an den an-sich weit textbetonteren Kompositionen liegen. Doch ebenso seine Gitarrensoli retten DVD und CD vor dem ausschließlichen Lärmbrei, der nur auf Rhythmus basiert. Das ist eine wahre Erleichterung innerhalb der Liedfolge. (- Wobei Thomas Rabitsch mit seinem DVD-Fantasyfilm angehauchten Intro mit Flöten, Bläsern, Geigen und Chorgesang aber beweist, dass er prinzipiell "aufbauende - und Ent-Spannung" erzeugen kann). Da schon Falco, selbst bei den Tanznummern, stets Geschichten erzählte, wird erst diese musikalische Erzählweise seiner Künstlerpersönlichkeit gerecht. Gleichzeitig wertet es DVD und CD als künstlerisch ernst zu nehmend auf.

Das muss besonders auf der CD sein, um den Hammer einer ziemlich geschmacklosen Disco-Interpretation (allerdings dafür für Gymnastik sehr gut geeignet!!!) von Der Kommissar (an sich großartige Komposition von Robert Ponger) im Boney-M-Gehüpfe-Bontempi-Orgel-Takt wieder gut zu machen (mitverbrochen von Co-Produzent David Bronner; eine echte Schande, denn dieser intellektuelle Rap von einer Kriminellenanekdote erinnert im Stil doch sehr an Der G´schupfte Ferdl von Vater Gerhard Bronner). Hingegen mit abwechslungsreichem Klang sehr gelungen ist Die Königin von Eschnapur dank origineller, orientalischer Sitar-Gitarre (gespielt von Skrepek) und feiner Keyboard-Details (Thomas Rabitsch), sowie einigermaßen gut das ruhigere und damit narrative Europa (beides Musik: Falco, Arrangements Rabitsch). - Diese drei Nummern gibt es nur auf der CD.

Was würde Falco (hier mit P.P. Skrepek und Bernhard Rabitsch, Foto © Thomas Laab) zur heutigen Musikwirtschaft sagen? Zu den "Neureichen" in Medien und Verlagen, die sich gegenseitig zu- und verschanzen? Zur Musikqualität, die in Castingshows heran gezüchtet wird?

DAS BESONDERE VON DVD UND CD UND VON FALCO SELBST

Das Außergewöhnliche an DVD und CD, das als Kunstereignis über jede arrangierende Herangehensweise hinaus wächst, ist aber natürlich die Restaurierung durch Neuaufnahme der Original-Band Falcos (von dem als "besten Schlagzeuger der Welt" bezeichneten Thomas Lang, Bertl Pistracher am Bass, Peter Paul Skrepek an der Gitarre, Thomas Rabitsch am Keyboard und Bernhard Rabitsch an Percussion und Trompete - mit einem tollen, wenn auch kurzen Solo in Vienna Calling!) sowie des 78-köpfigen, wiener-neustädtischen J.M. Hauer Konservatoriums unter Dirigat von Raoul Herget, das nach der Sezierung von Falcos Live-Stimme am Domplatz 1994, einschließlich wichtigem Falco-Fanclub-Gesang live-charakterlich neu aufgenommen und akustisch-und-spielend-verbessert in 5.1-Surround Kino-Qualität von Tontechnikkünstler Dietz Tinhof hinzugemischt wurde.
- Der, insbesondere in den Highlights Helden Von Heute, Nachtflug und Ganz Wien auf DVD und CD tatsächlich im Duo mit Falco oder solo gedämpft-lyrisch-hordrockig "wie ein Gott spielende" Skrepek, kokettiert im Rekonstruktions-Abspann der DVD zum Beispiel über seinen Part während des Konzerts: "Ich hab gespielt wie ein Gott beim Konzert. - Das war natürlich nicht so." Daran frech angehängt wurde aus anderem Zusammenhang: "Sogar dem Herrn Hölzel ist das Lachen gefroren." - Nun, das wurde auf jeden Fall nun ausgemerzt.
Damit die Ausbesserungen auch mit dem Bild harmonieren, drehte das Filmteam um Tom Hosa Close-Ups der Band-Solisten Skrepek und Rabitsch sowie der Violinen-Instrumentengruppen, die es dann mit den Originalaufnahmen überblendete. Den Stil des Konzertfilms macht am Ende eine videoclipartige Splitscreen-Aufteilung mit drei besseren und fünf amateurhaften Kameraperspektiven aus, die die unterschiedliche Bildqualität kaschiert. - Mit Erfolg, denn das optische Resultat erstrahlt modern und zeitgemäß auf insgesamt gutem Bildniveau.

"Ich glaube, es ist gut gelungen. Und meine Musikgeschichten eignen sich gut, um E und U zu verbinden, denn es sind viele klassische Zitate drinnen", sagt Falco im Nachspann. Um damit aber nicht nur Spekulierer und Nachahmer auf die E-U-Mixwelle zu hieven, sei beigefügt: Über alledem braucht es in erster Linie eine echte, charismatische und theatral-eigentümliche Persönlichkeit, die eine Musik transportieren kann. Dass das nicht so leicht ist, weil unsere Gesellschaft solche Persönlichkeiten offensichtlich verhindert, wenn nicht boykottiert, decken wir in der nachfolgenden Story über die Falco-Nacht im U4 mit österreichischen Newcomer-Sängern auf, die Falco-Hits interpretierten. Egal, ob sie damit nun für sich selbst werben wollten, oder auch für Falco, es scheint doch, als seien sie in erster Linie Mittel zur Aufrechterhaltung des Werbe-Hypes gewesen ...

Zur Nachfolgekritik über Falcos Originalband und ihr Konzert im U4 auf www.intimacy-art.com / CRITIC, click auf: Story: KUNST ODER KOMMERZ II,b: FALCOS "NACHFAHREN" IM U4 ZU DESSEN TODESTAG

Außerdem gibt es ein exklusives Gespräch über ihren Zugang zur Musik zwischen Gitarrist Peter Paul Skrepek und Schlagzeuger Thomas Lang auf www.intimacy-art.com / artists / talks / politics, click auf: Gespräch:
Thomas Lang zu Peter Paul Skrepek 1: „In England und den USA sind die Leute offener für fortschrittliche Musik“


DVD: Falco Symphonic * Falco und Orchester live in Wiener Neustadt 1994 * Von: Thomas Rabitsch (Produzent, Co-Arrangeur), Peter Paul Skrepek (Arrangeur) * Mit: Falco, Thomas Rabitsch, Peter Paul Skrepek, Bernhard Rabitsch, Bertl Pistracher, Thomas Lang * Mit: J.M. Hauer Conservatory Orchester * Dirigent: Raoul Herget * Video-Regie: Tom Hosa * Audio-Produktion: Dietz Tinhof und Dorothee Badent für TR Music : Production * + Falco liest Beat und Anderes * + Making Of der Rekonstruktion mit Inerviews * Rechte, Marketing und Vertrieb: Sony BMG Music Entertainment (Austria) GmbH

Für Teaser-Videolink click auf Youtube

CD: Falco Symphonic * Falco und Orchester live in Wiener Neustadt 1994 * Von: Thomas Rabitsch (Produzent, Co-Arrangeur), Peter Paul Skrepek (Arrangeur), David Bronner (Co-Arrangeur + Produzent von Der Kommissar * Mit: Falco, Thomas Rabitsch, Peter Paul Skrepek, Bernhard Rabitsch, Bertl Pistracher, Thomas Lang * Mit: J.M. Hauer Conservatory Orchester * Dirigent: Raoul Herget * Audio-Produktion: Dietz Tinhof und Dorothee Badent für TR Music : Production * Rechte, Marketing und Vertrieb: Sony BMG Music Entertainment (Austria) GmbH

KONZERT-TV-ÜBERTRAGUNG: Falco Symphonic * Ort: 3-Sat * Zeit: 1.3.2008: 13h15