Sunday, February 25, 2007

EINWANDERER UND AUSLANDSKUNST - ZWISCHEN POLIT-UTENSIL, SEX UND STILVOLLENDUNG - CHERKAOUI & KHAN, MACRAS BIS KOREA

Koreaner © min hwa, Choi Chul-hwan hat zwar kein Immigranten-Schicksal, er dient aber wie die ganze Korea-Ausstellung in der Kunsthalle guten Politik-Kontakten. Hier: Pink-My Life as a Shit, 1993, Collection National Museum of Contemporary Art, Korea.


OB MAROKKANER IN BELGIEN, INDER IN GROSSBRITANNIEN, ARGENTINIER IN BERLIN - SIE ALLE FINDEN DURCH DEN HEIMAT-VERLUST ZUR EIGENEN KUNSTSPRACHE MIT PROFIL. DAS RESULTAT IST DER ERFOLG, WAS MIT BETONTER PR AUCH GLEICH POLITISCHEN AUSLANDSZWECKEN DIENT. ÜBER KOREA SCHWEBT AUSSERDEM NOCH DIE NOTE DES SEXTOURISMUS, ABER AUCH DAS FÖRDERT BEKANNTLICH DIE WIRTSCHAFT. ALSO ALLES IN POLITISCHER BUTTER.

Im globalen Zeitalter ist es von Vorteil, Einwandererfamilie zu sein. Also nichts wie ins Ausland. Höchstwahrscheinlich schaffen es dann Kind und Kegel in ein, zwei Jahrzehnten, von Österreichs Bundespräsidenten, dem alt-österreichischen Adelsgeschlecht oder von Theater-, Performance- und Künstlerinitiativen im weltweiten "Ausland" wahrgenommen zu werden. Aus dem Ethnotrauma gibt es erwiesenermaßen Schöpferisches herauszuholen. Kunst von höchster Qualität, wie beim genialen Tanz-Duo Akram Khan & Sidi Larbi Cherkaoui im Tanzquartier Wien, bei der spektakulären Constanza Macras und ihrer Gruppe Dorky Park im Wiener Schauspielhaus, in der Skulpturenausstellung der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary sowie in der Koreakunst-Ausstellung in der Kunsthalle Wien.

Diese Künstler tragen aber auch den Mantel des "politischen Programms", indem sie zum internationalen Wirtschaftsaustausch beitragen und für "good mute under political friends" sorgen - die utilitaristische Pille, die sie alle zu schlucken haben. - Während also Meinungsmacher vor Umfragen, wonach sich das Meinungsklima bezüglich EU und Globalem im Volk verschlechtere, geradezu marktschreierisch auf die viel stärkere Mobilität der europäischen Völker während der Monarchie-Zeiten hinweisen, was auch heute Sinn mache, da Europa sonst veralten und sein Sozialsystem unfinanzierbar würde, interpretieren etwa im Museum für Volkskunde in Wien international bekannte Künstler aus Österreich, Slowakei, Ungarn, Polen, Ukraine die - 1875 vom Wiener Bildhauer Karl Pekary in Czernowitz aufgestellte - Austria-Statue hinsichtlich eines "Symbols für Europa" länderspezifisch neu um. - Im Sinne des guten gegenseitiges Klimas aber lieber weder EU-Kunst, noch Global-Kunst hinterfragen! Selbst wenn ohne die Herkunfts- und Heimatslitanei noch immer die Kunst der Künstler übrig bliebe - ohne Abstriche. Denn die Ethnie besteht als Kunstausdruck auch, wenn sie nicht als Öffentlichkeitsarbeit betont wird, da sie dem Menschen und seiner Ausdrucksweise immanent ist. - Würde sie "ohne" aber noch die Repräsentanzen des Staates anlocken? - Kaum. Vor allem nicht, wenn der prosperierende asiatische Raum involviert ist, der für die Wirtschaftsbeziehung von so großer Bedeutung ist.

Dass Bundespräsident Dr. Heinz Fischer unter Film- und Fotobeschuß durch Tanzquartier und Kunsthalle marschierte, war in zwei Fällen der Beweis für diesen Staatsakt von einer Kunst. Nun ja, vielleicht sind Sidi Larbi Cherkaoui und Akram Khan und die koreanischen Künstler hinsichtlich des West-Ost-Austauschs ja gerne von politischem Nutzen, das kann durchaus sein. Das Statement für die Vereinigung von westlicher Klassik und perfekt beherrschter, östlicher Kunsttradtion äußern sie in Ihrem Schaffen zumindest formvollendet mit größter Hingabe und Bestimmtheit: die einen als zeitgenössische Kathak-Ballett-Tänzer, die anderen als postmodern-narrative Konfuzius-Feinmaler bzw. Bevölkerungsfotografen.

Kaufen wir Österreicher also bereits schon mit Begeisterung Asia- und Menschen-Ware, die nicht nur gut, sondern auch super günstig ist, kann nun auch der Respekt vor der holden Asia-Kunst wachsen. Die Spekulation der Regierung dabei mag wohl anders gelagert sein: nämlich dass die Asiaten im Gegenzug schon auch Österreich-Kunst in ihrem Land zeigen mögen, damit für unseren Staat auch die Export-Bilanz stimmt. Ungeachtet dessen, dass es sich bei mindestens 50 Prozent von diesen hier vorgestellten Künstlern um "Asiaten" handelt, die im Westen geboren oder aufgewachsen sind oder arbeiten. Ziemlich auffällig, dass dennoch stets das Land der (Ur-)Ahnen repräsentiert werden muß. - Welch heitere Schublade!

SIDI LARBI CHERKAOUI UND AKRAM KHAN KÖNNTEN AUCH OHNE ETHNO-PR ÜBERZEUGEN

Die Immigranten-Künstler werden regelrecht in diese Schublade gestoßen, wie der Erzählung des Mitte der siebziger Jahre in Großbritannien als britischer Staatsbürger geborenen "Inders" Akram Khan im High-Noon-Online-Interview des Tanzquartiers zu entnehmen ist: "Meine Mutter sagte mir, ich hätte heimweh, wo ich doch keine andere Heimat als London kannte. Ich war recht naiv, denn ich war noch ein kleines Kind und sagte: "Von welcher Heimat sprichst du?", und sie sagte: "Von meiner Heimat Bangladesh." Ich war verwirrt darüber, dass sie eine andere Heimat hatte und konnte dazu keine Verbindung herstellen, da ich nicht wußte, was diese Heimat sein sollte. So dachte ich, um sie zu trösten, würde ich einmal Pilot werden. Sie wollte immer einmal zurück fliegen. Ich denke, sie vermißte ihre Heimat sehr." - Es war also nicht Akram Khans eigenes Bedürfnis, die indische Seite in sich zu entwickeln, sondern die Liebe zu seiner Mutter, warum er parallel zum zeitgenössichen Tanz den indischen Kathak erlernte - wobei jedoch keiner seiner Lehrer mit ihm zufrieden war, da er alles vermischte. - Heute ist es Akram Khans Markenzeichen sein eigenes Profil aus dieser Fusion entwickelt zu haben.

In der Produktion zero degrees, die Khan nun mit dem ebenfalls als flämischer Marokkaner-Einwanderer gefeierten Tanzstar Sidi Larbi Cherkaoui geschaffen hat, geht es um eine Zugfahrt Khans durch Bangladeh, wobei Cherkaoui so etwas wie sein westliches Alter Ego darstellt, das noch zusätzlich klassisches Ballett und Yoga einbringt, was ihnen - körperwindend stark und leicht zugleich - hilft, innere Kämpfe mit sich selbst auszudrücken. Im Zug wird Khan nach seinem Reisepaß gefragt, worüber er sehr erzürnt ist. Das erzählen sie im Sprechgesang, absolut synchron, einschließlich der "ähs" und Kopfkratzer zwischendurch. Sie "fahren" also in minimalistisch rasantem Kreistanz zu rhythmischer Geige und indischem Gesang los, und geraten in Streit - der Westen mit dem Osten -, sodass sich Cherkaoui lieber an eine Puppe hält und mit ihr seine Auseinandersetzung forsetzt bzw. auch alleine tanzt. So geht es im Sprech- Tanzsolo-und-duo-Wechsel weiter, und endet mit einem Appell für Akzeptanz und Anteilnahme, Hilfeleistung und gegenseitige Verantwortung: denn zwischendurch stirbt auf der Fahrt ein Mann, was die Außenwelt kaum kümmert.
Egal, was die Geschichte erzählt: genial ist die Körperbeherrschung und Musikalität der beiden Tänzer, so, wie ihre Bewegungen in der Musik aufgehen, in Schwung und Virtuosität der indisch-westlich-klassischen Live-Musik des ebenfalls brit-indischen Komponisten Nitin Sawhney. Hier haben Künstlergrößen zu einer Symbiose gefunden, die in ihrer Qualität alles bisher gegebene im Tanzquartier schlägt. Ein absolutes Highlight, wozu es eigentlich keine Ethno-Zusatzerklärung bräuchte.

Der indische Brite Akram Khan und der marokkanische Belgier Sidi Larbi Cherkaoui wären auch ohne Ethno-PR genial: Als Tanzkünstler. Ihr Gemeinschaftswerk zero degrees freute den Bundespräsidenten... Foto © Tristram Kenton

CONSTANZA MACRAS UND IHRE HEIMAT-VERLASSENE KOREANERIN - ZUM FÜRCHTEN

Von echten Immigranten-Existenzen, die sich darüber völlig im Klaren sind, dass sie in ihrer ursprünglichen Heimat noch unglücklicher wären als da wo sie jetzt sind - nämlich in Berlin -, handelt I´m Not The Only One der argentinischen Choreografin Constanza Macras und ihrer Company Dorky Park. Sie arbeitet ebenfalls mit einer blendenden Live-Rock-Jazz-Band.
Ein Franzose, der als Biedermann großartige Deutsche Knut Berger, ein Israeli, eine Amerikanerin und ein Amerikaner, sowie eine Süd-Koreanerin sinnieren im ersten Performance-Teil über ihre "halben Existenzen" nach, wobei sich heraus stellt, dass es beim Auswandern im Grunde um das Erfüllen höherer Wünsche geht - was - evident an einer selbstquälend brutalen Wix-Szene eines Tänzers - selten eintritt, man aber aus Sturheit und Hoffnung daran festhält. Der zweite eher getanzte Teil ist dann so extrem, dass er das Stück fast scheitern läßt: indem nach einer grausigen Tortenschlacht, Essensreste auf den Tänzerkörpern und Sahnegeruch die ganze Aufführung über erhalten bleiben.

Doch, so nebensächlich es klingen mag, gibt eine Darstellerin in der Performance dann anhaltend zu denken, was auf den ganzen politischen Hintergrund noch einmal ein weiteres Licht wirft: das der Sexprojektion bezüglich des asiatischen Raums. Es handelt sich dabei um die Koreanerin Hyoung-Min Kim. - Wer auch immer sagen sollte, dass die Asiatinnen sinnlichere, nettere, gemütlichere, pflegeleichtere Frauen seien als die Europäerinnen, der wird hier eines Besseren belehrt. Charmanter wäre da schon die Kanadierin Gail Sharrol Skrela, die - zu wundersamen Körperverbiegungen fähig - die "beste" Tänzerin der Truppe ist. Hyoung-Min Kim dagegen scheint eine richtige Kampfmaschine zu sein. Sie spuckt den Männern ins Gesicht und steigt auf ihren sensiblen Körperstellen herum. Vor der muß ein Mann auf der Hut sein. Wenn sie erst einmal anfängt zu schimpfen und zu kreischen, oder die Zähne zu fletschen, vergeht dem potentiellen Sextouristen die Fantasie von einer uniformierten Schulmädchenaffaire.
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Die Koreanerin Hyoung-Min Kim von ConstanzA Macras Company Dorky Park ist im autobiografischen I´m Not The Only One eine Frau, die einem Mann sämtliche Schulmädchen-Fantasien austreiben könnte. Fotos ©: Thomas Aurin

KOREANISCHE SEXFANTASIE - STIMULATION FÜR EUROPÄERINNEN UND EUROPÄER


Dass die Schülerinnen in ihren Schulkleidchen aber zum kulturellen Selbstbild der Koreaner(innen) gehören, erfährt man in der Kunsthalle Wien im Werk des koreanischen Fotografen Oh Hein-kuhn, sowie der in Amerika aufgewachsenen und jetzt in Seoul lebenden Koreanerin Sunny Kim. Während die naturalistischen s/w-Fotos des ersten sinnlich ambivalente Mädchen zeigen, die - obwohl peinlich berührt - ihr männliches Publikum zu verführen wissen, sind die Charaktere bei der nostalgisch bearbeitenden zweiten ausgelöscht, um das staatliche "Pflichtbewußtsein" zu konterkarieren.

Diese südkoreanischen, amerikanisch sozialisierten Künstler schießen generell gegenüber dem kommunistischen Norden spitze Pfeile ab, wie im Werk Cunnilingus in North Korea von Young-Hae Chang Heavy Industries deutlich wird. Es ist die Antwort auf die Bitte des dortigen Führers, "zu beachten, dass im Kommunismus, dank der Aufhebung der Ungleichheiten zwischen Mann und Frau, die nordkoreanischen Männer im Bett ausgeprochen gut sind, da sie den Oralsex als dialektische Sache verstehen. - Lang lebe der nordkoreanische Oralsex." - Insofern sollte man den Sextourismus vielleicht einmal unter den europäischen Frauen bewerben. Dann gingen die EuropäER nach Thailand, die EuropäerINNEN nach Nordkorea. - Wie gut für den Wirtschaftsaufschwung, was den Kreis wieder schließt!


Foto ©: Oh Hein-kuhn zeigt die Schulmädchen, so wie sie sind: schüchtern, sich ihrer Wirkung auf Männer aber bewußt: aus der Serie girl’s act, Kim Na-ri, age 18, 2003, Courtesy der Künstler/the artist

Schulmädchen, deren Charaktere verfremdet wurden, um das Konfuzius-geprägte Pflichtbewußtsein zu hingerfragen: von der amerikanisch-koreanischen Künstlerin Foto ©: Sunny Kim, Untitled, 2002, Courtesy die Künstlerin/the artist

Einen koreanisch-amerikanischen Skulpturkünstler jenseits der Sex- dafür Buddhismuskonnotation, hat Francesca von Habsburg unter ihren neuesten Skulpturkunst-Diskursen aus aller Welt eingeladen; alle faßt sie unter dem Ausstellungstitel This Is Not For You zusammen. Kommen die spannendsten Arbeiten ansonsten aus Großbritannien und Deutschland, die besten Skulpturen vom norwegisch-dänischen Künstlerpaar Michael Elmgreen und Ingar Dragset, indem sie Räume und Objekte in neue narrative Bedeutungszusammenhänge setzen und so Umdeutungen schaffen, so hat besagter Do-Ho Suh seine Übersiedlung in die USA in Form eines "Gates" umgesetzt: ein transparentes, genähtes Textilgebilde, das für seine fragile, durchsichtige Erinnerung an seine kulturelle Heimat steht.

Südkoreaner Do-Ho Suh, der in den USA lebt, mit Gate - 2003 Silk and stainless steel tube, 327 x 212 x 100 cm, T-B A21 Collection Foto ©: Courtesy Lehmann Maupin, New York..

Anders wirkt wieder das Werk der Chinesin Chen Qiulin, die einen kompletten, naturalistischen Frisör- und Massageladen im Hof der T-B A21 aufgestellt hat, nachdem man ihn wegen Naturkatastrophen aus ihrem eigenen Dorf umsiedeln mußte. - In solchen Salons, die es in China, wie in Korea gibt, soll´s bekanntlich ziemlich zugehen - selbst wenn das in dieser Arbeit nicht so gemeint ist ...

Chinesin Chen Qiulin hat unter dem Titel Migration - Peach Flower Orchard / Color Lines, 2005–06, A Long March Project einen kompletten Massagesalon nach Wien transportiert. - Mixed media installation, single-channel video projection, 8 min 8 sec, color, sound Dimension variable Foto © Long March Space, Beijing

Asien - das Land der sexuellen Träume. Es ist wohl eine Tatsache, dass das die erste europäische Assoziation bei diesem Kontinent ist. Selbst wenn die Ausstellungs- und Kunstmacher noch so viel Zusätliches oder Anderes davon zeigen - man kommt immer wieder darauf zurück. - Selbst wenn es den Auslandsbeziehungen nicht helfen wird - oder etwa doch? Oder eben gerade deshalb?
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Das norwegisch-dänische Künstler-Duo Michael Elmgreen & Ingar Dragset läßt in Inside / Powerless Structures, Fig. 334, 2003, den Spion nicht nur durch den Spion in den Raum schauen, sondern eigentlich den Besucher ins Auge des Spions - subtil.
Wax head, metal door with peephole, 218 x 115 x 50 cm, T-B A21 Collection, Foto ©: Michael Strasser / T-B A21




AUSSTELLUNG THIS IS NOT FOR YOU. Diskurse der Skulptur * Ort: Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Himmelpfortgasse 13, 1. Stock, A-1010 Wien * Zeit: bis 29.4.2007, EINTRITT FREI
AUSSTELLUNG Elastic Tabuus, Koreanische Kunst der Gegenwart * Kunsthalle Wien/halle 2, Museumsquartier * Zeit: bis 10.6.07
AUSSTELLUNG BRÜCKEN:SCHLAG - Die Heimkehr der "Austrias" nach Europa * Ort: Österreichisches Museum für Volkskunde * Zeit: 2.3.-29.4.2007 * Link: www.volkskundemuseum.at

Monday, February 19, 2007

INTELLEKTUELLENFIEBER - NEUE AUTOREN SUCHEN ECHTES, NÄHE, VERANTWORTUNG: MARTIN HECKMANNS BIS MICHAL WALCZAK


August (Stefano Bernardin) und Julie (Silvia Meisterle) sind in Igor Bauersimas norway.today zwei lebensmüde Jugendliche, die sich auf einem Berg das Leben nehmen wollen. Doch dann kommt es anders ... Foto: © Theater der Jugend

INTERESSANTE NEUE AUTOREN AUS ALLER WELT WERDEN IMMER HÄUFIGER ZU (SZENISCHEN) LESUNGEN GELADEN. UND DIE JUGEND INTERESSIERT SICH VERMEHRT FÜR LESUNGEN. DAHINTER VERBIRGT SICH EIN AUFRICHTIGER HUNGER NACH INTELLEKTUALITÄT, ECHTHEIT UND VERANTWORTUNG. DENN VON DER UNPERSÖNLICH-OBERFLÄCHLICHEN MASSENKULTUR HAT DIE JUGEND DIE NASE VOLL. DAS ZEIGT SICH AUCH IN DER MUSIK. - EINIGE DER ZULETZT BESTEN IDENTITÄTSSTIFTER

Wach und neugierig ist das Interesse an jungen Autoren. Auch in Wien. Die österreichischen Theater befriedigen das selten mit Aufführungen auf großen bzw. Hauptbühnen, immer öfter aber - wenigstens - mit Autorenlesungen. So kommt man nicht nur den Autorentexten, sondern auch der authentischen Stimmung, die hinter all dem Geschriebenen liegt, nahe. - Eine Erfahrung, die mit nichts Inszeniertem vergleichbar sein kann, das immer auch die Eigenschaft der "Unterhaltung" enthält. Ein Schreiber zielt mit seiner spitzen Wortwahl und seiner Persönlichkeit direkt in Herz und Hirn. Nämlich dann, wenn seine Lesung so wirkt, als würde man einen anregend nachdenklichen Menschen persönlich und ganz nah kennenlernen, den man eigentlich für diese Intensität seit Jahren kennen müßte.

Besonders spannend sind fremdländische "neue" Autoren, die in Österreich gespielt werden oder Station machen. Sie sind auch in Form von szenischen Lesungen interessant. Dabei fällt auf: Es gibt Themen und Stile, die global gelagert sind und die gesamte junge Gesellschaft betreffen, solche, die speziell durch ihr Lokalkolorit auffallen, und jene, die dichterisch-musikalische Qualitäten aufweisen - die anspruchvollste und anmutigste Art. Dass es so etwas überhaupt gibt, erstaunt im Segment "Jungautoren". Denn es möchten sich tatsächlich, trotz vorherrschender Banalität und Schablonenformate der Massenkultur, immer mehr jugendliche Intellektuelle ihre eigene Ästhetik entwickeln. - Das macht zuversichtlich für die kulturelle Zukunft und freut alle, die die Massenabspeisung via Fernsehen, Blockbuster-Kino und Events nicht mehr aushalten.

MARTIN HECKMANNS, WIGLAF DROSTE UND KATHRIN RÖGGLA AUS BERLIN

Es mag eine Berliner Mode sein, dass Autoren bei ihren Lesungen singen oder musizieren. Verglichen zu der Schreibe war das sowohl beim vielfach ausgezeichneten und derzeit überall gespielten Martin Heckmanns (35) im Burgtheater-Vestibül, als auch bei Wiglaf Droste (45) im Wiener Rabenhof eher "nur lieb" als eine künstlerische Sensationsdarbietung. Heckmanns singt gitarrespielend wohl besser als Droste, während Droste wieder der "bessere" (Selbst)darsteller ist. Bei beiden macht das überraschenderweise aber Sinn, denn es paßt atmosphärisch exakt zur jeweiligen Art des Dichtens. Zudem sind Heckmanns´ textlich beschriebene, unsichere Hauptfiguren keine "Selbstdarsteller", sondern fragile, das Leben intensiv wahrnehmende und hinterfragende Beobachter, die dadurch immer mehr an Stärke gewinnen: in schöner, reflexiver Sprache, die manchmal auch hart und zynisch werden kann. Der widersprüchliche Eindruck macht Worte und Mann (sprich Autor) am Ende sexy. Ernsthaft sexy, sodass der Zuschauer beidem vertrauen will: Ganz besonders, wenn Heckmanns (seine) Liebesgefühle beschreibt, wie im inneren Monolog Finnisch oder Ich möchte dich vielleicht berühren, während sich (s)ein schüchterner Jüngling überlegt, wie er sich einer selbstbewußten Frau annähern soll. Den Reim, "zwei Menschen bilden einen Kreis, von dem nur weiß, der darin kreist", singt er lediglich sich selbst vor, statt "ihr". Aber auch dem Zuschauer. Das bindet. Wenn Heckmanns über die Dimensionen des Hautkontakts philosophiert, der im Intimen so wichtig, beruflich so unangenehm ist... Im Monolog Das offene Fenster oder Von der Abwesenheit beschreibt der Autor den Verlust eines geliebten Menschen, der sich das Leben nahm. Die Intimität seiner ungewöhnlichen Bilder läßt den Zuhörer augenblicklich an seine eigenen, ähnlich gelagerten Erfahrungen von "Verlust" denken. Nämlich dann, wenn diese Trauer die Färbung einer poetischen Liebkosung annimmt: "Früher war dein Körper drahtig und fest, jetzt verschwimmst du." Oder trocken morbid: "Einen Toten zu kennen, bereichert mein Leben." Worum es bei alledem im Grunde immer geht, ist das wahrhafte Gefühl, das aus dem Subtext strahlt.
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Berliner Martin Heckmanns ist ein sensibel-intellektueller Dichter mit Hang zur Romantik: seine Wortwahl lebt von Poesie und Unkonventionaliät, sie ist eine Metasprache, deren emotionale Kraft die Aussage ist. Sehr eigenständig, sehr spannend. Foto: © Elfi Oberhuber

Droste hingegen ist ein Meister der sprachspielenden Pointen-Spicke. In Prosa. Er entspricht daher eher der äußeren, lauten, konventionellen Art von "männlichem Sexappeal". Nachdem er sich über mediale Erfolgsmenschen und ihre billigen Tricks, über Sitten des Kleinbürgertums und über Marketingstrategien lustig gemacht hat, schlägt er noch ein Rad, was seinen Spott darüber verdoppelt und ihn subtil auch auf das anwesende Publikum überträgt. Offensichtlich äugt er mißtrauisch darauf, als würde den allgemein Sensationslüsternen sein Text nicht genügen. Obwohl er es phasenweise tut: Wenn Droste etwa die sich von einem Dorffest auf dem Heimweg befindenden, "kotzenden Ex-DDR-ler" beschreibt, für die das Erbrechen ebenso zum alljährlichen Ritual gehört wie das Fest selbst. Das alles mit dem Existenzialismus eines Camus gleichgesetzt, bekommt die Note einer außenseiterischen Überheblichkeit, die aber so gewinnend ist, dass der Zuhörer all seine innewohnende Bösartigkeit filtert und sie als herzhaften Lacher ausspucken muß. Gleich einem Cartoonisten entwickelt Droste seine Bilder. So sehen etwa die in Mode gekommenen Biker (Radfahrer) im Partnerlook seiner Ansicht nach in ihren Stretchanzügen mit Helmen wie ein Paar Bockwürste aus. Wenn allerdings beispielsweise die Radler ein Radler trinken, begibt sich Droste in Gefahr, platt zu klingen. So platt, wie für manchen auch seine nachgesungenen Country- und Dean-Martin-Songs, seine geschlagenen Räder sein mögen, die in der Hitze seines offensichtlichen Geltungsbedürfnisses "noch dazu" gegeben werden müssen. Und das, wo er doch andauernd zu beweisen versucht, dass er der verdientere Star als die Langlebens-Selbstvermarkter Franz "Pflanz" Beckenbauer und Reinhold Messner sei. Zweiterem gibt er sogar noch folgenden Tipp, da er - wie in seinem Buch beschrieben - via Sandmarsch "der Leere des Nichts entfliehen" wolle: "Wozu in die Wüste Gobi schreiten, wenn das Doofe liegt so nah?" - Trotz dieses anspruchslosen Gags muß man es dem grotesk-schreibenden "Zirkusartisten" und "Sänger" Droste dann aber doch lassen: Er ist zumindest der verdientere "Künstler" als die Leute, über die er schreibt. Etwa, wenn er den Vatikan Flaschen drehen läßt, um den Papst zu wählen, wenn sein Bär-Terrorist Bruno nicht in die Talkshow gehen kann, um sein mediales Image wieder aufzubessern und seinen Abschuß zu verhindern, oder wenn die Menschen zu Weihnachten "ungefickt" mit dem Zug zu Muddi fahren. - Der Mann besitzt auf alle Fälle artikulativen Mumm.
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Berliner Wiglaf Droste liebt es zu provozieren. Seine Sprache lebt durch Pointen, Cartoon-hafte Beschreibungen und Bissigkeit. Ziemlich böse, manchmal auch platt. Foto: © Nikolaus Geyer



Enttäuschend war die Lesung Kathrin Rögglas (35) im Wiener Tanzquartier. Vor allem inhaltlich. Sie leitete im Essay Die Rückkehr der Körperfresser vom
heute langweilig und Schema-F abgespulten "Hollywood-Katastrophenfilm" sowie von der sensationslüsternen "TV-Katastrophen-Nachricht" auf die "viel spannendere Theaterwelt" über, wo derzeit das für sie begehrenswerte Gefühl der "Unheimlichkeit" besser getroffen würde. Während sie also wie eine brave Publizistik-Studentin Susan Sontag, Marshall McLuhan, Jean Baudrillard zitierte - deren bekannte Gedanken noch am spannendsten waren, indem sie von der Wirkung des Katastrophen-Spektakels auf den Rezipienten ausgingen -, meinte Röggla, dass der Katastrophenfilm enttäuschender Weise keinen Ort der Optionen mehr böte, nicht mehr auf untergründige Weise zu erstaunen vermöge, das Theater dank origineller Erzähl- und Umsetzungsformen aber schon. - Was sollte das aber dann sein, wovon sie da spricht? Ein Katastrophentheater? - Rögglas holpriger Rückschluß liegt nicht nur darin, dass sie von der Film-Rezipientensicht auf jene des Theatermachers springt, und das als ident hinstellt, sondern dass sie auch noch von einem Filmgenre auf das ganze Theater schließt. Abgesehen davon, dass eine Vielzahl der Hollywoodfilme als Stoff zuerst überhaupt im Theater entdeckt werden. Und dass neue Independent-Filme sehr wohl - da formal experimentierfreudig - das Zuschauergefühl der "Unheimlichkeit" wecken und damit eher mit dem experimentellen, neuen Theater zu vergleichen wären. Das war also ein oberflächlicher, unreflektierter Gedankengang. Oder schlicht ein Indiz dafür, dass da eine nicht mehr ganz junge Frau - die ja erst seit 2002 auch fürs Theater schreibt - endlich das Theater entdeckt hat, wozu sie (noch) andere animieren will.
Da die gebürtige Salzburgerin und seit 1992 in Berlin lebende Röggla aber schon so viele Preise gewonnen hat, wollten wir wissen, ob die für ihre "Sozialkritik", formale "Stadt- und Textarchitektur" sowie das "Insistieren auf eigene Ästhetik" bekannte Autorin in Prosa mehr zu bieten hätte: Sie hat. Etwa im Satz: "nicht aufhören, sich zu bewegen, sonst wird man beton. und so laufe ich und laufe und während ich laufe, fällt es mir endlich auf: ich laufe und laufe nicht rückwärts, doch fühlt es sich gerade so an." Auch wenn Röggla für manchen Geschmack selbst in diesem Genre zu viele Bilder assoziiert. Für ein derartiges Zitat ist uns der Platz hier aber zu schade.
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Die in Berlin lebende Salzburgerin, Kathrin Röggla, findet zu überraschenden Sätzen, assoziiert bei diesem Vorhaben manchmal aber auch zu viel, sodass ihr Gedanke dann oberflächlich wird. - Das Essay-Schreiben sollte sie gerade deshalb eher bleiben lassen. Foto: © N.N.




SZYMON WROBLEWSKI UND MICHAL WALCZAK AUS POLEN

Im polnischen Dramenschreiber Szymon Wroblewski (24) hat die EU offensichtlich Einzug gehalten. In seinem Stück Puzzle,das mit dem 1. Preis des wichtigsten polnischen Festivals für zeitgenössische Dramatik baz@art ausgezeichnet wurde, kämpft die Jugend mit dem Kontrast von Familientradition und globaler Beziehungsbrüchigkeit. Selbst die Ehe der "Alten" ist am Ende, indem der Ehemann mit der jungen Krystyna eine Affaire hat. Die Jungen treffen sich indessen bei regelmäßigen Technoparties, wo Krystyna zusätzlich mit ihrem jugendlichen Ex-Freund kokettiert, sowie auch mit einem Jungen, der möglicherweise ihr Parallelfreund ist oder werden könnte. Unter Drogenangebot und Handyabhängigkeit suchen sie den Halt, den sie im früheren Beziehungsernst pflegten, der aber nicht mehr "in" zu sein scheint. So stolpern sie unschuldig, aber unterschwellig bitter, verhaltensmäßig cool, und doch mit Mißtrauen durch fragwürdige Kurzaffairen, wobei anfangs und am Ende des Stücks die Hoffnung auf Kai und seine Stiefschwester aus dem Märchen Die Schneekönigin bleibt, worin die Liebenden "ewig" zusammen zu bleiben schwören. - Die Religiosität der Polen strahlt hier inhaltlich klar durch. Leider hat aber der dramatische Stil ansonsten sämtlichen polnischen Konnex verloren. Die an die Popkultur gebundene Erzählweise könnte von überhall her stammen, nur dass hier eine Jugend über ein Problem nachdenkt, das bei uns schon vor zwanzig Jahren diskutiert wurde.
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Szymon Wroblewski ist ein junger Pole, der bereits EU-konform sozialisiert ist. Und dennoch hat er Sehnsucht nach Halt und Beständigkeit: vor allem in der Beziehung.
Konventionell jugend-globale Sprache. Foto: © Polnisches Institut Wien


Stilistisch origineller ist da schon das mit dem Europäischen Autorenpreis 2006 ausgezeichnete Stück von Michal Walczak (27) Das erste Mal, das wie Puzzle im Volkstheater-Hundsturm als szenische Lesung mit Schauspielern aufgeführt wurde. Im Loop-Charakter wiederholt sich in leichter Abwandlung ständig dieselbe Szene, die aber nie zuende gespielt wird, wobei sich später heraus stellt, dass das zwischen dem darin vorkommenden Pärchen vorher so ausgemacht wurde. Die Wiederholungen sollen dazu dienen, die von ihrem Ex-Freund enttäuschte junge Frau sexuell wieder aufnahmefähig zu machen, bis ihr Vertrauen wieder aufgebaut ist und sie zum Sex bereit sein kann. Der Wiederholungsmechanismus spitzt sich so weit zu, dass sich der junge, behutsame Mann völlig zum Narren macht. Erst, als er wie ein Wilder über sie herfällt, kommt es zum besagten "Ersten Mal". Und von dieser Macho-Wildheit ist sie nun - tja, so widersprüchlich sind die Frauen - hellauf begeistert. Allerdings meint nur er, dass das ihr erstes Mal gewesen sei. Denn das dabei entstandene Kind, das er in einem Wahnsinnsanfall ermordet sieht, stammt nicht von ihm, sondern von seinem "Vorgänger", den das Mädchen tatsächlich immer nur liebte. - Ein skurriler Albtraum gleich einem frühen Roman-Polanski-Film, was wiederum auf die surreale Groteskentradition eines Witold Gombrowicz zurück zu führen ist. Ein ungemein unterhaltsames Stück, das mit dichterischem Eigenprofil eine künstlerisch hochwertige Bereicherung für die globale Theaterszene ist. Eigenartig ist nur, wie schon im vorher beschriebenen Stück: die alt-religiöse Wertverdrossenheit hinsichtlich des "ersten Mals", das bei den Polen anscheindend noch so einen "frauendiskriminierenden" Beigeschmack hat, wie in der österreichischen Gesellschaft in den 60er Jahren. Selbst unter der fortschrittlichen Jugend!
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Michal Walczak schöpft in seiner Schreibe aus der polnischen Tradition der surrealen Groteske und Ohnmachtskonstellation. - Extrem hochwertig, extrem lustig! Foto: © Polnisches Institut Wien


GILLES GRANOUILLET WURDE SEHR TREFFEND ALS FRANKREICH-REPRÄSENTANT AUSGEWÄHLT

Das im Rahmen des Übersetzungsprojekts Trames von der Comédie in Saint-Etienne und von Bettina Arlt übersetzte Stück Der Tag als Mama auf den Leuchtturm stieg / Ma mère qUi chantait sur un phare ist formal genreübergreifend und poetisch-psychologisch ein sehr anregendes Werk des Franzosen Gilles Granouillet (44). Er streift - wie ebenfalls in einer szenischen Lesung im Hundsturm zu sehen war - in erzählerischen Sprüngen parallel laufender Rückblenden und verschiedener Sichtweisen eines Geschehens den Film sowie die Monolog-Technik in der Literatur und verpackt das zu einer tiefgründig berührenden und reflexiven Theatererzählung über das Erwachsenwerden zweier Jungen geschiedener Eltern. Der typisch Ältere der Beiden, Marzeille, hat seinen Vater noch - ihn als Kind nachahmend - in Erinnerung, der tpyisch Kleinere, Perpignan, hat ihn nie kennengelernt, weshalb er ihn mit "Gott" verwechselt. Die Burschen rennen Frösche-quälend mit ein paar jungen Welpen im Sack und deren Hunde-Mutter durch die Gegend und erwischen die Frau eines Baggerfahrers beim Seitensprung - von der man so etwas nie glauben würde. Währenddessen sinniert der Baggerfahrer der sexy "Blondine" von damals nach, der alle nachrannten, Marzeilles und Perpignans Mutter, die - ebenso ungeahnt - von ihrem Mann verlassen wurde. Zitat: "Die Getäuschten werden scheu und zurückgezogen, die anderen sind immer fröhlich und offen." - Wie es dazu kam, erzählt später das Phantom des Vaters während einer symbolischen Bootsfahrt, wo er die Mutter ertrinken läßt. Am Ende bleibt den beiden Jungen als einzige Gallionsfigur in ihrem Leben die Mutter am Leuchtturm. - Also auch aus Frankreich kommt der traurige Hinweis auf die Kurzlebigkeit von Partnerschaften, wobei diese Schilderung eine sehr sensible, Charakterinnerlichkeiten treffende Note hat. Poetisch, sehr schön.









Franzose Gilles Granouillet erzählt aus mehreren Perspektiven und in filmischen Rückblenden vom Erwachsen-Werden in zerrüttetem Elternhaus. - Sehr sensibel, monologreich und deshalb psychologisch anregend Foto: © N.N.


AUS ITALIEN. ALBERTO BASSETTI BESTICHT GEGEN NEGRI, CERVO, FERRI


Italiens junges Drama kreist - wie beim italienischen Wochenende der Dramatik im Kasino am Schwarzenbergplatz / Burgtheater Anfang März auf einfachste Inszenierungsweise veranschaulicht - gemäß der alltäglichen Real-Regierungsdramatik auch im Theater hauptsächlich um Politik und Inhaltsdebatten. So hat etwa der 74-jährige Antonio Negri, der für radikale, aber lösungsorientierte, kommunistische, aber demokratische Globalisierungstheorien in Prosa (Empire, Multitude) bekannt ist, in seinem ersten Theaterstück L´uomo piegato einen "gebogenen Mann" entworfen, der sich angesichts des wiederaufkommenden Faschismus verbiegt, um nicht zu zerbrechen. Er setzt das mit der Natur gleich, den Bäumen im Sturm, die in fröhlichster Leidenschaft Widerstand leisten. - Eine poetische Note, auf der das ganze Stück aufgezogen werden könnte, um ästhetisch zu wirken.

- Obwohl dieses Land sonst für seine "musische Optik" so bekannt ist, sind die Stücke insgesamt weder formal, noch sprachlich aufregend. Gian Maria Cervo (36) versucht zwar, mit seinem vollgestopften Stück L´uomo più crudele / Der grausamste Mensch quer durch Literatur, Politik, Religion und Homosexualität so etwas wie formale Neuerung, doch wird es lediglich von Intellektualität (im Sinne von Wissen, das sich auf Wissen aufbaut) dominiert, die er ironischerweise loswerden will, wenn ein Vampir unter einem Türken in Transsilvanien und quer durch sämtliche Zeitreisen von Pfählereien spricht, um am Ende bei Virginia Woolf zu scherzen: "Wann werden wir endlich aufhören, die Vergangenheit zu erfinden, um die Gegenwart zu erklären?"

Linda Ferris´ (50) erster Theatertext La conversazione folgt dem sprichwörtlichen Thementrend, sich mit einem Menschen zu unterhalten, der zu früh (mit 35) gestorben ist bzw. sich umgebracht hat. Darin sagt der tote Vater zu seiner Tochter, die erwägt, es ihm wie Ophelia gleich zu tun: "Du willst wie ich sein und Kind bleiben, indem du stirbst." - Dieses Stück der Verantwortungsverweigerung wäre "gelesen" wahrscheinlich interessanter als gespielt.

Mitreißend war nur Alberto Bassettis (51) neues Stück La gabbia / Der Käfig, da auch gut gespielt und inszeniert (der viel ausgezeichnete Bassetti hat auch diese Funktionen übernommen). Es beginnt wie eine Komödie, indem ein erfolgreicher Biografienschreiber (Bassetti) im Aufzug seines tollen Hauses steckenbleibt, weil der Strom ausfällt, während ein Einbrecher (sehr witzig: Gian Luigi Pizetti) mit Taschenlampe eingedrungen ist. Doch dann wird´s unheimlich, denn der Dieb klaut gar nichts, sondern schnüffelt nur in allen Sachen herum und betreibt mit dem unter Klaustrophobie leidenden Autor ein sado-masochistisches Gewissensverhör bezüglich seines Lebens, das aus schöner Ehefrau, reizvoller Geliebter und plakativem Erfolg besteht. Am Ende will der "Eingeschlossene" nur noch nackt, frei und Gedichte-Schreiber sein, was er denn auch ist, nachdem sich herausstellt, dass der Einbrecher nur eine Geburt seines verunsicherten Geistes gewesen ist. Sprünge zwischen real-gespielter Einbildung und fiktiv-gedachter Handlung machen das Stück auch szenisch, da formal ironisch, interessant.
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Italiener Alberto Bassetti gibt Jugend und Erwachsenen einen Ausblick darauf, worauf es im Leben ankommt: Nicht auf gesellschaftlichen Erfolg, sondern auf offene, innere Nacktheit und Kreativität. - Mit formaler Ironie lustig und inhaltlich existenzialistisch. Foto: © N.N.




ALLE SUCHEN "ECHTHEIT", AUCH DER IN DER SCHWEIZ AUFGEWACHSENE TSCHECHE IGOR BAUERSIMA, IRE ENDER WALSH UND ÖSTERREICHER KARL WOZEK


Was all diesen Autoren gemeinsam ist, ist die Suche nach "Echtheit" im Sinne von Gefühl für eigene Identität und Intimität entgegen der billigen "Fakes", die von den Massenmedien, Marketern, der Gruppendynamik und der Erfolgsgesellschaft eingetrichtert werden. - Diesen Trend gibt es übrigens auch in der Musikszene bei den Jungjazzern: im März "tagen" sie im Wiener WUK bei freiem Eintritt. Und auch in inszenierter und textgelernter Form:

Der mit vier Jahren von Prag in die Schweiz emigrierte Igor Bauersima (43) trifft mit seinem norway.today, das er mit 36 geschrieben hat und gerade im Theater der Jugend läuft, auch Verhalten, Gefühle und Sprache der Jugendlichen. Ebenso wie der irische Stückeschreiber Enda Walsh (40) im - für den neu geschaffenen österreichischen Dramapreis für junges Publikum, Stella 2007, nominierten - Chatroom, das im April im Dschungel Wien zu sehen ist. In beiden Stücken chatten die Jugendlichen den ganzen Tag lang, werden so zu Eigenbrötlern und kommen möglicherweise auf dumme Gedanken. Bei Walsh geraten sechs Jugendliche als Revolutionäre sozialromantischen Heldentums in ein verhängnisvolles Spiel. Bei Bauersima treffen sich Julie (Silvia Meisterle) und August (Stefano Bernardin) auf der Klippe eines norwegischen Fjords, um sich umzubringen, einfach, um mal zu sehen, wie das so ist. Sie sind beide generell lebensmüde. Julie ist außerdem von ihrem Ex enttäuscht. Bevor es so weit ist, basteln sie aber noch an einem Abschiedsfilm für ihre Familien. Und siehe da, je ehrgeiziger sie über sich berichten und dabei etwas zu schaffen versuchen, desto eher kommt ihre Lebenslust zurück. Im Angesicht von Sternen und Natur verlieben sie sich auch noch in einander - was nicht ohne Kampf abgeht. Diesen Bogen schaffen in der Realität allerdings nicht viele, deshalb widmet Regisseur Alexander Brill den "echten" jungen Selbstmördern einen Kranz.
- Wie trist das Leben auch Österreichs Stadtjugend sieht, wird in Mödlinger Karl Wozeks (45) Stück deutlich: in Amsterdam, ebenfalls für Stella 2007 nominiert, sind Heim und Schule nur Stress, die Zukunft heißt Arbeitslosigkeit, ist damit ein finsteres Loch, was man mit Alkohol, Drogen, Gewalt und Fadesse kompensiert. Bis man zur "genialen" Idee findet, abwechselnd Gott zu spielen, was unter absolutem Gehorsam von den anderen ausgefolgt werden muß; ein Machtrausch beginnt und endet im Mord. - Lord of the Flies läßt grüßen.





Tscheche-Schweizer Igor Bauersima trifft in seinen Theaterstücken die Lebenssituation und Pop-beeinflußte Sprache der globalen Jugend. - Ein Realitätsspiegler mit hoffnungsspendender Komponente. Foto: © N.N.




Ebenso wie Ire Enda Walsh: Mit prägnanter Sprache trifft er die Gefühlslage der typisch (global-)irischen Jungen, die sich mit Glücks- und Liebesverlangen gegen soziale Kälte und gesellschaftliche Vereinsamung behaupten. Foto: © N.N.



Enda Walshs Stück Disco Pigs (UA 1996) wurde in sechzehn Sprachen übersetzt und auf 36 deutschen Theatern gespielt. Igor Bauersima hat es sogar auf die Hauptbühne des Burgtheaters geschafft - sein Stück Boulevard Sevastopol ist derzeit im Akademietheater zu sehen. Überhaupt ist er seit norway.today einer der meistgespielten deutschsprachigen Gegenwartsdramatiker. - Selbst wenn er sprachlich weit weniger zu bieten hat, als etwa ein Martin Heckmanns, und formal weit weniger als ein Michal Walczak. Was er der Jugend aber schenkt, ist ein exakter Spiegel ihrer selbst, und etwas Hoffnung. Im Theater der Jugend wird er von der Jugend auch gesehen. Die neueste Strömung der intellektuellen, sprachlich absolut musischen Jungautoren wird dagegen fast lieber von den reiferen Zuschauern und Theaterkennern angenommen, was wohl daran liegt, dass sie nur in Neben- und Probebühnen gespielt werden. Eigenartigerweise schafft es dagegen das Rabenhof-Theater, die Studentenschar hausfüllend zu Wiglaf Droste zu locken. - Dabei gäbe es doch, wie aufgezählt, noch passenderes und besseres, um sich gut zu entwickeln. - Aber darum müssen sich andere Leute kümmern: Kulturelle Werbeleute zum Beispiel.


Auf intimacy: art (www.intimacy-art.com) in artists / talks / politics ist Autor MARTIN HECKMANNS im O-Ton zu hören und zu lesen!

Die Kritik von Martin Heckmanns aktuellem Stück Das wundervolle Zwischending im Burgtheater-Vestibül gibts in: in www.intimacy-art.com / aKtuell / CRITIC
THEATER Das wundervolle Zwischending * Von: Martin Heckmanns * Regie: Rudolf Frey * Mit: Stefanie Dvorak, Johannes Krisch, Roland Kenda * Ort: Burgtheater im Vestibül * Zeit: 15.2.2008: 20h

IN BÄLDE ERSCHEINT auf intimacy-art.com eine Follow-Up-Story zum Neuen Autorentheater, ausgehend vom Resumée über die Werkstatttage im Burgtheater, sowie die startende Saison im Schauspielhaus unter Andreas Beck
Heiße Adressen für Lesungen und Autorenentdeckungen:
www.schauspielhaus.at, www.burgtheater.at, www.volkstheater.at, www.dschungelwien.at;

; www.rabenhof.at, Literatursalon-link: www.akkordeonfestival.at

Kommende Polen-Stücke:
Showcase Polen * Klavierrecital und szeneische Lesung mit Mateusz Kolakowski, Diskussion, Gastspiele des Szaniawski Theater in Wałbrzych/Waldenburg mit Michal Walczak-Stücken * Ort: Hundsturm/Volkstheater * 15., 16.2.2008: ab 18h30

Friday, February 09, 2007

DER FALL "ODEON": TANZ MIT FANTASIE GEWINNT ZWAR DIE HERZEN DES PUBLIKUMS, ABER KAUM DER POLITIK - KOMISCH!

Trotz politischen Drucks und Existenzängsten hat das Serapions-Theater mit Com di com com wieder eine erstaunlich schöne und hoffnungsvolle, wenn auch gleichzeitig beängstigende Performance hingezaubert. Foto © Max Kaufmann


WARUM ROTTET MAN IN OST-ÖSTERREICH AUSGERECHNET DIE BESTEN HEIMISCHEN TANZ-ENSEMBLES AUS? - DAMIT MAN INTERNATIONALE WÄHREND DER FESTIVALS ALS AUSVERKAUFTE VORSTELLUNGEN IMPORTIEREN MUSS? - DAS EINZIGE VERBLIEBENE FANTASIE-TANZTHEATER SERAPIONS HAT ZU KÄMPFEN.
- UND DENNOCH BRACHTE ES WIEDER EINE TOLLE PERFORMANCE HERAUS.


Es ist immer das Gleiche: Da vollbringt jemand über lange Zeit an einem guten Ort eine herausragende Arbeit, und plötzlich kommt ein (neuer) "Vorgesetzter" auf die Idee, den Ort, der auch anderen sehr gut gefällt, vielleicht jemandem von diesen anderen zu überlassen, da der Langzeitarbeiter ja eigentlich für seine Arbeit im Vergleich zu anderen auch viel zu viel Geld benötige.
Auf der anderen Seite empfindet der - sich für seine Arbeit aufopfernde - Langzeitarbeiter seine Arbeitsstätte mittlerweile als so etwas wie seine Heimat, die ihm ,"rein gefühlsmäßig", irgendwann auch "als Besitz" zustehen sollte.

Noch einmal gesteigert wird so ein gewerblicher Alltagsdisput, wenn er sich im Bereich der Kunst abspielt. Denn da geht es wegen der an bestimmte Räume gekoppelten Kunstproduktion um "Identität" und "Einsatz von Herzen", und auf Seiten der Politik um "Verantwortung" und "Gerechtigkeit". Blöd, wenn diese beiden Parteien dann zusätzlich auf persönlicher Ebene keinen guten Draht zu einander haben. - Was offensichtlich bei Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Odeon-Leiter Erwin Piplitz eingetreten ist, wobei auch ihre politische Parteizugehörigkeit anders zu sein scheint.

OBJEKTIVE BETRACHTUNG IM WIENER FESTWOCHEN-VERGLEICH

Das Odeon zählt zu den schönsten architektonischen Bauten Wiens, ist also (auch als Touristenattraktion) mit Staatsoper und Burgtheater gleich zu setzen. Wie schön wird es aber erst, wenn das darin beheimatete Serapions-Ensemble sein Inneres während seiner Aufführungen zum Strahlen bringt. Diese, sämtliche Kunstgattungen als vollwertig integrierende Artistenfusion ist derzeit nicht nur im Bereich Tanztheater das profilstärkste Aushängeschild Wiens, sondern auch als Kunst-an-sich von einzigartiger Qualität internationalen Niveaus. Locker kann jede Produktion mit einge- und ausverkauften Produktionen ähnlich surreal-fantastischer bzw. bewegungs- und bühnentechnisch präziser Ausrichtung der Wiener Festwochen mithalten: etwa mit den poetischen Theaterzirkus-Performances La Veillée des Abysses von James Thiérée, Grimm von Cahin-caha, The marmaid von Katrine Wiedemann und Tilde Bjørfors, und heuer Circus Istorija - Zirkus der Geschichte von Sonja Vukicevic bzw. Tempest - Der Sturm von Lemi Ponifasio. Oder sogar mit den bereits verscheuchten österreichischen Eigengewächsen: Nicolas Musins abcdancecompany und Giorgio Madias Volksopernballett (Alice, Nudo).

Giorgio Madias Nudo (oben) und Alice (unten, Fotos © Joanna Joy) entstanden durch eine technisch und ästhetisch brillante, österreichische Tanz-Company, die es wie die abcdancecompany nicht mehr gibt. - Was denkt sich nur unsere Kulturpolitik?




La Veillée des Abysses (Fotos © Richard Haughton) von James Thiérée, Cahin-cahas Grimm (Fotos © Armin Bardel) und Mermaid von Katrine Wiedemann und Tilde Bjørfors waren drei der dauer-ausverkauften, importierten Produktionen der Wiener Festwochen, die ähnlich niveau- und fantasievolle Ausrichtungen hatten, wie das heimische Serapionstheater im Odeon.


Dass das Serapionstheater-Ensemble nun wegen einer Negativbilanz im Vorjahr von 725.055 Euro bisher keine Budgetzusage ab Sommer 2007 erhalten hat, ist bezogen auf seine Qualität ungerecht. Denn was dieses Ensemble ein paarmal im Jahr in jeder Produktion erreicht, bekommt man im Tanzquartier vielleicht einmal jährlich präsentiert - wenn überhaupt, selbst wenn dort fast täglich etwas Neues zu sehen ist (meist glaubt man, einer Probe beizuwohnen, aber immerhin finden die Tänzer dort eine geistige Heimat). Die Stadt müßte Qualität wie des Serapions daher umso bewußter fördern, die finanzielle Differenz begleichen, und dazu noch ein ausgelagertes, die Kreativarbeit nicht störendes Marketingteam aufstellen, damit diese Meisterstücke auch endlich das große Publikum zu sehen bekommt, das ein Recht darauf hätte. Denn die Zuschauerreihen sind oft nur halb voll - das wäre also die Lücke, die seitens Politik zu füllen wäre.

NEUE PRODUKTION COM DI COM COM

Dass die Company unter diesen Bedingungen Ende Jänner überhaupt eine Produktion erarbeiten konnte, ist bemerkenswert. Niveau und Zauber sind anspruchsvoll wie eh und je. Doch all der Schmerz, die Wut und die Angst vor übermächtigem Druck und Nicht-Anerkennung liegen im Ausdruck des Stücks, das im Kern vom "Kindsein" des Kunstschaffenden handelt.

Ein Kind ist unschuldig, schutzbedürftig und hilflos, ausgeliefert einer Verantwortungsperson, die ihm hilft, sich zu entwickeln. Es bellen und knurren aber nur bedrohliche Hunde vom Tonband, wodurch sich die Tänzer in erstarrter Angst kaum bewegen, geschweige denn Kunst schaffen können. In spannungsgeladener Lichtsetzung (Michael Illich) verharren sie im Halbdunkeln. Denn gegen was und wen sich konkret zu wehren, ist ihnen schleierhaft. Alles, was hier herrscht, ist Ohnmacht.

Ihre verunsicherte Beklommenheit weitet sich auf den großflächigen Raum aus. Plötzlich türmen sich auf dem Boden liegende, kreisförmige Stoffballen zu Litfaßsäulen bis an die Decke hoch. Die Wände beginnen, sich durch den ganzen Raum zu drehen - bemalte Riesen-Kunstprospekte, die unruhig und schwerfällig tanzen -, während es die Tänzer nicht können. Und doch, langsam wagen sich manche von ihnen zu zaghaften Schritten vor, sie stellen sich der Gefahr und wehren sie in Kung-Fu-Haltungen ab, wie Hirsche prallen ihre Köpfe gegen einander, was sie zugleich fesselnd zusammen schweißt. Ihre schlammfarbigen Kleider, die ihre Körper zuerst bauchig verschluckten, wandeln sich zu schmalen, bunt-bemalten Silhouetten. Jeder Einzelne gewinnt durch das Gefühl des Vereintseins nach der ernsthaften Auseinandersetzung an Selbstbewußtsein, allen voran die Zwillingstänzerinnen Mercedes und Miriam Vargas Iribar in leidenschaftlichem Afro-Butoh. Und mitten drin stolpert Ulrike Kaufmann als "Kind" hintendrein, auf seinem Weg zum erwachsen werdenden, hoffnungsvollen Kunstschaffenden.

Die Kostüme von Ulrike Kaufmann, die Bühne von Max Kaufmann, Tonio Nodari, Thomas Bakalis, Radivoje Ostojic sowie die Prospekte von Brad Holland sind wieder einmal erstaunlich. Der Sound von Regisseur Erwin Piplits paßt wie immer genau zur Handlung und ist akustisch bestens gemischt. Alles wächst in- und auseinander, mit einem Wort, das ist ein bezaubernd schönes Performance-Kunstwerk.

Ulrike Kaufmanns Markenzeichen sind ihre wandelbaren, aufwändigen, stofflich exklusiven Kostüme. Und: In Com di com com ist sie das ewige Kind im Künstler, das unter gegebenen Umständen lange sehr verunsichert - wie erschlagen - hinter den lange ebenso erschreckten Tänzern hinterher tappt. Foto © Max Kaufmann

Circus Istorija - Zirkus der Geschichte (© Vukica Mikaća) ist neben Leo Ponifasios Tempest - Sturm der heurige sicherlich wieder "ausverkaufte" Fantasie-Performance-Import der Wiener Festwochen.

ZIRKUSTHEATER: Au Revoir Parapluie * Von: James Thiérée * Mit James Thiérée, u.a. * Ort: Wiener Festwochen, Halle E, MuseumsQuartier * Zeit: 28.5-1.6.2008, 19h30

TANZPERFORMANCE: Com di com com * Von: Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits * Mit: Serapions-Ensemble * Ort: Odeon Wien * Zeit: 14. bis 17., .23., 24., 30.11 bis 1.12, 5. bis 15., 26. bis 29.12.2007 + 2. bis 5.1. 2008: 20h

PERFORMANCE: Circus Istorija - Zirkus der Geschichte * Von Sonja Vukicevic * Mit Schauspielern und Ballerinas * In serbischer Sprache mit deutschen Übertiteln * Ort: Wiener Festwochen, Halle G, MuseumsQuartier * Zeit: 21.-24.5.2007, 20h30
PERFORMANCE: Tempest - Sturm * Von Lemi Ponifasio * Mit Ensemble Mau * Ort: Wiener Festwochen, Halle G, MuseumsQuartier * Zeit: 16.-19.5.2007, 20h30